Kapitel 52

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--- Yuki ---

Atsuko heiratete also aus Liebe. Es klang irgendwie schön, auch wenn Yuki längst nicht verstanden hatte, was heiraten bedeutete. Alles was Yuki wusste, war, wie hell und strahlend Atsukos Augen leuchteten und wie herzlich ihr Lächeln wurde, wenn sie Liebe beschrieb. Es war als umgab Atsuko ein Schein, der sie erleuchtete. Etwas, das Yuki ein unscheinbares Lächeln auf die von der Maske verborgenen Lippen zauberte. Sie war sich dessen nichtmal bewusst. Es war einfach da und es war ehrlich. Sicher hätte Atsuko es gerne gesehen, doch es blieb verborgen. „Atsuko." Begann Yuki und die Feudalherrin betrachtete das Kind überrascht. Sie hatte mit keiner weiteren Frage gerechnet. „Ja?" „Wie verliebt man sich?" Würde das Yuki helfen, zu verstehen, was Liebe wirklich ist. Konnte sie so vielleicht auch strahlen, wie Atsuko? Wollte sie das? War das erstrebenswert oder wichtig? Durfte sie das überhaupt? Zu leuchten und zu strahlen. Sollte ein Schatten nicht unauffällig und unscheinbar sein? Sollte Yuki sich also von dem Fernhalten, was Liebe war? „Wie man sich verliebt. Mhh. Das ist für jeden unterschiedlich. Ich kann dir eines versprechen. Du kannst es nicht vorhersehen. Manchmal lernst du jemanden kennen und es funkt direkt. Manchmal wachst ihr zusammen auf. Du kannst es weder vorhersehen, noch verhindern. Es passiert einfach und wenn, wirst du es verstehen, Snow. Du wirst wissen, von was ich rede, wenn es einmal soweit ist. Soll ich dir erzählen, wie ich mich in Ooki verliebte?" Fragte Atsuko. „Solltet ihr nicht versuchen zu schlafen? Es ist spät, Miyake-sama." Warf Kakashi ein. Kakashi war so ruhig am Rand gestanden. An die Wand gelehnt und die Arme verschränkt, als wäre er eins mit der Einrichtung geworden. So sehr, das Yuki kurz vergessen hatte, das ihr Sensei mit im Raum war. Atsuko winkte diese Bedenken einfach fort. „Ich kann eh nicht schlafen. Ich bin viel zu aufgeregt. Also. Hört ihr euch meine Geschichte an?" Fragte die herzliche Frau an ihre aktuellen Begleiter und Yuki nickte. Es interessierte sie wirklich. Sie wollte es verstehen. Sie hatte das Gefühl, das es wichtig war. „Also gut." Atsuko klatschte in die Hände, ehe sie sich endlich wieder auf ihr Bett sinken ließ. Sie schob die Decke zur Seite und setzte sich, ehe sie Kakashi und Yuki betrachtete. „Sag Snow, du weißt sicher was eine Chuninprüfung ist, oder?" Chunin. Der zweite Rang eines Ninjas. Um vom Genin zu einem Chunin aufzusteigen, braucht es eine Prüfung bei der mehrere Aufgaben zu bewältigen waren. Nur wer diese erfolgreich abschloss, durfte am Ende zum Turnier. In diesem Turnier wurden Showkämpfe vor Würdenträgern vollführt um die Stärke des Dorfes zu präsentieren. Jene, die dort von sich überzeugten, wurden zum Chunin ernannt. Die gesamte Chuninprüfung wurde abwechselnd in den großen Ninjadörfern abgehalten und so nahmen auch Genin aus allen Ninjadörfern teil. Yuki wusste, das Konohagakure nicht das einzige Ninjadorf war. Es gab mehr. Viele kleine und vier ebenbürtige Dörfer und sie alle nahmen an dem Turnier mit ihren Genin teil. Yuki war ein Schatten. Würde sie jemals diese Prüfungen erleben? Wohl kaum, denn ein Schatten stand nicht in einer riesigen Arena vor wichtigen Menschen und präsentierte sein Talent. Ein Schatten blieb unscheinbar am Seitenrand. Ungesehen von der Welt. Versteckt hinter einer Maske. Eine, die sie bereits trug. „Ich weiß davon. Von der Prüfung." Begann sie endlich zu antworten und Atsuko nickte. Sie schien kurz verdutzt. Hatte sie Yukis traurigen Gedanken wahrgenommen? „Sagt Miyake-sama. Ihr habt euren Verlobten also tatsächlich bei einer Chuninprüfung kennen gelernt?" Warf Kakashi mitten rein. Fast schon irritiert, blickte Atsuko auf. Auch sie hatte Kakashi bereits wieder vergessen gehabt. Sie war bei ihrer Geschichte und Yukis Stille gewesen. Kakashi schien Yuki wieder einmal zu durchschauen. Zu wissen, das sie nicht darüber reden wollte. Nicht daran erinnert werden wollte, was es bedeutete ein Schatten zu werden. Kurz schluckte das viel zu junge Mädchen, während Atsuko nickte. „Ja. Wir saßen vor einem Jahr zufällig nebeneinander und beobachteten die Prüfungen in Kumogakure." Irgendwie war der Feudalherrin für einen Moment das Strahlen verloren gegangen, als hätte Yukis Traurigkeit auch sie für einen Moment übermannt. Es war eine seltsame Schwere, die den Raum erfüllte, wo eben noch pure Freude gelebt hatte. Doch kaum das Atsuko an diesen Tag zurück dachte, vertrieb es Stück für Stück die Dunkelheit und das Leuchten tauchte erst in ihren Augen und dann auf ihren Lippen auf, bis ihr ganzes Gesicht wieder strahlte. „Es war ein spannendes Turnier, doch egal welchen Wettkampf wir betrachteten. Wir waren immer anderer Meinung. Dort vergingen nur wenige Stunden bis zum Ende des Turniers und doch redeten wir so viel und wir stritten leidenschaftlich über jeden einzelnen Wettkampf. Manche hätte das sicher zur Weißglut getrieben, aber ich mochte es, das er mir Kontra gab, während er mich ernst nahm. Nicht wie all die anderen Männer, die eine Feudalherrin mit Spott betrachteten. Es hat uns so sehr beschäftigt, das wir nach dem Turnier etwas essen gingen um weiter über die Kämpfe zu diskutieren. Wir kannten uns als Feudalherren von Nachbarländern, aber an diesem Tag kamen wir zum ersten Mal richtig ins Gespräch. Danach schrieben wir uns Briefe und jetzt. Sitzen wir hier und mich trennen nur noch Stunden davon diesen wunderbaren Mann zu heiraten." Sie hatte es kaum gesagt, da färbten sich ihre Wangen rot. Ihre Augen glitten zu dem weißen Kimono und dort lag immer ein Lächeln auf Atsukos Lippen, aber Yuki hatte noch nie ein so ansteckendes gesehen. Eines, das einem das Herz wärmte und das Glück mitfühlen ließ. „Aber Kakashi hat recht. Ich muss mich jetzt endlich hinlegen, oder ich habe morgen tiefe, schwarze Augenringe. Legt euch doch auch hin. Hier wird uns nichts passieren." Sie lächelte, ehe sie die Füße aufs Bett schwang und nach der Decke griff. Nicht bereit für die Nacht, aber wissend, das sie diese Nacht brauchen würde.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt