Kapitel 16

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?

Kennt ihr das, ihr wacht auf und wisst automatisch, dass ihr in richtig großen Schwierigkeiten steckt?

So ging es mir, als ich die Augen öffnete und ich mich in einem fensterlosen Raum wiederfand...

Ich erinnerte mich leider noch an Alles. Daran wie Adam auf einmal in meiner Wohnung auftauchte und diesen wirren Plan erläuterte, Sascha zu töten. Wie ich anschließend gedemütigt und dabei gefilmt wurde. Und dann schließlich noch der Schlag auf meinen Hinterkopf. 

Seitdem war alles schwarz und verschwommen. Nur noch Bruchstücke davon, wie ich in einen Transporter gebracht und hierhergefahren wurde, erschienen ab und zu vor meinem geistigen Auge. 

An diesen Raum konnte ich mich allerdings nicht erinnern. Ich nahm aber an, dass ich mich ganz in der Nähe der Auktion befand. Wenn nicht sogar mitten im Gebäude, wo die Auktion stattfinden sollte. 

«Hallo?» Ein leise, ängstliche Stimme erklang aus einer Ecke des Raumes. Nur eine einzige Glühbirne bot ich ein wenig Licht. Aber auch nur, wenn man in der Mitte des Raumes sich befand. 

«Wer ist da?» Und kaum, dass ich fragte, traten mindestens sechs Mädchen aus der Sicherheit der Dunkelheit. 

Mädchen, die teilweise so viel jünger, als ich aussahen. Und ich war schon mit meinen 21 Jahren sehr jung. Sie waren sicher alle minderjährig und umso kranker machte es die Sache für mich. 

Denn im Gegensatz zu den Anderen wusste ich, warum wir hier waren. Und ich wusste auch, was mit den Mädchen geschehen würde. 

«Du bist neu...» Die Kleinste, mit kurzen, braunen Haaren traute sich nach vorne. Ihre Augen waren groß und hatten den gleichen Farbton wie ihre Haare. 

Sie sah ein wenig aus wie meine Schwester. Nur dass meine kleine Schwester rote Haare hatte, wie ich. 

«Du hast keine Angst.» Wieder war es einfach nur eine Feststellung, die sie mit zitternder Stimme äußerte. 

«Es ist kompliziert...» Wenn ich zugab, dass ich von alldem wusste und auch ganz genau wusste, was mit uns passieren würde, könnte es sein, dass die Mädchen sich zu sehr auf mich verließen. 

Und so herzlos es auch klang, ich war nicht deren Aufsichtsperson. Ich hatte meine eigenen Probleme und Sorgen...

Außerdem kam die Anderen sowieso nicht weiter dazu, mich irgendetwas zu fragen, denn die Tür unserer Zelle wurde aufgerissen und vier Männer traten ein. 

Männer die nicht zu Adam gehörten und die ich auch noch nie in meinem Leben gesehen hatte.

«Zieht euch aus!» Befahl der glatzköpfige Mann ganz rechts. Und wie aufs Stichwort, entkleideten sich die Mädchen. Sie hatten scheinbar zu viel Angst, als dass sie sich wehren wollten. 

Ich war da anders... Ich hatte sowieso nur noch ein Höschen an, aber ich weigerte mich dieses auch auszuziehen. 

Dem Glatzkopf gefiel meine Rebellion aber gar nicht: «Du auch, Schlampe!»

«Siehst du nicht richtig? Ich bin schon nackt.»

Das brachte ihn zum Grinsen: «Ich sehe noch nicht deine haarlose Fotze. Also AUSZIEHEN!»

Mein Sturkopf würde mich irgendwann womöglich noch ins Grab bringen. Aber der Mann hatte ein gewaltiges Problem damit und machte kurzen Prozess. Er riss mir mein Höschen einfach vom Körper: «Falls dich niemand will, werde ich mit dir heute Nacht eine Menge Spaß haben...»

Ich hörte hinter mir leises Heulen. Wahrscheinlich wusste jetzt auch die letzte Frau noch, was hier vor sich ging und was man mit uns vorhatte. 

Und als würde die Demütigung in Form unserer Nacktheit nicht schon reichen, wurden wir auch noch gewaschen. 

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt