24. Kapitel

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A L E J A N D R O

Beruhigt atmete ich durch, als ich sie friedlich am Schlafen sah.

"Kätzchen schläft echt wie eine verrückte", sagte Juan, der neben mir stand und ebenso Alfia betrachtete. "Hmm", nickten Javier und Mateo zustimmend auf seine Aussage. Wir standen grade in ihrem Wohnzimmer, wo sie mit Liam, Diego und Arian auf der Couch schlief. Ihr Kopf ruhte an Liams Schulter, während Diego sich fest an sie klammerte. Arian hingegen schlief so weit wie weg von Alfia, wie er konnte, doch trotzdem schaffte sie irgendwie Arian mit ihren Füßen zu berühren. Plötzlich fing sie an zu nuscheln und bewegte sich leicht und eher wir uns versahen, landete ihr Fuß mitten in Arians Gesicht. Direkt sah ich die Jungs warnend an, weil ich wusste, dass sie in Gelächter ausbrechen würden, vor allem Juan. "Wehe, Alfia wird wach!", brummte ich flüsternd, denn Alfia aus ihrem Schlaf zu reißen, wäre für uns alle der sichere Tod. "Ale? Mateo? Juan? Javier?", kam es plötzlich murmelnd von Arian, der dank Alfia wach wurde. "Ihr Fuß landet wohl wirklich immer in deine Fresse", sagte Javier belustigt, während Juan und Mateo ihre Lippen fest aufeinander pressten, um nicht laut loszulachen. "Mhmm", nickte Arian mürrisch und erhob sich noch leicht müde, um uns zu begrüßen.

"Wie war Mexiko?", fragte er uns leise als wir auf der anderen Seite der Couch Platz nahmen. "Wir haben ein Kartell ausgelöscht", erwiderte Juan stolz, doch Arian sah dann belustigt zu mir. "Der Idiot übertreibt doch, oder?", wollte er von mir mit einem Grinsen wissen, aber als er meinen ernsten Gesichtsausdruck sah, verging sein Grinsen. "Ich übertreibe!? Alejandro hat das Herz eines Mannes aus der Brust gerissen und den Vater in Stücke geschnitten, weil die es gewagt haben Kätzchen zu bedrohen!", erwiderte Juan eingeschnappt, was typischen für ihn ist. "Er meint es ernst." Stellte er erschrocken fest und sah anschließend zu mir und murmelte etwas auf Russisch, bevor er das Thema wechselte. "Was willst du Alfia sagen, weshalb du weg warst?" Meine Antwort würde ihm nicht gefallen, weil an dem Abend wo ich ihm die Wahrheit erzählt habe, war er strikt dagegen Alfia die Wahrheit zu erzählen, aber das hat keine Bedeutung. Alfia muss und wird die Wahrheit erfahren. Ich will eine Zukunft mit ihr und das geht nicht, wenn ich vor ihr alles verheimlichen muss und sie immer in dunklen stehen lasse. Außerdem ist sie nicht dumm, sie würde früher oder später hinter die Wahrheit kommen. "Die Wahrheit", antwortete ich darum. Perplex sah er mich wegen dieser Aussage an. "Die Wahrheit?", wollte er fassungslos wissen. "Ja, Arian. Die Wahrheit." Er stand urplötzlich auf und sah mich todernst an. "Ale, Nein! Das darfst du nicht! Alfia darf nichts erfahren!", sagte er in einem lauten Ton, weshalb ich ihn warnend ansah. "Arian! Senke deine Stimme!", zischte ich. "Zudem wird sie die Wahrheit erfahren. Es war dumm von mir, ihr das alles zu verschweigen! Und der einzige Grund, warum ich es gemacht habe, war, um sie zu schützen, aber ich kann sie am besten schützen, wenn sie bei mir ist und die Wahrheit erfährt!" Arians Anspannung nahm von Wort zu Wort immer mehr zu. "Ale ich habe nein gesagt! Alfia wird davon nichts erfahren!" Bestand er darauf. "Arian, was ist dein Problem?! Ich werde niemals auf Alfia verzichten! Niemals!", erhob ich meine Stimme, obwohl ich davor darauf geachtet hatte, meinen Engel nicht zu wecken. "Beruhigt euch beide und diskutiert das wann anders!", flüsterte Mateo mahnend. "Mateo hat recht! Ihr weckt sonst Fia", stimmte Javier Mateo zu.

"Arian, Alfia ist meins und ich werde nicht mehr auf sie verzichten. Solange sie nichts von der Wahrheit weiß, werde ich sie immer wieder verletzten und anlügen müssen und das - das tue ich ihr nicht an!" Arian schüttelte verneinend den Kopf. "Willst du sie für immer verlieren? Falls du ihr die Wahrheit sagst, wird sie gehen. Sie wird dich verlassen und nicht nur dich, sondern auch mich und uns alle!", fauchte er aufgebracht, mit einer gesenkten Stimme. "Arian sie wird nicht gehen! Das würde ich niemals zulassen!" Er rieb sich gestresst an die Stirn und sah dann wieder entschlossen zu mir, in die Augen. "Doch das wird sie. Du kennst sie doch, wir alle wissen wie stur sie ist! Sie wird gehen." In seinen dunkelblauen Augen flackerten, Angst, Panik und Furcht. Wieso besteht er so sehr darauf, dass Alfia nicht die Wahrheit erfahren soll? Wovon hat er Angst? Alfia würde mich niemals verlassen. Sie treibt mich zwar gerne in den Wahnsinn, aber sie würde nicht gehen, niemals. Ich war gewiss am Ende meiner Geduld und dennoch versuchte ich es ihm nochmal einzutrichtern, dass sie uns niemals verlassen würde. Als er, aber zum wiederholten Mal protestierte, riss mir der Geduldsfaden. "ES REICHT ARIAN!", brüllte ich lautstark, sodass die alle zusammenzuckten und ich somit ungewollt Alfia weckte.

Mi primer amor  [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt