--- Yuki ---
Es war ein überraschend kleiner Fußmarsch, als der Wind immer stärker und salziger wurde. Das Rauschen des Meeres war wieder zu hören. Yuki konnte es bereits zwischen den Bäumen durchblitzen sehen und doch war es wieder ein Erlebnis, als sie den letzten Baum hinter sich ließen. Vor ihnen war eines dieser roten Torii-Tore. Sie liefen genau darauf zu und stoppten dann davor. Von hier aus war es, als würde man durch das Tor hinaus auf den weiten Ozean treten können. Hier zog der Wind mit Kraft an ihnen und die Wellen waren um einiges Höher, als noch vorhin bei ihrer Ankunft. Auch die Sonne war bereits tief. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich dem Horizont näherte und der Himmel rot wurde. Würde es dann aussehen wie in Atsukos Bild? Ob es hier entstanden war? „Und was machen wir jetzt hier Junge?" Fragte Paccun. Kazu war stehen geblieben und blies genervt die Backen auf. „Ich heiße Kazuya und nicht Junge." Sie mussten sich anbrüllen um sich im Lärm der Umgebung überhaupt zu verstehen. Yuki hatte gar keine Lust sich am Gespräch zu beteiligen. Sie brüllte nicht gern. Hatte sie je gebrüllt? „Gut Kazuya, also?" Paccun wartete geduldig und Kazu nickte zufrieden, ehe er die Hände ausbreitete. Eine Geste, die ihn fast wegwehte. „Oh. Man wie uncool. Egal." Er sah auf und direkt zu Yuki, als wollte er die Geschichte nur Yuki erzählen. „Auf dieser Insel befinden sich vier solcher Tore. „Genau ausgerichtet auf die vier Himmelsrichtungen. Süden, Westen, Norden und Osten. Das Tor im Westen ist das Tor des Unterganges. Osten das Tor des Aufganges. Norden das Tor der Dunkelheit und Süden das Tor des Lichtes. Einmal im Jahr vollführen wir die Preisung der Tore und bitten die Götter um Unterstützung. Aber das ist nicht alles. Um diese Tore ranken sich Geschichten. Eine ist die Geschichte des Wanderers." Paccun hatte sich auf seine Hinterbeine gesetzt, während Yuki nachdachte. Die Geschichte des Wanderers. Wäre das der Titel eines Buches, sie würde es wählen. Es klang toll. „Es heißt, das diese Tore bereits standen, als unsere Vorfahren diese Insel erreichten. Es war ein Mann – der Wanderer – der als erstes hier ankam. Er wollte neu anfangen und die Insel war unbewohnt, so reiste er mit einem Boot an. Jedes Jahr halten wir ein Ritual zum Ehren des Wanderers ab in der Reihenfolge seiner Überlieferung." Paccun horchte auf und auch Yuki wurde immer neugieriger. Eine Überlieferung waren meistens alte, mystische Geschichten. Sie mochte so etwas. „Was für eine Überlieferung?" Fragte Paccun nun und Kazu rückte näher an sie heran. „Früher war es Verboten über diese Überlieferung zu reden, doch heute erfreuen sich viele Besucher an unserer Tradition. Also. Hört gut zu.
Ich sehe die Klippe, ich sehe den Stein,
das Tor des Ostens muss das Erste sein.
Ich folge dem Wasser, ich folge der See,
sodass ich am Tore des Westens steh.
Ich finde die Sonne, ich finde das Licht,
das sich im Tore des Südens bricht.
Ich steh im dunkeln, ich steh in der Nacht,
das Tor des Nordens zeigt seine Pracht.
Nun bin ich müde, bin nicht mehr fit
Der Steinkreis ist mein letzter Schritt
den Wald des Bären man betritt."
Er stoppte und sah sie bedeutungsschwer an, als erwartete er ein großes Staunen von ihnen. Angesichts der Tatsache, das man Yukis Gesicht nicht sah und Paccun nie begeistert wirkte, war Kazus Bemühungen eher unnütz. „Es gibt also eine Reihenfolge?" Fragte Paccun und Kazu nickte. Die Enttäuschung war ihm anzusehen. „Ja. Jedes Jahr wandern wir in der Reihenfolge zu den Toren und hinterlassen Gaben für die Götter." Yuki hob den Blick und sah zum Tor herauf. Sie waren im Westen und damit am Tor, dem der Wanderer zum Wasser und zur See gefolgt war. Ihr Blick senkte sich und sie sah hindurch nur um eben jenes Wasser zu sehen. Hohe Wellen, die gegen die schroffe Westkante der Insel brachen. Sich aufbäumten und einen Niesel über sie verteilte. „Sicher kamen wegen der Überlieferung schon Neugierige, oder?" Fragte Paccun weiter und Kazu nickte. Hob seine Hände und verschränkte sie hinter dem Kopf. „Japp. Viele glauben ein Geheimnis dahinter finden zu können. Sie folgten der Anweisung wie wir. Es kamen sogar Ninjas im Auftrag von Feudalherren. Doch niemand fand etwas." Yuki war regelrecht enttäuscht, als sie das hörte. Wenn bereits mehrere Ninja hier waren, warum hatte nie jemand etwas gefunden? Warum standen diese Tore hier? Warum gab es diesen Reim? Mittlerweile war es so windig, das Kazu sogar seinen Hut festhalten musste, damit dieser nicht weggeweht wurde.
DU LIEST GERADE
Falling Snow - Ich beschütze dich || Naruto
FanfictionEin Kind bei den Anbu. Die Gerüchte über das Mädchen mit den tausend Gesichtern verbreiten sich langsam in Konoha und doch weiß noch immer niemand, das dieses Kind Yuki ist. Niemand außer Kakashi und Danzou kennen die Wahrheit über das kleine Mädche...