Kapitel 18

1.9K 82 52
                                    

?

Ich neigte meinen Kopf und wartete auf den Schuss...

Und dann erklang er... Laut und ohne zu zögern, schlug die Kugel ein. 

Ich spürte augenblicklich den Schmerz, der durch meine linke Schulter fuhr. Aber es war nicht die Art von Schmerz, die mich glauben lassen würde, dass ich tot sei. 

Sascha Makrow hatte mir in meine Schulter geschossen! Mit Absicht. Aber ich lebte noch...

Solche Schmerzen hatte ich noch nie gespürt. Messerstiche, Peitschenhiebe, Stromschläge. Alles Schmerzen die ich kannte. 

Aber angeschossen wurde ich noch nie... Doch auch eine Schusswunde konnte nicht meine vorlaute Klappe verhindern. 

«Daneben...» Murmelte ich und sah ihn wieder an. Seine Gesichtszüge waren hart und unerbittlich. Und trotzdem hatte er mir "nur" in die Schulter geschossen. 

«Jeder sollte eine Wahl haben.» Wieder zeigte er mit der Pistole auf meine Stirn. «Ich gebe dir hiermit eine Wahl. Entweder du arbeitest für mich und hilfst mir dabei Adam Murray auszuschalten. Oder nicht und ich verpasse dir doch noch eine Kugel... Diesmal in deinen Kopf. Du hast die Wahl.» 

Leben oder Sterben. Von einem Monster zum Nächsten. Töten oder getötet werden. 

Hatte ich wirklich eine Wahl? Oder hatte sich einfach nur mein Spielpartner geändert? 

Und war Sascha eine bessere Wahl, als Adam oder würde ich nur noch zu einem schlimmeren Mann gehen? 

Würde es alleine um mein Leben gehen, würde ich die Kugel wahrscheinlich in Kauf nehmen. Aber es ging immer noch um meine Schwester. Ich musste sie da rausholen! Ich durfte sie nicht irgendwelchen Männern überlassen.

Sie war doch noch ein unschuldiges Kind...

«Ich helfe dir. Aber ich habe ein paar Bedingungen...» Obwohl er die Waffe in der Hand hatte, wich ich nicht einen Schritt vor ihm zurück. Nein... ich setzte sogar noch einen drauf. 

«Du hast eine Kugel in deiner Schulter und willst ernsthaft Bedingungen stellen?» 

Ich überging seine Frage und fuhr fort: «Wenn Adam tot ist, will ich frei sein!» 

Wenn Sascha diese Bedingung nicht erfüllen könnte, dann bräuchte er sich auch keine Unterstützung von mir erhoffen. 

«Einverstanden.» Er steckte seine Waffe wieder weg und strich mit einer Hand über meine Wange. «Aber in der Zwischenzeit, wirst du mir gehören. Und sollte irgendetwas schiefgehen, wird es für immer sein.»

War ich für jeden Mann eigentlich nur ein Besitz?

Ich schlug seine Hand weg: «Dann sorgen wir lieber dafür, dass nichts schiefgeht oder?» 

Die Hand die er eben noch zärtlich an meine Wange gelegt hatte, drückte er auf einmal in die Wunde an meiner Schulter. Nur mit Mühe konnte ich einen Schmerzensschrei unterdrücken. 

«Entschuldige... tat das weh?»

«Nein.» Knurrte ich und tat alles um meinen Stolz zu bewahren. 

«Gut. Die Kugel daraus zu holen, wird aber sehr wohl weh tun.» Ich wusste nicht was er mit der Warnung bezwecken wollte. «Ich weiß nicht, ob ich es dir so einfach machen werde...» 

Was wollte er denn noch? Wenn er erwartete, dass ich vor ihm im Dreck um Vergebung winseln würde, könnte er lange warten. 

«Wenn die Kugel niemand rausholt, wird sich das entzünden und du könntest sterben.» Ich wusste, dass er auf irgendetwas hinauswollte. 

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt