Kapitel 6

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--- Yuki ---

Kazu verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er sie weiter über die Brücken führte. Sie liefen so immer tiefer in den Wald hinein und das schöne Rauschen des Meeres geriet immer weiter in Vergessenheit. „Es ist im Grunde nichts interessantes. Es geht nichtmal etwas wertvolles verloren." Begann Kazu, während er spielend hier und dort den Menschen auswich, jetzt wo er mehr darauf achtete. Jetzt wo er sich damit abgefunden hatte, Anbus zu führen und das ein Mädchen stärker war als er. „Es sind Kuchen, dann mal ein Brot. Menschen sind sich sicher etwas gebacken zu haben, dann ist es plötzlich weg. Entweder am helligten Tag oder in der dunkelsten Nacht. Niemand hört oder sieht etwas. Anfangs hielten die Leute es für Zufall, doch der Diebstahl wird immer häufiger. Niemand konnte bis jetzt herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Wenn man darauf wartet und einen Kuchen bewacht, schlägt der Dieb wo anders zu." Ein Dieb der Essen stahl. Hatte er einfach Schwierigkeiten den Teller zu füllen? Hatte Kakashi nicht gesagt, das es diesen Menschen schwer fiel zu überleben? Das sie deswegen die Wucherpreise bezahlten. „Wie lange passiert das schon?" Fragte Kakashi und Kazu blieb stehen. Sah zu ihm hoch. „Bestimmt schon ein halbes Jahr." Ein halbes Jahr und bis jetzt hatte niemand etwas gesehen? Konnte das überhaupt etwas mit ihrem Auftrag zu tun haben? „Und ihr meint ihr findet ihn?" Fragte Kazu aufgeregt und Kakashi deutete stattdessen nach vorne. „Ist das das Gasthaus?" Erst jetzt erkannte Yuki weit vor ihnen ein Holzhaus, das über drei Bäume hinweg aufgebaut war. Es war um einiges größer als die restlichen Gebäude. Kazu zischte kurz genervt, weil seine Frage einfach ignoriert wurde, dann nickte er aber. „Ja, das ist das Gasthaus." Yuki erschien es seltsam. Warum war hier in einer so armen Stadt ein so großes Gasthaus? „Groß." Sagte sie plötzlich und Kazu schien schon fast vergessen zu haben, das Yuki auch redete. Dann grinste er plötzlich. „Es ist das Gasthaus der Künstler." Künstler. Yuki erinnerte sich. Takehito hatte auf dem Boot davon geredet. Lebten diese Künstler also hier? Kakashi nahm ihr die Frage ab. „Ein Haus der Künstler?" Kazu begann stolz zu grinsen. „Ja, es heißt, das sie hier von der Muse geküsst werden, weil sie die Ruhe zu schätzen wissen und das Rauschen des Meeres hören können. Man sieht regelmäßig Maler und Schreiber am Meer sitzen und wie wild arbeiten." Künstler. Maler und Schreiber. Ihnen hatte Yuki all ihre Bücher zu verdanken und hier lebten viele und bestritten ihr Meisterwerk? Ob wohl eines dieser Kunstwerke bei ihr zu Hause im Bücherregal stand? War vielleicht der kleine Prinz hier geschrieben worden? Ob Kakashi das wusste? Ein Aufschrei erklang hinter ihnen. „Es ist weg!" Rief eine beleibte Dame aufgebracht. Sofort wirbelten Kazu, Yuki und Kakashi herum. Sie sahen zurück. Sie waren dort vor einem Moment vorbei gekommen. Yuki hatte zufällig hingesehen. Als sie dran vorbei gelaufen waren, war dort noch ein Kuchen gestanden. Es war strahlender Sonnenschein und alle sahen verwirrt zu dem Haus. „Da seht ihr!" Rief Kazu laut, während Kakashi verschwand und neben dem Fenster auftauchte. Er sah sich um, während Yuki es ihm gleich tat. Auch sie kam an seine Seite und blickte herum. Versuchte etwas zu riechen. Es war Apfelkuchen gewesen, doch sie roch nichts. „Nun macht doch was! Für was seit ihr Anbu!" Rief die beleibte Frau aufgeregt. „Das war der Geburtstagskuchen meiner Tochter." „Warte hier." Sagte Kakashi, ehe er verschwand. Er hüpfte die Bäume herab, während Kazu zu Yuki herübergerannt kam. „Was ist los? Ich dachte du bist auch Anbu." Fragte er Yuki, ehe er zu der Frau blickte. „Frau Takeuchi, bitte beruhigen sie sich doch!" Die Frau erblickte nun Kazu und zeigte auf ihn. „Oder du Lausbub warst es! Du bist doch gerade mit denen hier vorbei gekommen." Kazu streckte sofort die Brust raus. „Wir waren nur auf dem Weg zum Gasthaus! Ich hab gar nichts genommen!" Yuki sah erst zu wie ihr Sensei verschwand, dann wie die zwei ungleichen Menschen sich stritten, ehe sie neugierig näher an das Fenster trat. Hier hatte der Kuchen gestanden. Sie drehte sich um. Kakashi hatte ihr einmal gesagt, wenn man ein Rätsel lösen wollte, müsse man alle Spuren zu lesen wissen. So wie in der Höhle bei Nara damals. Dort hatte sie nicht alles betrachtet und wäre durch Briefbomben fast gestorben. Ihre Augen überflogen die Gegend. Von hier aus konnten so viele Menschen einen sehen. Wie konnte jemand unbemerkt einen Kuchen stehlen und das mitten auf einem gut einsichtbaren Fleck. Mittlerweile hatten sogar Leute aus dem Gasthaus den Streit von Kazu und Frau Takeuchi gehört. Öffneten ihre Fenster und blickten neugierig heraus. „Von wegen nur vorbei gekommen. Wo ist dann mein Kuchen? Du bist oft dort wo etwas passiert. Vielleicht seit ihr Kinder das! Alle zusammen!" Kazu verschränkte genervt die Hände. „Selbst als Frau des Bürgermeisters können sie uns nicht alles unterstellen. Haben sie irgendwelche Beweise, häää?" Antwortete Kazu voller Selbstbewusstsein. Das musste man ihm lassen. Yuki sah zurück und betrachtete noch einmal das Fenster. „Und warum stehst du eigentlich nur rum?" Schimpfte die Frau, als sie Yuki bemerkte, wie sie näher ans Fenster schritt. Yuki ignoriert sie einfach. Stattdessen blickte sie auf den Boden. Jetzt verstand sie, wieso ihr Sensei von der Plattform herunter in den Wald gesprungen war. „Da ist ein Spalt." Sagte sie laut und Frau Takeuchi blinzelte irritiert.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt