Kapitel 36

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Ivy

Adam erfüllte alle Kriterien...

Alle Kriterien für einen Mann, der geblendet war von seinem eigenen Übermut. 

Und er war ein Mann, welcher mich schon immer unterschätzt hatte. Sicher hätte er auch nie gedacht, dass ich ihm eine Falle stellen würde. 

«Glaubst du wirklich er kommt?» 

Wir standen in dem kleinen Lagerhaus, welches ich als Treffpunkt ausgewählt hatte und Nikolaj stellte mir die Frage bereits zum vierten Mal. 

«Er wird kommen...» Sprach ich zuversichtlich.

Warum ich mir da so sicher war? Weil ich die beste Performance meines Lebens abgeliefert hatte! 

Ich war diejenige gewesen, welche Adam anrief und ihm eine Lüge auftischte. Dass ich das alles nicht mehr könnte. Dass ich nicht stark genug sei und nur noch ein normales Leben führen wollte. 

Ich schlug ihm also einen Handel vor... Da mir die Bratwa jetzt gehörte, könnte er sie von mir bekommen, wenn er dafür meine Schwester freilassen würde.

Reichlich Tränen, von denen er immer gehofft hatte, sie eines Tages bei mir auszulösen, flossen. Er konnte ja durch das Telefon nicht hören, dass alles nur gefaket war. 

In Wirklichkeit würde ich ihn nur hierherlocken, um meine Rache auszuüben. Und diese Rache würde viel Folter beinhalten...

Nikolaj und ich zuckten fast beide gleichzeitig zusammen, als wir draußen erst Autos und dann mehrere Stimmen hörten.

«Sie sind da.» 

Ich wandte mich an Nikolaj: «Du und die anderen kümmert euch um seine Männer. Aber leise! Und, wenn das vorbei ist, werdet ihr verschwinden!»

Ich war mir nicht sicher, was Nikolaj von dieser neuen Situation hielt, dass ich ihm Befehle gab. Aber falls es ihn störte, ließ er es sich nicht anmerken.

«Okay.» Es war ausgemacht, dass er und meine Männer, sich vorerst im Hintergrund halten würden, um Adam's Männer leise und jeden nacheinander auszuschalten. 

Bis nur noch Adam alleine übrig wäre.

Alleine mit mir und einem Raum voller Waffen und Folterwerkzeugen... 

Im gleichen Moment, als Nikolaj durch den Hinterausgang verschwand, kam Adam durch den Eingang. 

Wie immer, tat er so, als wäre er der König. Als würde ihm alles und jeder gehören. Und als müsste sich jeder vor ihm verbeugen.

«Prinzessin.» Er breitete seine Arme aus und kurz hatte ich Angst, dass er mich umarmen und damit auch berühren würde. Aber er beließ es nur bei dieser einen Bewegung. «Du siehst ja fast wieder komplett hergestellt aus.»

Ja, du Bastard. Bis auf die Verletzungen in meinem Intimbereich und der Bruch in meinem Gesicht, den du und deine Männer, mir zufügten. 

Meine Knöchel knackten, weil ich wieder daran zurückdachte, was er mir angetan hatte. Aber noch größer war meine Wut darüber, dass er der Verantwortliche dafür war, dass man mir Sascha genommen hatte. 

Wenn es Adam Murray nicht geben würde, wäre Sascha noch am Leben...

«Also du wolltest mir einen Deal vorschlagen?» Adam grinste gehässig und kam einen Schritt auf mich zu. Sofort fühlte ich nach dem Elektroschocker, welcher sich hinten, in meinem Hosenbund versteckte. 

Ich hatte ihn zur Sicherheit dort verstaut, falls Adam etwas versuchen sollte. 

«Ich will meine Schwester zurück!» Kam ich sofort auf den Punkt.

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt