Sei mein! - Nein! Reverse

Kapitel 34 (Weg 2)

Ich hörte Luzifers Lachen in meinem Kopf, sie fand meinen Wiederwillen wirklich amüsant. Natürlich, sie war das ja auch gewohnt und musste die Kontrolle über ihren Körper nicht aufgeben... unfair, auch wenn es mir bei ihr recht wenig ausmachte... *Ich überlasse dir den Schutz meiner Gedankenwelt.* erinnerte sie mich. *Du kannst meine Gedanken und Gefühle genauso hören wie ich deine, vergiss das nicht.* gab ich zurück. *Nun ich bewege unsere Körper und bekomme daher weniger davon mit, also bist du im Vorteil.* argumentierte sie und ich seufzte. *Als wenn es so leicht wäre, mein gedankliches Schild durch die Verbindung zu zwängen ohne die Verbindung zu blockieren. Deine Gedankenwelt mit einzuschließen ist da fast einfacher, auch wenn es wesentlich mehr Konzentration braucht, um dieses Konstrukt aufrecht zu erhalten. Ich würde dich ja einladen, das mal zu versuchen, aber zum einen kannst du es in meinem Kopf sehen und zum anderen musst du unsere Körper weiter kontrollieren.* merkte ich an. *Du hast es ja so schwer...* merkte sie sarkastisch an. Ich war mir sehr wohl bewusst das sie es auch nicht einfacher hatte und dennoch, wenn sie mich weiter mit diesem Sarkasmus reizte, würde ich mich wahrscheinlich rächen... *Ach ja? Und wie willst du das tun während ich deinen Körper kontrolliere? Mir Beleidigungen an den Kopf werfen oder schmollen?* fragte sie belustigt und ich spürte, dass sie wirklich neugierig war... ich musste das boshafte Grinsen aus meinem Gesicht halten. *Ich weiß, dass du die Kontrolle übernommen hast aber es ist mein Körper, wenn ich also übernehmen will, sei es auch nur teilweise, werde ich das leicht tun können. Und ich weiß, dass ich wirklich attraktiv bin und auch was ich mit scheinbar zufälligen Berührungen oder, noch einfacher, mit aphrodiesierenden Zaubern tun kann. Dass wir tanzen spielt mir in dem Fall nur in die Hände, da du mir so nicht entkommen kannst. Du kannst nicht behaupten, dass es dich kalt lassen würde, wenn ich diese Situation bewusst ausnützen würde.* antwortete ich ihm. *Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht neugierig darauf wäre, herauszufinden, wie geschickt deine Hände wirklich sind. Doch da du dich ja weigerst, auf diese Art mit mir zu schlafen, wäre es wirklich lästig, erst noch einen anderen Mann finden zu müssen.* gab sie zurück. *Du würdest zuerst uns von hier verschwinden lassen müssen, Luce. Das vergisst du hierbei... Andererseits wäre das vielleicht ein guter Grund um genau das zu tun... ich will zurück zu Ruhe und Frieden... so viel Trubel um meine Person ist einfach komisch. Dass die Leute nicht zu merken scheinen, dass ich ihr Gerede über mich hören kann, das ist wirklich irritierend. Und es würde leider auffallen, wenn ich sie verhexen würde... Zu schade, ich bin sicher, der Frau in pink würde eine Schweinsnase wirklich gut stehen, so wie die im Dreck anderer wühlt.* dachte ich und sie kicherte. *Arc, wir können noch lange nicht gehen. Ich muss dich noch den ganzen Dämonen vorstellen, den wichtigsten zumindest.* merkte sie an und in dem Moment wollte ich wirklich nur noch frustriert den Kopf an ihrer Schulter vergraben. *Hatten wir das nicht heute Morgen schon?* fragte ich sie leise. *Sie bringen ihre Familien mit. Vielleicht werden sie sogar schon versuchen, Verlobungen für ihre Kinder mit unseren zukünftigen Kindern zu arrangieren.* gab sie zurück. *Ich will nichtmal Kinder und selbst wenn ich welche wollte, ich würde sie nicht vor ihrer Geburt verloben!* knurrte ich finster. *Du und ich haben doch auch eine arrangierte Ehe, was ist also so schlimm daran?* fragte sie ehrlich verwirrt. *Ich gehe mal von dem aus, was ich will oder wollen würde. Angenommen ich wäre in jemanden verliebt gewesen, bevor ich dich getroffen hätte. Dann hätte ich dich definitiv nicht geheiratet, weil ich den den ich liebe heiraten wollen würde. Wenn man Kinder aber vor ihrer Geburt verlobt, zwingt man ihnen einen Partner auf und wenn sie sich dann in wen anders verlieben, haben sie deswegen am Ende nichts als Probleme. Natürlich weiß ich auch, dass es gut sein kann, dass sich diese von Geburt an verlobten Kinder ineinander oder gar nicht verlieben, aber ich würde eigene Kinder nicht in eine solche Situation bringen wollen.* erklärte ich. *Ah, aber das wäre doch kein Problem, ich schlafe trotz unserer Heirat weiter mit anderen Männern und manchmal auch mit Frauen. Das könnten diese theoretischen Kinder auch tun.* antwortete sie. *Ich habe gelesen, dass man, wenn man jemanden liebt, alles für denjenigen aufgeben und nur für diese Person leben wollen würde. Ich denke nicht dass das so einfach funktioniert, weil dieser Geliebte sicherlich den verheirateten Geliebten für sich allein wollen würde.* argumentierte ich. *Bücher sind nur Bücher, du weißt ja, dass über mich viel geschrieben steht aber nicht alles davon wahr ist. Das kann genauso Schwachsinn sein* winkte sie ab. *Ich habe aber eine Untermauerung dieser These. Lilith. Sie liebt dich, Luzifer, das wissen wir beide. Und sie wollte dich für sich, deswegen ja diese anderen Liebhaber, weil sie dich eben nicht für sich haben konnte. Entweder dachte sie gleiches Recht für alle und wollte sich damit an dir rächen, was die vernünftigere Variante wäre. Oder sie dachte, sie würde dich damit eifersüchtig machen so dass du zu ihr und nur zu ihr zurückkehren würdest. Aber was von beidem es auch genau ist, alles bestätigt die zuvor genannte besitzergreifende Komponente von Liebe. Man will die geliebte Person also definitiv für sich allein.* führte ich aus. *Manchmal bekomme ich den Eindruck, dass du einfach nicht glücklich sein kannst, wenn du nicht recht haben kannst.* seufzte sie. *Das ist nicht nur ein Eindruck. Ich liege nur ungern daneben und ich weiß dass ich in dem Fall recht habe.* grinste ich. *Ja, ich kann dein geistiges freudiges auf und ab hüpfen, weil du recht hattest, wahrnehmen.* gab sie augenverdrehend zurück. *Also keine Kinder?* fragte sie nach. *Exakt, aus den offensichtlichen Gründen und weil ich kein Fan von Kindern bin, ich will nichts mit ihnen zu tun haben, schon gar nicht mit Babys und Kleinkindern.* gab ich zurück. *Nun, dann kann ich ja bei Nachfragen sagen, dass du kein Interesse an Nachwuchs hast, weshalb es keinen geben wird, zumal ich ja genug Kinder habe. Ich habe ja ohnehin kein Interesse an einer Schwangerschaft meiner Person.* schlug sie vor. *Sagen wir einfach, wir haben beide kein Interesse an Nachwuchs und da du schon genug Kinder hast, besteht auch kein Anlass für weitere.* griff ich das auf. *Perfekt, so machen wir es.* nickte sie zufrieden. Und das taten wir, als es schließlich zu den ewig dauernden Vorstellungen kam.