Kapitel 23

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--- Yuki ---

Das brachte Yuki zu einem anderen Problem. Sie sah den Boden unter sich und sie wusste, das sie nichts mehr davon abhielt in den Tod zu stürzen. Hätte sie nicht die Zeit geopfert um Kazu zu retten. Sie hätte einen Stahldraht an einen Kunai binden und sich selbst retten können. Niemals die Hoffnung aufgeben. Das hatte Kakashi sie gelehrt. Sie hob noch die Hand um nach einem Kunai zu greifen, da war es zu spät. Der Boden war nur noch Zentimeter von ihr entfernt. Sie erkannte den Steinkreis unter sich und ihr Kopf hatte noch nicht mal begonnen Angst zu fühlen, da hörte sie Worte. „Nein." Hauchte eine leise männliche Stimme. Noch bevor Yuki verstand, hüpfte ein Schatten in den Steinkreis hinein. Er begann zu leuchten, wie die Tore in der Nacht auf Yukis Chakra reagiert hatte. Das war alles, was sie noch realisierte, da erreichte sie den Boden. Doch statt Schmerzen oder Schnee zu fühlen, glitt sie durch irgendetwas hindurch. Statt in den Boden zu fallen, flog sie aus diesem hervor, bis die Schwerkraft gewann und sie wieder Richtung Boden zog. Diesmal war dort kein Licht und die Höhe bei weitem nicht so gefährlich. Sie fiel auf ihre vier Buchstaben. Stützte sich auf Händen und Füßen. Ihr Herz schlug hastig, als die Angst einsetzte, die eben noch gefehlt hatte. Sie atmete schwer, als wäre sie gerannt, bis sich ihr Kopf langsam klarte. Bis sie nicht mehr zum blauen Himmel herauf blickte, wo eigentlich eine Baumkrone die Sicht versperren sollte. Sie blinzelte irritiert und senkte den Blick. Sah sich um. Sie war auf einer freien nur von Erde bedeckten Lichtung. Im Hintergrund waren Bäume zu sehen und auf der anderen Seite floss ein breiter Fluss. Und vor den Bäumen, nicht weit von ihr entfernt, saß ein Waschbär auf seinen Hinterläufen und betrachtete sie. Er trug ein Halstuch in grau mit einer weißen Schneeflocke darauf. Sie blickten sich beide überfordert an. Yuki sah das erste mal einen Waschbären, doch sie kannte das Tier von Büchern. Dieses wirkte irgendwie anders. Yukis Sinne kehrten langsam zurück. Sie fühlte ihre Hände und die Erde darunter. Ihr Blick glitt hinab und sie erkannte, das sie in einem Steinkreis saß. Dann hob sich ihr Blick wieder. Der Waschbär musterte sie noch immer. „Du hast mich gerettet." Brach Yuki das Schweigen. Etwas, das sie nur selten tat. Jetzt löste der Waschbär die Augen von Yuki und sah auf den Steinkreis. „Du-" Setzte der Waschbär an und verriet damit, das der Waschbär eine Junge war. War das die Stimme, die Yuki kurz vor dem ‚Aufprall' gehört hatte? „-wärst fast gestorben. Oh nein. Papa wird sauer." Begann der Waschbär besorgt, während Yuki sich endlich aufrichtete und den Dreck aus den Sachen klopfte. Von diesem wütenden Papa war noch nichts zu sehen, doch Yuki glaubte Bewegungen am Fluss und ein Rascheln hinter sich wahrzunehmen. „Danke." Sagte Yuki höflich und blickte endlich auf den Waschbär. „Dank mir nicht. Papa wird so sauer. Ich hätte dich nicht her bringen dürfen. Aber ich konnte dich auch nicht sterben lassen... Du hast sie leuchten lassen!" Sie leuchten lassen? Yuki sah den Waschbär verwirrt an, dann wurde es ihr langsam klar. „Die Tore." Erkannte sie und der Waschbär trat endlich näher. „Wie hast du das gemacht? Nur jene, die gelehrt wurden, können das Naturchakra benutzen." Naturchakra? Yuki hatte viele Bücher gelesen, doch das war ihr neu. In keinem hatte etwas über Naturchakra gestanden. War das der Unterschied zwischen ihrer Wolfsgestalt und den normalen Jutsus? Naturchakra? „Ich weiß nicht." Begann Yuki ehrlich, dann stoppte sie. Durfte sie das überhaupt verraten? Waren das hier Feinde? War ein Feind jemand, der sie rettete oder hatte der Waschbär sie nur gefangen genommen um sie zu täuschen. Und wo um Himmels Willen war sie? Sie war völlig überfordert mit der Situation. „Du weißt nicht?" Fragte der Waschbär fassungslos und trat noch näher. Je mehr Yuki ihn sah, desto mehr erinnerte der Waschbär sie an Paccun. Sie hatten etwas ähnliches an sich. Etwas menschliches. Dieser Waschbär war kein normales Tier. „Ich weiß nicht, aber wo bin ich hier?" Sie musste Informationen sammeln. „Wer bist du?" Fügte sie noch hinzu. Sie konnte sich keine Lösung überlegen, wenn sie nichtmal wusste wo sie war. So trat sie ein Stück auf den Waschbär zu und aus dem Steinkreis heraus. „Nein. Bleib da. Du musst zurück!" Yuki blickte über die Schulter. Ihr war nicht bewusst gewesen, das sie den Steinkreis überwunden hatte. „Bin ich hier durch gefallen?" Fragte Yuki. Langsam begann sich ein Bild in ihrem Kopf zu formen. Sie wusste noch immer nicht wo sie war, aber sie war dadurch gekommen. „Ja und du musst dort noch einmal rein, bevor-" „Bevor was?" Eine tiefe brummende Stimme war zu hören und sie beide drehten den Kopf. Yukis Augen weiteten sich. Ein Waschbär in der Größe eines Braunbären stand dort mit kräftigen Armen und blauen Streifen. Er musste das Rascheln gewesen sein, das sie gehört hatte. „Wer ist das Guren? Wieder ein Mensch? Du kannst nicht ständig Menschen anschleppen!" Ständig? Irritiert sah Yuki hin und her, während Guren langsam näher trat. „Hi bitte. Sie war dabei zu sterben und sie hat die Tore leuchten lassen!" His Augen weiteten sich. „Sie hat was?" Fragte er ungläubig und Guren nickte. „Ja! Bitte Bruder. Sie ist besonders." Bruder? Yuki sah zwischen beiden hin und her. Waren das wirklich Brüder? Sie sahen verdammt unterschiedlich aus. Vor allem was ihre Größte betraf. „Stimmt das Kind?" His Augen legten sich auf sie und betrachteten sie nun zum ersten Mal richtig. „Eine Anbu aus Konoha." Erkannte Hi und etwas daran besorgte Yuki. Nervös wich sie ein Stück zurück. Der Waschbär erkannte Anbus? Das hier waren definitiv keine normalen Waschbären. „Schon gut, wir fressen dich nicht. Aber wenn es stimmt, muss ich es sehen. Vater muss es sehen." Yuki schluckte nervös. „Das geht nicht." Brachte sie endlich über die Lippen. Hi und Guren betrachteten sie verwirrt. „Wieso nicht? Warst du es nicht?" Was sollte sie jetzt sagen? Jedes Wort der Erklärung wäre ein Regelbruch. Wäre das hintergehen eines Befehls. Nicht verwandeln. Nicht den Toren nähern. Sie hatte bereits so viele Befehle missachtet. „Sie war es. Ich hab es genau gesehen. Sie hat die Gestalt gewechselt. Ihre Größe hat sich völlig verändert und es hat geschneit." Verteidigte Guren sie, oder ritt er sie immer tiefer in Probleme hinein? Sie hätte auf ihn hören sollen und verschwinden, bevor Hi hier war.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt