--- Yuki ---
Der Weg ins Reich der Klippen war bei Weitem nicht so endlos, wie die Wanderung ins Reich der Schluchten. Es kostete sie nur wenige Tage, bis Yuki das erste Mal das laute Rauschen des Meeres hörte. Lange, bevor sie die letzten Schritte aus dem Wald traten und an einer meterhohen Klippe stoppten. Dann sah sie es das erste Mal. Meer. Sah wie das Wasser gegen die Felsklippen schlug und weiß zu schäumen begann. Möwen flogen über sie hinweg. Rasteten an den Steinvorsprüngen der Klippe und glitten in den Meeresbrisen herum auf der Suche nach Fischen. Sangen ihr seltsam kreischendes Lied. Ein salziger Wind schlug Yuki entgegen und sie konnte ihn fühlen, trotz der Maske auf ihrem Gesicht. Er zerrte an ihrer Kleidung. „Geh ruhig näher an die Klippe. Es ist das erste Mal, das du das Meer siehst." Schlug ihr Kakashi vor und sie trat langsam immer näher bis sie die Kante erreichte. Sie sah hinab und ein aufgeregtes Gefühl befiel sie. Sie war bereits höhere Berge hinauf und wieder herab geklettert und doch war dort nie eine solche Strömung unter ihr gewesen, die ein ohrenbetäubendes tosend Geräusch von sich gab. Wie es wohl war, dort hinein zu hüpfen? „Du solltest nicht ins Wasser springen, auch wenn du schwimmen kannst. Meeresströmungen können dich in den Tod reißen und an Klippen sieht man durch den weißen Schaum nicht, ob unter einem Felsen sind, auf denen man landet. Das ist gefährlich." Yuki sah hoch zu ihrem Sensei und dann noch einmal hinab ins Meer. Es konnte einen also töten dort hinab zu springen. Dabei sah es so wunderschön aus. Mit ihren blauen Augen blickte sie über die Landschaft hinweg und betrachtete endlich das Meer am Horizont. Von hier aus wirkte es wie ein glatter, blauer Untergrund in dem sich die Mittagssonne spiegelte. Es war wie ein riesengroßer See, dessen fernes Ufer Yuki nicht erkennen konnte. Ihr Kopf drehte nach links und rechts. „Wo befindet sich Araishima?" Sie sah zu ihrem Sensei und er deutete auf eine Insel inmitten des Meeres. Sie war noch ein kleiner Fleck in der Ferne. Sie musste noch weit entfernt sein. „Dort hinten. Wir werden ein Stück der Klippe folgen, bis wir den Abstieg erreichen. Dort finden wir ein paar vereinzelte Häuser. Die Menschen dort fahren einen mit Booten auf die Insel." Eine Insel also. Yuki war noch nie auf einer Insel gewesen. Sie hatte nur in ihren Büchern darüber gelesen. Über Inseln, das Meer. Langsam begann sie zu verstehen, warum die Autoren so märchenhaft vom Meer erzählt hatten. Das Meer war erfrischend und es gab einem das Gefühl, das man ewig den spielenden Wellen zuschauen wollte, wie sie gegen die Klippen schwappten. Schließlich gingen sie weiter in Kakashis gezeigte Richtung. Je näher sie Araishima kamen, desto besser waren die Bäume zu erkenne, die auf der Insel wuchsen. Doch von dem Abstieg und den Häusern mit Booten war wenig zu sehen. Selbst noch, als Yuki bereits erste Häuser auf der Insel erkennen konnte. Doch etwas war seltsam. Diese Häuser standen nicht auf dem Boden. Sie hingen oben in den Bäumen. „Sensei?" „Mh?" Er sah zu ihr herab und sie zeigte auf die Insel. „Die Häuser hängen auf den Bäumen." Kakashi folgte ihrem Blick. „Ja. Das sind Baumhäuser. Die Gegend hier wird bei hohen Wellen öfter überschwemmt. Statt ihr Dorf jedesmal wieder aufbauen zu müssen, leben sie lieber in den Wipfeln der Bäume und ihre Straßen sind Hängebrücken, die von einem Haus zum anderen führen." Yuki wurde neugierig. Darüber hatte sie noch nie in einem Buch gelesen und das obwohl sie mittlerweile so viele hatte. Endlich erreichten sie den steilen Weg, der die Klippe hinab zu den einzelnen Häusern mit den Booten führte. Es war anstrengend, weil man auf seine Schritte achten musste und doch war es eine leichte Übung für Yuki. Immerhin konnte sie gut klettern. Als sie die kleine Bucht mit den fünf Häusern erreichten, roch Yuki wieder etwas, das sie nur von Konohas Markt kannte. Fisch. Sie hingen an Schnüren aufgehangen vor jedem Haus. Fliegen flogen um sie herum. Die Boote wackelten in den seichten Wellen, die in diese Bucht geschwemmt wurden. „Hier ist der Wellengang sanfter, weil diese Felsen dort die Bucht beschützen. Die Menschen in dieser Gegend leben vom Fischfang." Fischfang also. Yuki betrachtete noch einmal die aufgehängten Fische, während Kakashi langsam zu einem alten Mann trat. Er saß auf einem Schaukelstuhl auf seiner Terrasse und beobachtete sie mit einer Pfeife im Mund. „Fremde." Erkannte er, als Kakashi und Yuki näher traten. „Und dann noch Anbus. Was verschafft einem armen Dorf wie unserem die Ehre?" Der Mann schaukelte noch immer vor ihnen. Machte sich nicht einmal die Mühe aufzustehen. Stattdessen nahm er einen langen Zug von seiner Pfeife, ehe er eine dicke, weiße Wolke ausblies. „Wir haben einen Auftrag in Araishima." Der Mann betrachtete Kakashi, eher er fort zu der Insel blickte. „Ah. Der Dieb. Das ist kein Auftrag für Anbus." Erkannte der Mann und sah wieder zu ihnen. Yuki musterte ihn irritiert. Dieb? War ihr Auftrag nicht ein völlig anderer? Wäre es schlimm, wenn es nur um diesen Dieb ginge? Hatten sie nicht mehrere solcher Aufträge erfüllt? Gut Herr Unagi hatte eine besondere Verschwiegenheit verlangt. In Nara waren Kameraden von ihnen verschwunden. Es sollte damals nur um die Beschaffung des Reports gehen, nicht um den Kampf mit der Priesterin. Doch das jetzt? Ging es tatsächlich nur um einen Dieb? Sie hatte die Schwierigkeit eines Auftrages nicht hinterfragt, weil sie nicht genau wusste welche Aufträge Kakashi alleine unternahm. Sie wusste nur, das er ernst dreinsah, wenn er aufbrach.
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Falling Snow - Ich beschütze dich || Naruto
FanfictionEin Kind bei den Anbu. Die Gerüchte über das Mädchen mit den tausend Gesichtern verbreiten sich langsam in Konoha und doch weiß noch immer niemand, das dieses Kind Yuki ist. Niemand außer Kakashi und Danzou kennen die Wahrheit über das kleine Mädche...