Kapitel 23

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«Das werde ich auf gar keinen Fall anziehen!» Ausnahmsweise nervte ich ihn mal nicht mit Absicht. Aber das was Sascha in seinen Händen hielt, konnte doch unmöglich sein Ernst sein?

«Was ist so schlimm daran?» Verwirrt sah er erst das Ding, in seinen Händen, an und dann wieder mich. 

«Wo soll ich anfangen?» Ich wedelte mit der Hand in die Richtung. «Zum einen, die Farbe.»

«Es ist rosa.»

«Es ist pink!» Ich zog die Nase kraus, bei dem Gedanken daran, wie ich in diesem Kleid aussehen würde. «Ein Schwein mit roten Haaren.»

Sascha unterdrückte sich ein Lachen: «Wie bitte?»

«Ich werde aussehen, wie ein Schwein mit roten Haaren. Und dazu diese Rüschen...» Lieber würde ich mich bei lebendigem Leibe verbrennen, als dieses "Kleid" anzuziehen. 

«Du wirst gut aussehen!» Sascha schmiss das Kleid auf das Bett. Das neue Bett, da ich das Alte ja zerstört hatte. 

«Wenn du willst, dass ich mitkomme, will ich mir selbst ein Kleid aussuchen.» Ich verschränkte die Arme vor meinem Oberkörper. 

Wenn er jetzt "Nein" sagen würde, könnte er vergessen, dass ich mitkäme. 

«Du hast ein Kleid...»

«Das nenne ich nicht ein Kleid. Das ist ein Unfall!» Mit den Fingerspitzen hob ich es an und ließ es dann sofort wieder fallen. «Eindeutig ausgesucht von jemanden, ohne Modegeschmack.» 

Sascha schürzte die Lippen: «Ich habe es ausgesucht.»

«Sag ich doch!» Und diesmal war ich diejenige, die sich ein Lachen verkneifen musste. Ich dachte Sascha hätte das Kleid aussuchen lassen. 

Aber jetzt stellte ich ihn mir vor, wie er in einer Kleiderboutique stand und dieses hässliche Ding mitnahm. Irgendwie lustig, die Vorstellung, dass ein Bratwaboss rosa Kleider kaufte. 

Ich streckte meine Hand aus.

«Was?» Er verstand eindeutig nicht, was ich von ihm wollte. 

«Ich brauche Geld, um mir ein neues Kleid zu kaufen.» Ich verhielt mich heute extra zickig und extra anspruchsvoll. Insgeheim hoffte ich dadurch, dass mir der Ball erspart bleiben würde. Vielleicht hätte Sascha so die Schnauze voll von mir, dass er einfach alleine ging. 

Aber anscheinend hatte er heute eine extrem lange Zündschnur. Und statt die Augen zu verdrehen oder mich auszuladen, drückte er mir einfach seine Kreditkarte in die Hand. 

«Nimm aber Zwei meiner Männer mit.»

Echt jetzt? Das war alles?

«Wie viel darf ich ausgeben?» Das war eine wichtige Frage, wenn man shoppen ging. 

«Sie hat kein Limit.» 

OH. MEIN. GOTT. 

Eigentlich war ich keine Frau, die es sonderlich mochte, einkaufen zu gehen. Aber wenn man schon einmal die Möglichkeit hatte, ohne Limit, dann sollte man sie auch nutzen. 

«Tu mir aber einen Gefallen.» Es gab also doch einen Haken. «Das Kleid soll bitte nicht kürzer als knielang sein und auch nicht durchsichtig.»

Er spielte eindeutig auf meine Outfits im Club an. Was ziemlich ironisch war, da er ja als Chef, derjenige war, der die Kleidung aussuchte. 

«Aye, Aye Captain.» Ich hob die Hand zur Stirn und salutierte ihm. 

Das würde spaßig werden!

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt