Kapitel 13

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Ich hatte ab jetzt einen "Mitbewohner". Ich hatte ab jetzt gezwungenermaßen einen "Mitbewohner". 

Zugegeben er war ziemlich heiß und ich könnte mich an seinem nackten Oberkörper wahrscheinlich niemals satt sehen, aber dennoch war er die nervigste Person auf Erden. 

Zwar nicht die Person die ich am meisten auf der Welt hasste. Denn diesen Titel hatte schon mein geliebter "Ehemann", aber Sascha stand definitiv auf Platz Zwei genau dahinter. 

Während er schlief oder jedenfalls, während ich dachte, dass er schlief, versuchte ich ihn zu töten. 

Doch jedes Mal, wenn ich mich auch nur einen Millimeter in Richtung meiner Waffen bewegte, bewegte auch er sich. 

Und als ich endlich an mein Messer herankam, durchbrach seine rauchige Stimme die Stille: «Wenn du mich wirklich töten willst, denk daran, dass meine Männer vor der Tür stehen. Ich gebe ihnen alle zwei Stunden ein Lebenszeichen von mir. Und wenn ich es nicht gebe, haben sie die Anweisung, dich bis ans Ende der Welt zu jagen...» 

Er hielt die Augen dabei weiter geschlossen, als würde er seinen Worten alleine, vollkommen vertrauen. 

Und so ungern ich es auch zugab, seine Warnung hielt mich tatsächlich davon ab, ihm die Kehle durchzuschneiden. 

Da ich ihn weder umbringen konnte, noch mit ihm reden wollte, beschloss ich einfach auch zu schlafen. 

Mein Körper machte langsam schlapp und auch, wenn ich mehrere Stunden im Krankenhaus geschlafen hatte, spürte ich wie meine Kräfte nachließen...

Es war ein erstaunlich ruhiger und irgendwie auch... angenehmer Schlaf. 

Angenehm bis zu dem Zeitpunkt, als ich aufwachte. Oder besser gesagt, aufgeweckt wurde.

«Guten Morgen, Ptítschka!» Meine Augen schmerzten jetzt schon, weil ich natürlich wieder die Augen verdrehte. 

Er wusste, dass ich seinen Kosenamen für mich, nicht ausstehen konnte. Und ich hatte das Gefühl, dass er Diesen deswegen erst recht benutzte. 

Zu meinem Entsetzen musste ich allerdings auch feststellen, dass ich in der Nacht an ihn herangerutscht war und meinen Arm um seine nackte Mitte geschlungen hatte. 

«Gut geschlafen?» Säuselte er in mein Ohr, während ich ruckartig auf Abstand ging. Sofort spürte ich die, nun eintretenden, Schmerzen am ganzen Körper. 

«Scheiße!» Stöhnte ich leise. 

Vorbei war es auch mit Sascha's ausgelassener Stimmung. «Geht's dir gut?» Fragte er sofort besorgt und setzte sich auf.

Jetzt da die Schmerzmittel versagt hatten, spürte ich jede Wunde an meinem Körper. Und ich fühlte mich, als hätte mich ein Lkw überfahren. 

«Geht schon...» Murmelte ich leise und wollte nach den Pillen auf meinem Nachttisch greifen. Aber ich griff ins Leere. 

«Suchst du die hier?» Sascha spielte mit der Dose in seinen Händen. «Meines Erachtens sind das nicht die Tabletten, die dir die Ärztin verschrieben hat...»

Ich schnappte mir schnell die Dose aus seinen Händen und zu seinem Glück ließ er mich gewähren. Ansonsten hätte ich einen erneuten Mordanschlag auf ihn verübt. 

«Das was die Ärztin mit gegeben hat, sind Tabletten für Kleinkinder. Ich brauche etwas Stärkeres.» 

Schnell schüttete ich mir zwei Tabletten auf die Handfläche und schluckte sie anschließend trocken herunter. 

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt