Kapitel 67

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--- Yuki ---

Eine Woche lang waren sie an der Seite des Ehepaares geblieben. Hatten endlich ausgiebig gegessen und sich erholt. Alles hatte sich so vertraut angefühlt. Sogar das Schloss erinnerte Yuki mit der Zeit immer weniger an das Anwesen der Ruiga, weil das Schloss durch die Wärme des Ehepaares sich so viel liebevoller anfühlte. Heute Morgen noch hatte Yuki endlich das Ok ihres Senseis bekommen und stand nun wieder verwandelt vor den Toren des Schlosses. Um sie herum waren noch immer die weißen Bänder der Hochzeitsfeier. Damals war es Yuki vorgekommen, als hätten sie dem Paar zugejubelt. Nun war es mehr, als wedelte sie ihnen zum Abschied. Es war ein ungewohnt trauriger Moment. Nicht so traurig, wie Tobios Beerdigung, doch traurig genug um Sehnsucht zu fühlen. Eine Sehnsucht, die sie für einen Moment fragen ließ, ob sie bleiben konnte oder Atsuko besuchen. War das Schicksal eines Schatten, das er immer wieder auf Wiedersehen sagen würde ohne jene, die er mochte, noch einmal zu sehen? Zum ersten Mal kam ihr die gewonnene Freiheit als Schatten, wie einsperrende Ketten vor. Sie hatte Tobios Grab nie wieder gesehen, oder Kazu, Rie, Nisa. Es gab mittlerweile so viele. Immer mal wieder fragte sie sich, was aus all diesen Leuten geworden war. Als hätte Atsuko diese trüben Gedanken gelesen, kam sie zu ihr und nahm Yukis Hände in ihre. „Snow. Ich weiß das hier heißt Lebewohl, aber das ist kein Abschied für immer. Irgendwo und irgendwie werden wir uns wiedersehen. Sei bis dahin vorsichtig. Achte auf dich und deine Gesundheit. Gehe kein zu großes Risiko ein, denn ich freue mich schon, wenn wir uns wiedersehen. Und wenn es soweit ist, will ich das du mir von den Abenteuern erzählst, die du erlebt hast. Von den Anstrengungen und den Freuden. Versprich mir das. Und ich hoffe, das du bis dahin diese Maske nicht mehr brauchst." Atsuko drückte Yukis Hände fester, als wollte sie das kleine Mädchen bei sich behalten. Nicht mehr loslassen, während Yuki sich fragte, ob sie dieses Versprechen geben konnte. Brach das eine Regel? Sie wusste nur eines, sie wollte Atsuko wiedersehen. Vielleicht könnte sie ihr nicht alles erzählen, aber diese lebhafte Frau noch einmal zu treffen, Yuki wollte das. Zum ersten Mal sehnte sie sich danach, mehr als ein Schatten zu sein. „Kakashi." Adressierte Atsuko Yukis Sensei und sah zu ihm herüber. Er stand an ihrer Seite. Nobuo und sein Team waren bereits vor Tagen abgereist. „Pass auf sie auf. Und ich hoffe, das du die richtige Entscheidung triffst." Entscheidung? Yuki sah zu ihrem Sensei herüber und verstand nicht von welcher Entscheidung Atsuko sprach. Yuki wusste nicht, das Kakashi eine Entscheidung zu treffen hatte, noch, um was es ging. Doch sie war viel zu passiv um diese Frage zu stellen. In Yukis Augen, ging sie das nichts an. Das war etwas zwischen Atsuko und Kakashi. Die Blicke der beiden Erwachsen trafen sich eine Weile, ehe Kakashi eine Hand auf Yukis Schulter legte. „Es wird Zeit." Sagte er, statt Atsukos Bitte mit irgendwelchen Worten zu erwidern. Atsuko seufzte kurz, dann ließ sie Yukis Hände los und machte einen Schritt zurück. Yuki musste schlucken, weil das nun wirklich Abschied hieß, ohne zu wissen, ob sie diese Frau noch einmal sah. Ohne zu wissen, ob es ihr gut ging und sie keinen zweiten Angriff erdulden musste. „Machts gut und vergiss nicht Snow. Ich will dann jedes Detail wissen." Wiederholte sich die Feudalherrin. Kakashi verneigte sich zum Abschied und Yuki tat es ihm gleich, dann wandte er sich ab und Yuki tat es mit schwerem Herzen ebenfalls. Sie machten die ersten Schritte fort. Als Yuki noch einmal zurückblickte, winkte ihr Atsuko zum Abschied. Yuki musste schlucken, damit ihre Gefühle sie nicht überwältigten. Nun stand ihnen die Rückreise bevor und so liefen sie durch die quirlige Stadt und langsam der Stadtmauer entgegen. „Du bist traurig." Erkannte Kakashi und langsam nickte Yuki. Es machte sie traurig gehen zu müssen und es gefiel ihr nicht, jetzt wieder durch die Welt zu reisen. Diesmal bedeutete diese Reise, das es sie immer weiter von Atsuko weg führte. Yuki wollte nur noch eines. Konoha erreichen und sich hinlegen. Gut schlafen und sich dann in ihr Training stürzen. Es würde sie ablenken und es würde ihr wieder ihre gewohnte Struktur geben. Dieser Gedanke erinnerte sie an etwas. An eine Aussage, die fast zwei Jahre zurück lag, doch für Yuki fühlte es sich länger an. Der Moment, als Yuki und Kakashi Konoha von der Ferne betrachteten. Zurückblickten und die Felsköpfe ein letztes Mal erblickten, ehe es nach Nara ging. Als Kakashi ihr von der Sehnsucht erzählte und das man auf langen Missionen manchmal den Weg zurück aus den Augen verlor. Dann sollte sie an die Felsköpfe denken und sich erinnern. An die Bäcker und Bücherei. Das Blumengeschäft. In diesem Moment begriff Yuki von was Kakashi damals gesprochen hatte. Atsuko zu verlassen glich einer langen Reise und es war tröstlich zu wissen, das dort ein Ort auf sie wartete. Einer, zu dem sie zurückkehren konnte. Es spendete ihr Trost zu wissen, das dort ein Ziel auf sie wartete. „Sensei." Brach sie ihr Schweigen, als sie gerade die ersten Schritte aus der Stadt hinter sich gebracht hatten. Kakashi sah zu ihr herab und sie zu ihm herauf. „Mh?" Gab er als Antwort und machte so den Weg frei, um zu sagen, was Yuki beschäftigte. „Ich glaube, ich freue mich jetzt, wenn wir die Felsköpfe wieder sehen." Sagte sie aus dem nichts heraus und dort war eine Hand, die sich auf ihren Kopf legte. „Ich auch." Es waren so wenige Worte gefallen und doch transportieren sie erfolgreich das Gefühl, das Yuki erfüllte. Kakashi verstand. Er verstand immer. Er wusste von was sie redete und was das bedeutete. Das sie begann Konoha als Heimat wahrzunehmen.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt