Kapitel 28

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«Was machen wir hier, Sascha?»

Es waren ein paar Tage vergangen seit dem... nennen wir es mal "kleinen Vorfall" im Club. Mehrere Tage in denen ich mir hoch und heilig versprochen hatte, nie wieder einen Fuß in dieses Gebäude zu setzen.

Und ich dachte, ich könnte dieses Versprechen an mich selbst auch einhalten... Jedenfalls solange bis Sascha nach dem Mittagessen, statt in den Club ging, zu mir kam und mich aufforderte ihm zu folgen. 

Ich hatte mich richtig überrumpelt gefühlt, weil wir uns eher die letzten Tage aus dem Weg gegangen waren.

Zwar vögelten wir, wie zwei Teenager, die gerade anfingen ihre Sexualität kennenzulernen... sprich, jeden Tag. Und doch stand dieser gewaltige Elefant im Raum. 

Diese Sache die einfach auch zwischen uns stand...

Sascha hatte mir zu verstehen gegeben, dass er mich liebte. Und seitdem hatte er mich auch nicht daran zweifeln lassen oder es gar zurückgenommen. 

Das war nicht das Problem...

...das Problem war ich! 

Ich und das verfickte Chaos in meinem Kopf. Denn ich war mir selbst nicht sicher, ob ich Sascha liebte, beziehungsweise überhaupt lieben sollte, konnte oder durfte. 

Schließlich war ich offiziell immer noch verheiratet. Mit einem Mann den ich hasste und der mich regelmäßig verprügelte, aber der mich auch suchte und unbedingt wieder zurückhaben wollte. 

Über Letzteres hatte ich ihn auch die letzten Tage lautstark mit Sascha diskutieren hören. Zwar telefonierten sie nur miteinander und das auch hinter verschlossener Tür in Sascha's Arbeitszimmer. 

Aber ich verstand jedes Wort. Und im Moment schien es so, als würde weder Sascha noch Adam aufgeben. Sie wurden eher immer sturer und hartnäckiger. 

Und egal welche Summe Adam auch für mich bot... Sascha lehnte sie jedes, einzelne Mal ab. Und jedes, einzelne Mal, atmete ich erleichtert auf. 

Denn auch, wenn ich mir meiner Gefühle gegenüber Sascha noch nicht sicher war, so wusste ich aber zu 100 Prozent, dass jede Sekunde besser mit ihm war, als mit Adam. 

Wenn es möglich war, wollte ich Adam nur noch ein letztes Mal sehen...

Bevor mein Messer seine Kehle durchschneiden würde... bevor meine Pistole ihm ein Loch in seinen Kopf verpassen würde... bevor eine Bombe ihn in tausend Stücke zerreißen würde. 

Ich hatte noch nicht die Methode gewählt, welche ich schlussendlich anwenden würde, aber ich denke Eine dieser Möglichkeiten würde es auf jeden Fall werden. Doch dazu bräuchten wir Adam erst einmal in unserer Gewalt und das erwies sich als schwieriger, als wir dachten. 

Denn er versteckte sich und versteckte sich sehr gut. 

Deswegen gab es nicht nur eine gewisse Spannung zwischen Sascha und mir aufgrund meines unausgesprochenen Liebesgeständnis, sondern auch aufgrund meines "Mannes", welcher jeden Augenblick wie eine tickende Zeitbombe hochgehen könnte...

Und genau deswegen war ich auch überrascht, warum Sascha mich wieder in seinen Club mitnahm...

«Verrate mir sofort, warum wir hier sind!»

Sascha hatte die ganze Fahrt über, meine Fragen ignoriert. Doch jetzt, wo wir mitten im Club standen und nur wenige Menschen anwesend waren, hielt ich es nicht länger aus. 

Trotzig blieb ich einfach stehen und sah Sascha, mit Fäusten in die Seiten gestützt, herausfordernd an. 

Ich hasste es, wenn ich unvorbereitet war. Und das Nächste was er mir sagte, traf mich mehr als unvorbereitet. 

Always Her (Mafia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt