Kapitel 29

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--- Kakashi ---

Es war ungewohnt für Kakashi zu warten und zu hoffen, das jemand wiederkam. Wann hatte er begonnen, sich solche Sorgen um sie zu machen? Er hatte sich nie welche machen müssen. Sie kam nie zu spät zum Training. Das war immer sein Part. Wenn er ihr befahl sich heraus zu halten, war sie weg. Sie hatte noch nie seine Seite verlassen. Das sie es jetzt tat, verunsicherte ihn und er fragte sich, ob er das hätte verhindern sollen. Hätte er einen Doppelgänger statt Paccun in ihrer Nähe lassen sollen? Doch er konnte dem Hund keinen Vorwurf machen. Paccun tat immer das Beste, das in seiner Macht stand. Kakashi hätte einfach nie erwartet, das sie bei der Wahl von sich oder dem anderen, den anderen wählen würde. Stundenlang stand er neben dem Steinkreis und wartete. Über ihm zog der Wind kräftiger hinweg. Die Sonne ging unter, dann wieder auf. Es war früher Morgen, als der Steinkreis zu leuchten begann. Sofort war Kakashi wach. Seine Augen legten sich auf den Ort und ein Teil in ihm war bereit zu kämpfen, doch tatsächlich tauchte Yuki völlig unversehrt auf. Wenigstens wirkte sie unversehrt. Sie sah sich um und dann zu Kakashi, als dieser einfach neben ihr auftauchte. „Snow. Alles gut?" Fragte er sofort. Ihr Kopf hob sich und sie sah zu ihm hoch. „Ja. Sensei... Verzeiht. Ich war unachtsam." Sie senkte wieder den Kopf und Kakashi fiel ein Stein vom Herzen. Er sah, wie sie die Hand ballte und trotzdem zitterte. Sich dafür verantwortlich machte, gegen seine Befehle gehandelt zu haben. „Schon gut. Du hast eine mutige Entscheidung getroffen und hattest Glück." Er hob seine Hand und berührte ihren Kopf. Fast schon, als musste er sich selbst davon überzeugen, das sie zurück war. „Sensei." Fing sie plötzlich an und brach eine Stille, die sie sonst leer ließ. „Mh?" „Ich..." Fing sie zögerlich an. Er glaubte Angst in ihrer Stimme zu hören. Sie kämpfte mit sich und das sagte ihm alles was er wissen musste. Wenn er ihr jetzt befahl zu sprechen, sie würde es ihm erzählen, aber es würde ihr das Herz brechen. Sie wollte es nicht sagen, doch sie war nicht fähig diese Bitte auszusprechen. Das war die zweite überraschende Entscheidung, die er nicht von ihr erwartet hatte. Das sie gerne ein Geheimnis für die Geister wahren wollte. Doch es war genau diese Zwiespalt, auf den er Stolz war. Sowohl den Jungen zu retten, als auch diese Geister zu schützen. Er war auf beide ihrer Entscheidung stolz. Stolzer, als bei jeder Kampftechnik, die sie für ihn ausführte. Stolzer, als bei jedem Befehl, den sie perfekt erfüllte. Atsuko kam ihm in den Sinn. Das sie begann solche Entscheidungen zu treffen. War das etwas, das er ihr unbewusst beigebracht hatte? Hatte er wirklich damit zu tun? „Snow. Das nächste Mal möchte ich, das du vorsichtiger bist." Er konnte es sehen. Sie nickte, doch sie fühlte sich schuldig. Weil sie nicht vorsichtig genug gewesen war und weil sie seinen Befehl ignorierte hatte und bei diesen Toren war. Welche Worte konnte er finden, damit sie nicht in dieser sinnlosen Schuld ertrank? „Wir müssen uns jetzt auf unseren wahren Auftrag konzentrieren. Der Markt fängt heute an und damit werden wir Araishima verlassen. Pack deine Sachen." Wieder nickte sie, doch ihre Hand zitterte noch immer. So legte er ihr noch einmal eine Hand auf den Kopf. Sie sah auf. Überrascht, weil sie nicht glaubte die Hand verdient zu haben. „Ich bin stolz auf deine Entscheidungen, Snow." Selbst durch die Maske konnte er die weit aufgerissenen Augen sehen. Sie hatte nicht damit gerechnet und sie konnte es nicht verarbeiten. Es überforderte sie, das er auf etwas stolz war, das sie glaubte nicht verdient zu haben. „Und jetzt los. Hol deine Sachen." Sagte er entschieden, damit sie mit einer Aufgabe davon abgelenkt war. Sofort senkte sie den Kopf. „Ja, Sensei." Dann drehte sie ab und rannte erst auf einen Baum zu und diesen dann herauf, als wäre es für sie das Normalste auf der Welt. Paccun sah ebenfalls hoch. „Wirst du sie nicht fragen, was sie dort erlebt hat?" Erkundigte sich Kakashis vertrauter Geist. Kakashi schüttelte den Kopf. „Egal was es war. Sie hatte versucht für diese Geister eine Bitte zu stellen, nichts sagen zu müssen. Das würde sie nicht für jeden tun." Paccun saß noch immer auf seinen Hinterläufen, während er beobachtete, wie Snow verschwand. Er sagte nichts, als war es nicht nötig und schließlich rührte auch Kakashi sich. Das Gespräch hatte kein Ende gebraucht. Paccun war niemand, der sich einfach in die Angelegenheiten anderer einmischt. „Wie geht es also weiter?" Fragte er stattdessen und Kakashi sah die Bäume herauf. „Wir verlassen Araishima und ich habe eine weitere Bitte an dich." Paccun richtete sich nun endlich auch auf. „Ich soll euch begleiten und herausfinden, ob jemand nach Blut riecht, wie es Banditen oft tun." Erkannte der kleine, braune Hund und Kakashi nickte. „Genau."


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt