Sei mein! - Nein! Reverse

Kapitel 32: Hochzeit (Weg 1)

Ich war gerade sehr froh die Mittagspause für Recherchen über diese Bindung genutzt zu haben, denn so wusste ich, wie ich an mein eigentliches Ziel kommen würde. Denn ich wusste, so wie es jetzt war, würde es für mich nicht ewig funktionieren. Ich konnte mich zwar zurückhalten, aber wenn sie mich immer und immer wieder zu verführen versuchte, würde ich das irgendwann nicht mehr können. Meine Selbstbeherrschung war nicht unendlich stapazierbar. Also hatte ich eine Möglichkeit gefunden, um diese Probleme zu lösen, sowohl das ihrer nicht vorhandenen Treue in Sachen Gefährte als auch das mit der Selbstbeherrschung... Aber ich sollte mich besser auf das hier und jetzt konzentrieren, sonst würde ich meinen Einsatz verpassen, also hörte ich wieder zu... 

Als der Zeremonienmeister mit seiner langen Rede, in der er Luzifer für die Ehre der Durchführung dieser Zeremonie dankte und noch einige sehr unnötige salbungsvolle Worte sprach, schließlich fertig war, wusste ich, dass ernst wurde. ,,Nun sprecht eure Schwüre." forderte er uns auf und dankenswerterweise begann Luzifer. ,,Ich, Luzifer Samael Morgenstern, schwöre dir, Arcturus Corvus Winter, ein loyaler Partner und Verbündeter zu sein, von jetzt bis in alle Ewigkeit." sprach sie und nahm den Ring, den ihr der Zeremonienmeister reichte, um ihn mir an den Ringfinger zu stecken. Das war also auch gleich, gut für mich. Ihr Blick sagte mir, dass ich dran war. ,,Ich, Arcturus Corvus Winter, schwöre dir, Luzifer Samael Morgenstern, ein loyaler Partner und Verbündeter zu sein, von jetzt bis in alle Ewigkeit." schwor auch ich, dann nahm ich den mir vom Zeremonienmeister gereichten Ring, um ihn an Luzifers Ringfinger zu stecken. ,,Meister, sie dürfen den Bräutigam jetzt küssen." wandte sich der Zeremonienmeister an Luzifer und die nickte knapp, ehe ich sie in meine Arme zog und wir uns küsste. Und während wir uns küssten, streifte ich scheinbar zufällig mit meiner Zunge einen meiner Reißzähne, so dass ich mich gewissermaßen selbst verletzte. Ich spürte, wie Luzifer eine Sekunde lang erstarrte, ehe ihre Zunge ebenfalls meinen Reißzahn streifte, so dass der Blutgeschmack stärker wurde. Nach einer Weile trennten wir uns wieder von einander. In dem Moment spürte ich es, nun unabgelenkt, ich spürte die magische Verbindung zu Luzifer, die direkt von meinem magischen Kern in der Mitte meiner Brust zu ihrem magischen Kern verlief, es lief also alles wie beabsichtigt. Aber da wir beide unsere mentalen Schilde oben hatten, spürte ich nichts weiter als eine tiefe Verbundenheit zu ihr. ,,Damit sind sie nun Mann und Frau." verkündete der Zeremonienmeister. ,,Noch ist das korrekt. Arcturus, knie vor mir nieder." sprach Luzifer und sah mich an, wobei sich ihre mentalen Mauern etwas zu lösen schienen, denn ich konnte Entschlossenheit und einen Hauch von Hoffnung von ihr spüren... *Bitte, tue es ohne zu wiedersprechen.* fügte sie über die Verbindung mental hinzu, ehe sie ihre geistigen Schutzschilde wieder auf volle Kraft brachte, also nickte ich unmerklich und kniete nieder, den Kopf leicht gesenkt. ,,Kraft meines Amtes als Dämonenkönig kröne ich hiermit dich, Arcturus Corvus Morgenstern, zum König an meiner Seite. Auf dass wir gemeinsam ewiglich herrschen." sprach sie und ich spürte ein leichtes Gewicht auf meinem Kopf. ,,Erhebe dich, Dämonenkönig." verkündete sie und ich stand auf. Sie zog mich erneut an sich und küsste mich, was ich bereitwillig zuließ, wobei der Kuss eher flüchtig war. Damit war der zeremonielle Part vollendet, leider kam jetzt der gesellschaftliche Teil. Erneut lockerte Luzifer ihre mentalen Barrieren an der Verbindung und ich tat dasselbe. *Hey, ich bin ja da, kein Grund so nervös zu sein. Und ist das schlechte Laune? Solltest du an unserem Hochzeitstag nicht über die Maßen glücklich sein? Ach und tu mir den Gefallen, lächle und lass es zumindest so aussehen als wärst du glücklich.* redete sie auf mich ein und ich lächelte, ließ es so aussehen, als wäre ich über die Maßen glücklich. *Ich war eigentlich recht gut gelaunt... bis mir klar wurde, dass ich jetzt tanzen muss.* gab ich zurück. *Ich bin nicht sicher, ob ich es nicht doch persönlich nehmen soll, dass mein Mann auf unserer Hochzeit schlecht gelaunt ist und die Aussicht auf einen Tanz mit mir fürchterlich findet.* merkte sie trocken an und scheinbar verbarg sie ihre Gefühle, denn ich spürte sie nicht. *Ich bin nicht wegen dir schlecht gelaunt, ich bin nur kein Gesellschaftsmensch... Dämon... was auch immer, ich bin nicht extrovertiert und ich hasse tanzen, zumal ich ein miserabler Tänzer bin. Also nimm es nicht persönlich, denn dich mag ich.* wiedersprach ich. *Was das Tanzen angeht, lass dich einfach von mir führen... es wird schon keiner den Rollentausch bemerken... du musst dann nur folgen und um sicher zu sein, werde ich dich mental anleiten.* dachte sie. *Kannst du nicht irgendwie meinen Körper mitsteuern oder so? Oder wenigstens meine Beine? Ich mache keine Witze, ich bin wirklich richtig schlecht im Tanzen!* fragte ich sie leicht panisch, als wir schon fast auf der Tanzfläche angekommen waren denn meines Wissens nach eröffnete das Brautpaar den Ball. *Ich... ich denke, ich kann es schaffen. Aber nur, wenn du im Gegenzug für die mentale Abwehr verantwortlich bist.* forderte sie. *Ich werde mein Schild über die Verbindung auf dich ausdehnen, das sollte funktionieren. Theoretisch.* nickte ich mental. *THEORETISCH?! Mann, du musst das verdammt nochmal jetzt hinbekommen, theoretisch reicht da verflucht nochmal nicht!* schrie sie und ich unterdrückte den Instinkt das Gesicht zu verziehen und mir die Ohren zu reiben, während ich noch immer breit lächelnd Hand in Hand mit Luzifer in Richtung Tanzfläche schritt. *Schrei doch nicht so, das tut irgendwie imaginär in den Ohren weh oder so, ist jedenfalls unangenehm! Abgesehen davon, bisher war ich noch jedes Mal in der Lage, meine magischen Theorien erfolgreich umzusetzen. Ich fange jetzt nicht mit scheitern an, also wünsch mir viel Erfolg und lass mich mich konzentrieren, verdammt!* gab ich etwas unwirsch zurück, während ich mich konzentrierte... langsam breitete sich das Schild aus und ich schaffte es, mit diesem durch die Verbindung bis zu Luzifer zu gelangen. Die hatte ihre mentalen Schilde wieder aufgebaut, also wusste ich, wo ich hin musste und legte die Schilde einfach drüber. *Fertig und das sehr erfolgreich. Lass deine Schilde fallen, du brauchst sie jetzt nicht mehr.* teilte ich ihr mit und im nächsten Moment wurde ich praktisch von ihren Gefühlen und Gedanken überschwemmt... ihr ging es nicht besser, als riss ich mich am Riemen und konzentrierte mich. *Fokus!* fauchte ich in Luzifers Richtung, während ich mich selbst darum bemühte. *Man sieht ja, wie erfolgreich das bei dir ist, aber Hauptsache mich anmeckern.* dachte sie genervt. Und das war nicht hilfreich... ich atmete einmal tief durch, lamgsam, damit man es nicht sah, es half ein wenig... wenigstens konnten wir beide unsere glücklichen Mienen aufrecht erhalten. Fragen konnten wir beide nicht gebrauchen. Schließlich kamen wir auf der Tanzfläche an und begaben uns in Tanzposition, wenigstens die kannte ich noch. *Sag mir dass du bereit bist!* flehte ich und konnte nicht verhindern, dass sie meine aufkommende Nervosität spürte. *Hey ganz ruhig, Arc, ich hab alles im Griff.* beruhigte sie mich und der Tanz begann während sie unser beider Körper kontrollierte. *Merlin sei dank...* dachte ich. *Der existiert nicht.* dachte sie sofort zurück. *Ach würde dir Gott sei dank besser gefallen?* fragte ich sarkastisch und ihre Gefühle dazu sagten mir alles, mehr als es ein verzogenes Gesicht je hätte tun können. *Das dachte ich mir und Luzifer sei dank zu denken, wenn wir gedanklich verbunden sind... es klingt schon in der Erwähnung seltsam... Außerdem will ich nicht, dass du nachher deswegen überheblich wirst. Ich mag dich, aber verehren tue ich niemanden.* gab ich zurück. *Beschränke dich doch auf Feuer und Asche, wie ich oder der Hölle sei dank.* schlug sie vor. *Das ist tatsächlich eine gute Idee.* nickte ich. *Ich merke deine Überraschung, weißt du?* zeigte sie trocken auf und ich spürte, dass sie es tatsächlich ein wenig persönlich nahm, auch wenn sie das nie zugeben würde... sie dachte allen ernstes, dass ich schlecht von ihr dachte, was selbstverständlich nicht der Fall war. Wieso sollte ich auch schlecht von ihr denken?