K A P I T E L 41

192 8 10
                                    

„Es ist so schön." staune ich und lasse meine Hand über das Treppengeländer fahren und blicke zu Ateş, der mich schon zu beobachten scheint. Ich kann mich immer noch nicht an seine Blicke gewöhnen.
„Ist das ein Kauf oder Mietobjekt?" fragend blicke ich zu dem Makler der gegenüber von uns steht und wirklich nett ist.
„Das hier ist ein Mietobjekt und in genau einem Monat Bezugsbereit." erklärt er mir und ich seufze „Könnten Sie uns vielleicht fünf Minuten geben?" bittet Ateş und der Makler nickt verständlich und lässt uns in dem geräumigen Wohnzimmer zurück „Es gefällt dir oder?" Ateş nimmt meine Hände ein seine und ich nicke und stutze meine Lippen „Es ist wirklich wunderschön aber wie gesagt können wir bei dem Preis auch einen Kredit abbezahlen und ein Haus kaufen." murmle ich „Dann hätten wir etwas das uns gehört neben den Immobilien die ich vermiete und du ja auch bald." er zwinkert und ich muss sofort meine Augen verdrehen, wenn ich an seine Brautgabe denke. Dämlicher Idiot.

„Also suchen wir ein Haus? Es muss ja nicht unser Traumhaus sein aber eins das wir in den nächsten Jahren in unser Traumhaus verwandeln können." schlage ich vor und er stimmt mir mit einem einfachen Nicken zu „Alles was du möchtest." er haucht mir einen Kuss auf die Lippen, den ich sofort erwidere und meine Hände aus seinen löse um sie um seinen Nacken zu legen „Wir können ja vielleicht erst ein mal in der Wohnung leben, die du mir übergeben hast. Natürlich bis wir unser Haus gefunden haben." er seufzt „Du musst auch immer an den unpassendsten Momenten eine Idee vorschlagen." erneut legen sich seine Lippen auf meine und kichernd löse ich mich von ihm „Erstens, kann ich meine Ideen sagen wann ich will und zweitens sind wir hier nicht alleine, der Makler könnte jeden Moment wieder reinkommen." tadle ich ihn schon fast und er nickt einleuchtend „Stimmt wir wollen ja nicht das er sich vorstellt auch diese Lippen zu küssen." murmelt er und scheint todernst zu sein, was mich ihn komisch anschauen lässt „Das war zwar nicht das was ich meine aber wenn du meinst." ich zucke meine Schultern

„Also ist es für dich in Ordnung, wenn sich jemand vorstellt dich zu küssen?" sein Kiefer zuckt und ich bin fasziniert. Wie kann man bei so etwas nur eifersüchtig werden? Aber ich habe es schon mal gesagt, es macht viel zu viel Spaß ihn zu ärgern „Ich kann doch nicht kontrollieren, woran jemand denkt." ich hebe meine Augenbrauen und er gibt einen unzufriedenen Laut von sich „Ich kann aber dafür sorgen, dass diese Leute nicht mehr in der Lage sind an überhaupt etwas zu denken." ich will gerade was erwidern, da unterbricht uns der Makler, wie ich es vorhergesehen habe.
„Und sind sie sich einig?" fragt der Mann und rückt seine Krawatte zu Recht „Ja es ist nichts für uns." Ateş greift angefressen nach meiner Hand und zieht mich raus aus der Wohnung. Ich habe nicht mal Zeit mich von dem armen Mann zu verabschieden, der uns perplex hinterher sieht.
„Ateş das war unhöflich." versuche ich ihm klar zu machen, kann mir mein Grinsen aber nicht verkneifen „Ich scheiß auf Höflichkeit." murrt er und hält mir dennoch die Tür auf. Wie süß! Er ist so angespannt aber behält dennoch seine Manieren.

„Meltem steig in dieses kack Auto oder ich bugsiere dich eigenhändig da rein." Zischt er und mir wird das Ausmaß seiner schlechten Laune, jetzt erst wirklich bewusst. Man kann auch übertreiben. Augenverdrehend steige ich in das Auto ein und ohne Umwege fährt er sofort los.
Nach ein paar Minuten halte ich die Stille nicht mehr aus und drehe mich zu ihm „Du übertreibst gerade maßlos, es war nur ein kleiner Spaß und tatsächlich die Wahrheit. Willst du wegen so etwas die beleidigte Leberwurst spielen?" schnaubend fährt er das Auto weiter ohne mich eines Blickes zu würdigen, was mich diesmal schnauben lässt „schön! Was du kannst kann ich schon lange." ich will mich wieder zum Fenster drehen, da fährt er einen Feldweg entlang und macht eine Vollbremsung und dreht sich abrupt zu mir um.

„Ich weiß das es übertrieben ist aber verdammt! Ich werde verrückt bei dem Gedanken, dass dich jemand genauso begehren könnte wie ich es tue. Es gibt Männer auf der Straße die geilen sich an dir auf, solche Hurensöhne wie Aykub einer ist. Ich wurde betrogen Meltem, vielleicht sieht es so aus als ob ich damit klar komme und ich weiß das du mir das nie antun würdest aber mein Blut gerät in Wallung, wenn ich nur daran denke." Mein Herz fängt an zu Schmerzen, als mir bewusst wird wie sehr seins wohl geschmerzt haben muss. Er ist der letzte Mensch der so etwas verdient hat „Es tut mir leid. Ich wollte dich nur etwas ärgern." murmle ich und schaue beschämt auf meine Finger. Er seufzt und schnallt uns beide ab „Komm her." er klopft auf seinen Schoß und ich mache große Augen. Sein mahnender Blick, lässt mich die Worte herunterschlucken, die mir auf der Zunge liegen und über die Mittelkonsole klettern.

IntensivWo Geschichten leben. Entdecke jetzt