Sei mein! - Nein! Reverse

Kapitel 29

Da wir, an dem Abend, beide schweigend und sehr einvernehmlich ins Bett gegangen waren, wachten wir am nächsten Morgen logischerweise erneut nebeneinander auf, oder eher eng umschlungen aber bekleidet... Erneut war ich es, die zuerst aufwachte... ich war allerdings ohnehin wenig Schlaf gewöhnt, das hatte das Leben als Workaholic mit sich gebracht. Nun, zumindest hatte ich nie im Büro geschlafen... Ich wischte diese unnötigen Gedanken beiseite und öffnete langsam die Augen, um in Luzifers schlafendes Gesicht zu blicken. Einfach warten erschien mir sinnlos, vor allem da wir diesmal dankenswerterweise nebeneinander und nicht aufeinander lagen. Also küsste ich sie kurzerhand  und siehe da, sie wachte auf, nur damit ich sie wieder von mir runter befördern konnte. ,,Guten Morgen." grüßte ich sie. ,,Gut ist er dann, wenn ich nicht als erstes einen Korb bekomme." grummelte sie. ,,Dann such dir einen anderen Bettgefährten und ein anderes Bett, das hier beanspruche ab heute nämlich ich." gab ich lapidar zurück und sie verschwand ohne weitere Worte in Richtung Dusche. Ich hingegen ging zum Ankleidezimmer, wo ich feststellte, dass bereits ein Outfit für mich zusammengestellt worden war... nun, es sah nicht sehr festlich aus, also war es wohl das, was ich bis zum Nachmittag tragen sollte. Für den Anlass sah es aber auch absolut passend aus. Ich nahm es mit mir und musste gar nicht lange warten, um mit Luzifer tauschen zu können, so dass ich nun das Bad belegte. Also die Frau war wahrlich schnell im Bad. Es war mir unbegreiflich, wie man so schnell duschen konnte, denn das waren allerhöchstens fünf Minuten, die sie da insgesamt brauchte... Ich duschte mich schnell, zauberte beiläufig das Wasser von meinem Körper, ehe ich mir die Kleidung überzog. Nachdem ich fertig angezogen war und meine Haare flüchtig gekämmt hatte, da das bei denen ja für eine ordentliche Frisur reichte, verließ ich das Bad um mit Luzifer zum Thronsaal zu teleportieren. Der Morgen verlief relativ normal... zumindest bis ich diesen Magieimpuls von schräg oben spürte. Ohne weiter darüber nachzudenken hob ich die Hand und dachte *Propulsare*. Und tatsächlich, der Zauber prallte ab, was bedeutete, dass der Urheber des Fluches schwächer als ich war. ,,Wer bist du, dass du es wagst, den Dämonenkönig anzugreifen?" grollte ich, während ich mich von Luzifers Schoß erhob, die eben deswegen männlich geworden war. Sehr rücksichtsvoll von ihr, sich extra für mich zu verwandeln, damit ich mich nicht der Peinlichkeit des sitzens auf dem Schoß einer Frau aussetzen musste, als Mann wäre mir das echt unangenehm... ,,Jetzt lässt sich der Teufel also schon von einem mickrigen Dämon beschützen, den einst ein Mensch war?" schnaubte der sich versteckende Dämon, der sich wohl unter den Emporen weiterbewegt hatte.