Kapitel 11

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--- Yuki ---

Sofort setzte Atsuko sich in Bewegung und Yuki folgte ihr wie selbstverständlich. Die Feudalherrin führte sie die Treppen des Gasthauses wieder hinab. An dem Baumstamm vorbei um den herum der Gasthof gebaut war. Sie verließen das Gebäude und kurz musste Yuki an das unfertige Bild von Atsuko denken. Ob die Frau das Bild noch fertig stellen würde? Doch das war sicherlich nicht ihr jetziges Ziel. Stattdessen liefen sie die Hängebrücke zurück zum Haus des Bürgermeisters. Atsuko zielte entschlossen auf die Eingangstür und klopfte dagegen. Sie wollte also zum Bürgermeister. Ob sie was zu besprechen hatten? Kurz senkte Yuki den Blick und betrachtete die Spalte unter dem Fenster. Es erinnerte sie an den Dieb und sie fragte sich, wohin er mit dem Kuchen wohl verschwunden war. Dann hob sie den Kopf und betrachtete die Umgebung. Lauschte den Geräusche einer belebten Stadt mit all dem knarzenden Holz. Ein Wind zog durch den riesigen Wald, doch bis auf die Hängebrücken war alles ruhig. Vor allem ein Junge, der sich hinter dem Haus versteckte. Yuki glaubte sogar in einiger Entfernung Kakashis Schattendoppelgänger wahrzunehmen, doch da öffnete sich die Tür und Yuki sah zum Bürgermeister. Herr Takeuchi sah überfordert aus. „Ja? Oh Herrin Miyake. Was kann ich für euch tun?" Fragte er, während im Hintergrund Stimmen zu hören waren. Ein Kind weinte bitterlich. „Mäuschen, ich back dir einen neuen Kuchen. Bitte wein nicht." Sprach Frau Takeuchi. Atsuko sah genauso wie Yuki in das Haus hinein. Am Ende eines Flures konnten sie noch das Kind des Bürgermeisters mit ihrer Mutter sehen. Seine Tochter schien ungefähr sieben Jahre zu sein. Sieben Jahre und sie weinte um einen verschwundenen Kuchen? Es war wieder ein Beweis dafür, das Yuki anders als andere Kinder war. Noch nie hatte Yuki in ihrem Leben einen Kuchen zum Geburtstag bekommen. Sie weinte deswegen nicht. Doch ein wenig fühlte sie mit dem Kind. Seit sie bei Kakashi war, waren sie an ihrem Geburtstag zu Ichiraku gegangen und sie hatte ein neues Buch wählen dürfen. Das war der Moment, als der Bürgermeister aus der Tür trat und diese hinter sich schloss. Seine Tochter und Frau im Haus allein zurückließ, damit er ungestört mit Frau Miyake reden konnte. „Was kann ich für euch tun, Herrin?" Atsuko löste ihren Blick von der Tür und betrachtete den beleibten Mann. „Ich möchte das sie einen Falken an meinen Verlobten und die umliegenden Feudalherren schicken. Ich bin sehr wohl am Leben und die Hochzeit wird wie geplant stattfinden." Ihre Stimme klang so fest und entschlossen. Atsuko hatte es Yuki selbst gesagt. Sie musste stark wirken, auch wenn sie es vielleicht nicht fühlte. Ob Atsuko gerade Angst empfand? Angst davor, von diesen Banditen gefunden zu werden. Mr Takeuchi schien diese Angst für Atsuko ausdrücken zu wollen. Voller Sorge trat er noch etwas näher. „Herrin, seit ihr sicher, dass das eine gute Idee ist? Lasst euch hier beschützen bis die Hochzeit ist." Doch Atsuko schüttelte energisch den Kopf. „Es wird keine Hochzeit geben, wenn alle denken ich sei Tod. Schickt die Falken. Niemand soll annehmen, das ich mich verstecken muss." Zum ersten Mal hörte Yuki die Feudalherrin einen Befehl sprechen. Es war ungewohnt und es passte nicht zu dem sanften, fröhlichen Wesen dieser Frau. Wenigstens für Yuki. Die Augen des Bürgermeisters legten sich auf die junge Anbu und sie konnte trotz ihres Alters seine Gedanken lesen. Weil er das selbe dachte, wie Yuki selbst. Dieses Kind sollte reichen? „Herrin, wollt ihr nicht noch weitere Verstärkung anfordern?" Versuchte er vorsichtig das Thema anzusprechen, doch Atsuko lachte diese Sorge einfach beherzt weg. „Zweifelt ihr an der Stärke dieser beiden Anbu? Keine Sorge. Man hat mir Ninjas geschickt, deren Ruf ihnen weit voraus eilt. Ich könnte nicht in besseren Händen sein." Damit konnte Atsuko niemals Yuki meinen. Sie redete von Kakashi. Kakashi, der Kopierninja. Ihm eilte sein Ruf weit voraus. Doch es beruhigte Yuki ein wenig das zu hören. Es war Kakashi, der der Feudalherrin die Sicherheit gab in guten Händen zu sein. „Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da, nicht wahr Kazu?" Sie drehte den Kopf und auch Yuki sah zu dem Jungen, der sich noch immer hinter der Ecke des Hauses zu verstecken schien. Endlich trat er vor und sah die Gruppe vor sich entschlossen an. „Snow ist verdammt gut! Ich habe sie selbst getestet!" Rief er überzeugt und Atsuko klatschte in die Hände. „Na seht ihr. Die Falken, Herr Takeuchi." Der Mann sah von einem zum anderen, ehe er geschlagen seufzte. „Wie ihr befehlt, Herrin Miyake. Er drehte um und öffnete seine Haustür wieder. Kaum geöffnet war der Lärm des weinenden Kindes wieder zu hören. Frau Takeuchi schien völlig verzweifelt. Sie hatte wohl die ganze Zeit umsonst auf das Kind eingeredet, jetzt drehte sie ihrem Mann und damit auch Kazu, Atsuko und Yuki den Kopf zu. Was auch immer Herr Takeuchi sagen wollte, seine Frau kam ihm zuvor. „Schatz, bitte. So kann das nicht weitergehen! Unternimm endlich etwas gegen den Dieb!" Rief sie aufgebracht, während sie ihrem Mann immer näher kam, bis sie vor ihm stoppte. Herr Takeuchi wirkte wieder so überfordert wie zuvor. „Honigkuchen. Das ist gerade der falsche Zeitpunkt. Wir müssen uns um die Sicherheit unserer Herrin kümmern! Und eigentlich-" Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da fiel seine Frau ihm einfach ins Wort. „Nichts eigentlich." Frau Takeuchi sah direkt zu Yuki und offenbarte damit, wer in dieser Beziehung die Hosen an hatte. Löste sich sogar von ihrem Mann und trat näher an Yuki heran. „Wir haben doch Ninja hier! Warum kümmern die sich nicht darum! Sind teuer genug!" Yuki blinzelte, auch wenn man das unter ihrer Maske nicht sehen konnte, ehe sie den Kopf schüttelte. „Mein Auftrag ist es Atsuko zu beschützen. Solange mir nichts anderes befohlen wird, kann ich Atsukos Seite nicht verlassen."


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt