Kapitel 28

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--- Yuki ---

Yuki wusste nicht wie lange sie mit den Waschbären schwieg und wartete. Doch irgendwann hörte man Guren flüstern. „Hiroshi.. nein." Es war so still in Kumamori, das sie selbst eine Stecknadel, die zu Boden fiel, gehört hätten. All die Waschbären senkten den Kopf. Einige verloren sogar eine Träne. Shiro war es, die sich mit Hi auf den Weg machte. Sie verschwanden in der Hütte nur um mit dem Verschiedenen wieder heraus zu kommen. Hi hatte ihn auf seine Hände gebettet. Yuki beobachtete alles still, als sie merkte, welch besonderen Moment sie beiwohnte. Die Waschbären brauchten ihn zu einer Stelle. Legten ihn vorsichtig ab, während die ersten begannen ein Loch zu buddeln und andere Hiroshi in ein weißes Tuch zu hüllen. Yuki stand einfach da und doch wollte sie das nicht. Einfach nur zuschauen. Sie wusste nicht was sie für diesen herzlichen Mann tun könnte, bis ihr etwas einfiel. Vorsichtig und leise löste sie sich von der Gruppe und verschwand Richtung Fluss. Es dauerte nicht lange, bis sie am Rand wunderschöne Blumen fand. Sie erinnerte sich an Tobios Grab und wie tröstlich die Blumen darauf gewirkt hatten. So löste sie die Blumen von den Stängeln und kehrte langsam wieder zu den anderen zurück. Es war seltsam eine Beerdigung zu beobachten, bei der man nur Zuschauer war. Der man nicht wirklich angehörte und doch von den Gefühlen der anderen mitgerissen wurde. Ruhiger und trauriger wurde, weil ein Leben endete von jemanden, der offensichtlich sehr geliebt wurde. Keiner sagte ein Wort. Dort waren nur Tränen für diesen sanften Mann und Minuten verstrichen in Stille. Stilles Andenken, das die Waschbären ihm schenkten. Keiner sagte ein Wort, als das Loch fertig gegraben war und die Waschbären langsam zurück traten. Nur Hi, Guren und Shiro waren an der Seite des Toten. Vorsichtig hob Hi diesen hoch und trat zu dem Loch. Senkte ihn hinab zu seinem letzten Schlafplatz. Guren ballte die Faust und kniff die von Tränen erfüllten Augen zusammen. Shiro hatte einen Arm um ihn gelegt, während sie ebenfalls weinte. Dann war es Haiiro, der die Stille brach. „Ich danke dir, mein Freund, für all die Jahre, die wir zusammen verbringen durften. Für all die Liebe, die du uns geschenkt hast. Du warst da für uns, in den schwersten Stunden und in der fröhlichsten Zeit. Du hast dir deine Ruhe verdient. Ruhe in Frieden." Dann geschah etwas, das Yuki auch von Tobio kannte. Waschbären schaufelten die frische Erde wieder in das Loch zurück, bis nur noch die lockere Erde und der Geruch von ihr verriet, was hier gerade geschehen war. Die ersten wandten sich ab. Konnten die Trauer nicht ertragen, oder brauchten jetzt Zeit für sich, um sie zu überwinden. Erst jetzt rührte Yuki sich. Sie erinnerte sich an Hiroshis Worte. An das Geheimnis, das die Bären wahren würden. Sie hatte schon einmal vor einem Grab mit ihrer Maske gestanden. Hiroshi hatte sie ohne gesehen und sie wollte nicht vor sein Grab treten und diese Maske tragen. Ein Gefühl und ein Bedürfnis, das sie nur selten empfand. So verwandelte sie sich tatsächlich zurück und schob ihre Maske hoch in ihre Haare, dann lief sie zum Grab und stoppte dort. Guren sah sofort auf, doch sie hielt die Blumen hoch. „Darf ich?" Fragte sie ungewohnt sanft. Gurens Augen weiteten sich. Er sah zum Fluss und dann wieder zu ihr, als ihm klar wurde, das Yuki diese extra für Hiroshi pflücken gegangen war. Schließlich nickte er. Auch Shiro und Hi gingen nicht dazwischen. Yuki stellte sich vor das Grab, ehe sie auf die Knie ging. Sie hob die Hände und legte sie gegeneinander und verneigte sich. „Ruhe in Frieden." Dann richtete sie sich auf und legte die Blumen auf das Grab. Verteilte die schönen Blüten. „Damit du etwas schönes bei dir hast." Erklärte sie dem Toten, denn sie wusste sein Tobio, das niemand jemals wirklich ging. Das er im Herzen weiter lebte. Schließlich kam sie zu Guren. Er sah sie noch immer sprachlos an und zum ersten Mal schenkte sie jemandem ein Lächeln. „Er ist fort, aber er wird dich niemals verlassen." Sie sagte es überzeugt, weil sie sich noch immer an dieses Lachen ihres verstorbenen Freundes erinnerte. Wie er dort in den Bäumen getobt hatte. Erst dann drehte sie ab. Guren sagte kein Wort. Keiner sagte wegen ihrer Geste ein Wort, doch das störte sie nicht. Es hätte sie mehr besorgt, hätten sie ihr verboten etwas zu tun. Endlich trat sie zu Haiiro herüber und verneigte sich ein letztes Mal. „Ich bitte euch um Verzeihung und ich möchte euch meinen Trost aussprechen." Haiiro musterte sie und dann die Blumen. „Ich danke dir für deine Geste einem Mann gegenüber, denn du nicht kanntest." Endlich sah er wieder zu ihr. Die Trauer war ihm ins Gesicht geschrieben, doch er hatte das Alter und die Weisheit anders damit umzugehen, als es Guren, Shiro und Hi konnten. „Hab keine Sorge. Wir Waschbären wissen Güte zu schätzen. Du brauchst um deine Identität und deine Wolfsgestalt keine Sorge zu haben. Wir werden dieses Geheimnis hüten wie einen Schatz. Ich bitte dich, auch über Hiroshis Verbleib zu schweigen und über alles was du hier erfahren hast. Dieser Ort sollte nicht von Menschen gefunden werden." Yuki verstand. Sie senkte ihren Kopf. „Ich werde mein Bestes geben. Mein Sensei wird es durchschauen, aber auch er ist verschwiegen." Als sie den Kopf hob, nickte Haiiro. „Einverstanden. Geh zum Steinkreis. Ich schicke dich zurück." Das war das Zeichen für Yuki. Sie verwandelte sich in Snow zurück und schob die Maske wieder über ihr Gesicht. „Danke." Dann drehte sie ab. Lief ohne Umschweif auf den Steinkreis zu. Sie sah nicht zurück, denn es war Zeit, das diese Waschbären ihren Verlust angemessen verarbeiten konnten. Yuki wusste das. Erinnerte sich, wie sie erst weinte, als sie mit Kakashi allein auf diesem Berg stand. Die Waschbären mussten jetzt allein sein. Als sie den Steinkreis erreichte, leuchtete er bereits. Sie fühlte ein Kribbeln, als sie hinein trat. Ihr Blick hob sich und sie sah zurück. Haiiro nickte ihr ein letztes Mal zu, dann glitt sie in den Boden hinein. Sie stand kaum auf der anderen Seite, da war das Leuchten bereits wieder fort.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt