Kapitel 24

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Als ich Adara ein weiteres Geheimnis offenbarte, hatte ich genau mit dieser Reaktion gerechnet.

«OH MEIN GOTT!!!» Ihr Gesicht nahm eine ungesunde, rote Farbe an und ihre Nasenlöcher blähten sich. 

Aufgebracht hüpfte sie von der kleinen Mauer: «Dieses Arschloch! Dieser idiota!» 

Es war irgendwie rührend, dass sie sich so für mich aufregte. Dass mein Schicksal sie so wütend werden ließ. 

Allerdings wollte ich auch nicht das sie zu wütend wurde, denn ansonsten müsste ich im schlimmsten Fall, noch ihre Hebamme auf einem gottverdammten Dach, mitten in Chicago spielen. 

So wie sie schimpfte und schwer atmete und sich dabei immer wieder ihren Bauch hielt, war das gar nicht so unwahrscheinlich. 

«Beruhige dich!» Bat ich sie deswegen um Ruhe. 

«Oh nein, Süße! Ich werde mich nicht beruhigen!» 

«Beruhige dich oder ich werde Nikolaj rufen! Dann wird er dich ans Bett fesseln, damit du dich nicht weiter so aufregst, während du mit seinem Sohn schwanger bist.»

Ich kannte Sascha's Bruder zwar noch nicht sonderlich gut, aber die wenigen Sekunden die ich ihn kennengelernt hatte, sagten mir, dass er genauso etwas tun würde. 

Adara war scheinbar der gleichen Ansicht, denn sie setzte sich zumindest wieder hin. Auch war ihre Gesichtsfarbe wieder etwas normaler. 

Was man von ihrer Stimmung nicht behaupten konnte...

«Ich verstehe nicht, wie du dabei so ruhig bleiben kannst?» Während sie mich eindringlich musterte, strich sie wieder etwas abwesend über ihren Bauch. «Ich meine, mich macht es schon fertig. Und ich kenne dich noch nicht einmal eine Stunde lang.» 

«Das ist fast vier Jahre her.» Ich holte tief Luft. «Damals wollte ich auf keinen Fall Kinder. Auf keinen Fall mit Adam... Und heute. Naja heute, habe ich auch noch nicht viel darüber nachgedacht. Vielleicht will ich Kinder. Vielleicht aber auch nicht. Und wenn doch, dann könnte ich immer noch Welche adoptieren.»

Auf einmal zog Adara mich in eine Umarmung: «Ich respektiere jede Frau gleichermaßen. Egal, ob sie sagt sie möchte Kinder haben oder nicht. Aber ich respektiere keine kleinen Schwanzlutscher, die Frauen die Möglichkeit, gegen ihren Willen, nehmen.» 

Sie zu umarmen war schön. Bei ihr fand man schnell so etwas wie Geborgenheit. Ein Gefühl welches ich noch nie fühlen durfte. 

Außer bei Sascha... Aber bei Adara war es noch einmal etwas anderes. 

«Keine Sorge, ich werde Adam irgendwann für Alles bezahlen lassen!» Versicherte ich ihr und drückte sie extra fest. 

«Richtig so! Und wenn nicht du, dann sicher Sascha!»

Daraufhin versteifte ich mich etwas und Adara spürte es sofort. 

«Du hast es ihm doch erzählt oder?»

Ich nahm einen langen Schluck aus der Sektflasche und so langsam machte sich der Alkohol wirklich bemerkbar. Vielleicht sollten wir nicht mehr allzu lange an der Kante eines Daches sitzen. Denn meine Sicht war schon leicht verschwommen, am Rande meines Blickfeldes. 

Grob entriss mir Adara die Flasche und stellte sie zur Seite: «Du hast Sascha es erzählt, was Adam mit dir getan hat? ODER?» 

«Ich habe ihm von allem anderen erzählt.» Gut, das war eigentlich auch gelogen, denn ich hatte ihm auch noch nicht von meiner Schwester erzählt. «Aber das mit meiner Unfruchtbarkeit muss er nicht wissen!» 

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt