Ich war gestern ein Bündel an Gefühlen. Meine Nichte hat mich, als sie nach vier Stunden voller Schmerzen für Eylül, endlich da war sofort überwältigt. Die Kleine ist eine pure Mischung aus ihr und meinem Bruder. Zu sehen wie glücklich die Beiden sind hat mir erneut die Tränen hervorgerufen aber ganz schlimm wurde es, als ich die Kleine endlich halten durfte und sie meinen Finger fest umgriffen hielt.
Es wirkte wie ein Wunder, dass sie auf ein mal bei uns war und unsere Familie ein Stück gewachsen ist. Niemand kann mir diesen Tag gestern rauben, egal was passiert wäre egal wie katastrophal etwas wäre, dieser tag wäre zu diesem Zeitpunkt der schönste meines Lebens. Familienglück bedeutet mir so viel, dass ich schon fast traurig bin noch nicht Mutter zu sein.
Während ich mir Klamotten raussuche, die ich zum Zoo anziehen kann, fallen mir die Worte von Ateş ein als er mich mit meiner Nichte gesehen hatte. Er war gestern einfach mitten in unserem Familienerlebnis aber mir hat es gefallen, wahrscheinlich sogar mehr als mir gut tut. „Ich glaube du wärst eine tolle Mutter. Du strahlst, auch wenn es nich so breit ist wie das vol Eylül." hatte der Schleimer gesagt und Eylül hat sich breit lächelnd bei ihm bedankt und gesagt, dass sie sich freut das er bei uns ist. Er ist irgendwie immer präsent auch wenn er so weit scheint. Ich glaube sogar behaupten zu können, dass er und Akin wirklich gute Freunde geworden sind. Nach dem Krankenhaus hat Akin gesagt, dass er auch am Sonntag vorbeikommen soll, wenn wir alle die Kleine in ihrem Zuhause begrüßen. Freitag und heute wollten wir sie erst ein mal Zuhause ankommen lassen und ihnen ihre Ruhe zu dritt gönnen.Ich kann diese Freude in mir seit letzter Zeit schon kaum ertragen. Es ist schon fast zu viel! Das einzige was wir noch ins Rollen bringen müssen, ist die Sache mit Amara. Aber auch das kriegen wir hin.
Da die Temperaturen immer wärmer zu werden scheinen, entscheide ich mich für ein langes Musselin Hemd und eine Lederleggings, was ich im Nachhinein aber bereue, als ich mich im Spiegel betrachte. Es macht meine Oberschenkel noch dicker, als sie schon sind. Unwohl drehe ich mich und werde von meinem Handy unterbrochen.
Mit meinem Blick immer noch auf den Spiegel gerichtet, nehme ich den Anruf von Ates entgegen und begrüße ihn, was er mit einem Unterton, der mich zu Wachs werden lässt, erwidert.
„Hey. Assiya und ich warten an der Bäckerei." ich habe wohl keine Zeit mehr mich noch ein mal umzuziehen.
„Ich bin in fünf Minuten da. Bis gleich." ich lege schnell auf und ziehe mir heute keinen Mantel sondern meinen beigen Trenchcoat an und meine Dr.Martens.
Ich schnappe mir meine Tasche und verabschiede mich von meiner Familie, die gerade die Geschenke für Eylül und meinen Burder vorbereiten. Meine Sachen habe ich Gott dei Dank schon verpackt.Während ich die Straße entlang gehe nimmt mir die Sonne, die so herrlich auf meine Haut trifft, leider nicht mein Unwohl sein, welches meine Hose mir bereitet. Hätte ich mich doch einfach umgezogen! Ateş hätte bestimmt gewartet. Schnaubend knote ich den Trenchcoat zusammen, sodass man meine Beine nicht mehr wirklich sieht.
Ich sehe Ateş an seinem Auto lehnen und auch Assiya, die ihren Kopf aus dem Autofenster steckt. Voller Vorfreude sitzt sie in ihrem Kindersitz hinter dem Fahrersitz. Ihre Freude rieche ich bis hier und fange sofort an zu lächeln. Dieses Kind ist einfach so bezaubernd.
Ateş' Blick verfängt sich in meinem und kurz mustert er mich aber lenkt seine Augen wieder in meine und lächelt mich seelig an. Kurz winde ich mich unter seinem Blick, zum einen weil sein Blick immer etwas in mir auslöst und zum anderen weil ich dieses Unwohl-Sein nicht ablegen kann.
Dazu kommt noch, dass er erneut wieder umwerfend aussieht. Er trägt eine weite schwarze Jeans und einen weißen Rollkragenpullover. Sein Outfit ist so simple und doch geben die Dr.Martens und sein Schmuck welcher wie immer aus seinen Ringen und seiner Uhr besteht eine persönliche Note.Immer wenn ich den Radius von zehn Metern betrete und Ateş immer näher komme, habe ich das Gefühl, dass sich alle Jahreszeiten auf einmal treffen. Mir ist kalt und warm zu gleich, wenn ich mir das Lächeln ansehe, dass mir gilt. Wirklich nur mir.
„Hey." er legt mir seinen Arm um die Schulter, was mittlerweile ganz normal geworden ist. Mittlerweile zucke ich auch nicht mehr zusammen, wenn er das tut und lächle einfach seelig vor mich hin. Er öffnet mir die Beifahrertür und sofort bekomme ich eine herzliche Begrüßung von Assiya und sie streckt sich so weit wie möglich nach vorne. So weit es eben mit dem Anschnallgurt eben geht.
„Hey Süße. Freust du dich schon?" frage ich sie, obwohl es wohl das offensichtlichste ist, dass man sehen kann. Eifrig nickt sie „Und wie! Guck mal was Baba mir geholt hat." Sie hält mir ein Quizbuch über den Zoo hin, welches ich mir lächelnd ansehe. Es stehen viele Fragen über die Tiere darin, natürlich so verfasst, dass sie keine Probleme hat und auch viel mit den Bildern arbeiten kann.
„Du denkst auch an alles, kann das sein?" frage ich Ateş grinsend und gebe Assiya ihr heißbegehrtes Buch zurück. Ateş lacht und zuckt die Schultern „Irgendwie muss ich doch einen Lerneffekt erzielen oder?" erstaunt darüber, dass er sie wirklich so sehr fördert, selbst wenn es Freizeitaktivitäten sind, betrachte ich ihn anerkennend. Da es alles mit ihrem Spaßfaktor zusammenhängt, kann es gar nicht besser sein.
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Intensiv
Romance-Ich hätte mir nie ausmalen können, mich in den Blick eines Mannes zu verlieben. Dort steckt die Intensität seiner Liebe, dort erkenne ich ihn und mich.- Meltem hat sich geschworen nicht aus gesellschaftlichen Druck zu heiraten. Selbst als fünfundzw...