𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐

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~Roberts Sicht

Endlich an Annalenas Auto angekommen, öffne ich die Beifahrertür und werfe meine Aktentasche in den Fußraum. Lachend schaut mich die andere Politikerin an und schüttelt dann amüsiert den Kopf.

„Einsteigen der Herr", grinsend steige ich in den Wagen und schließe die Tür, schnalle mich an und krame dann die Brötchentüte aus dem Fußraum.

„Du weißt, wer bröselt, der putzt", lachend schaut mich Annalena von der Seite her musternd an, grinsend schaue ich auf die Straße und drehe das Radio etwas lauter.

„Grüner wird es nicht, Frau Außenministerin", die angesprochene fährt weiter, ich beobachte sie wieder etwas musternd von der Seite, beiße dabei von meinem Brötchen ab.

„Hast du mir wenigstens auch etwas mit gebracht, oder hast du wieder nur an dich gedacht...?", brummelt Annalena mich von der Seite her an.

„Ja ich habe dir auch was mitbringen lassen, aber du isst nicht, während du fährst, weil dann bist, du diejenige die bröselt", Anna zeigt mir den Mittelfinger.


Am Bundestag angekommen, steuern wir das Parkhaus an, Annalena entriegelt die Zufahrt mit ihrem Zeigefinger und ich knülle die Papiertüte zusammen.

„Du wirst die aber nicht im Auto lassen Robert!", lachend schüttle ich den Kopf und gemeinsam steigen wir aus dem geparkten Auto aus. Gemeinsam laufen wir durch die täglichen Sicherheitskontrollen, die Sicherheit wurde schon immer großgeschrieben, aber nachdem die neuen Ministerien vergeben wurde, wurde die Sicherheit um einige Kontrollen aufgestockt.

„Frühstücken wir zusammen oder bist du satt?", ich schaue Annalena auffordernd an, diese verdreht nur die Augen und streicht sich eine der dunkeln Haarsträhnen hinters Ohr.

„Du in Jeans mit Löchern, das ist total ungewohnt... Ich kenne dich so nicht. Ich dachte nicht mal, dass du sowas in deinem Schrank hast", Annalena schaut mich beleidigt an, gemeinsam gehen wir zu den Fahrstühlen, seufzend drücke ich auf den Knopf nach oben.

„Du bist jetzt wirklich beleidigt, nur weil ich gesagt habe, dass ich nicht dachte, dass du das im Schrank hast... Ich habe nicht gesagt, dass dir das nicht steht", sie lehnt sich an die Wand des Aufzugs und schaut mich grinsend an. Seufzend schaue ich Annalena an, hauche ihr einen Kuss auf die Wange und sofort ist wieder ein kleines Lächeln auf den Lippen. Gemeinsam stiegen wir im dritten Stock aus, ich schließe mein Büro auf und halte Annalena die Tür auf.

„Du den Kaffee, ich die Teller" nickend verlassen wir beide wieder das Büro, ich steure den Raum mit den Kühlschränken. Wenn man es sich genau überlegt, ist es eigentlich total Hirnrissig, aber wir haben alle einen eigenen Raum mit Kühlschränken, zumindest jede Partei in ihrem Trakt.

„Herr Habeck, was machen Sie denn hier? Vermissen Sie uns?", lächelnd drehe ich mich um, schaue in das Gesicht eines mir unbekannten Politiker, anscheinend aus meiner Partei.

„Guten Morgen, tatsächlich ein wenig, aber der Job als Minister gefällt mir sehr. Wir haben nachher eine interne Besprechung. Das hätten Sie gewusst, wenn Sie die Informationen auch wirklich lesen, welche per Mail kommen", der junge Politiker verschwindet und ich schüttle nur den Kopf, hole Teller sowie Marmeladen, Nutella und Schokostreusel aus dem Küchenschrank. Die Butter nehme ich aus dem Kühlschrank und trage dann alles zurück zum Büro.

„Ich habe Tee gemacht, ich denke, wir trinken nachher genug Kaffee", zustimmend nicke ich und schaue dann zu Annalena, welche den Hoodie ausgezogen hat, dort sitzt sie nun mit einem Spagettiträger Top in Olivgrün, ich schlucke und setze mich dann gegenüber von ihr an den Tisch.

„Claudia bringt übrigen Kuchen mit, nur dass du dich nicht überfrisst", lachend schüttle ich den Kopf, nehme mir ein Brötchen aus der Tüte.

„Zuhause habe ich reingebissen, im Auto habe ich weiter gegessen... jetzt will ich in Ruhe Frühstücken, wenn also jemand hier reinkommt, bringe ich denjenigen um", ich schenke den Tee ein, nippe am Tassenrand um zu schauen, ob der Tee noch sehr heiß ist. Wie erwartet, habe ich mir wieder einmal die Zunge verbrannt. Annalena beißt sich lachend auf die Lippen, ich verdrehe die Augen und schneide das Brötchen auf.

„Gibst du mir bitte die Butter und die Streusel?", nickend schiebt die Ministerin die Butterdose rüber, sie scheidet ihr eigenes auf, bestreicht es ebenfalls mit Butter und schmiert darüber eine dicke Schicht Nutella.

„Okay, das ist ekelhaft" ich schüttle lachend den Kopf und schaue dann Anna dabei zu, wie sie genüsslich abbeißt, kopfschüttelnd streue ich etwas der Schokoladenstreusel auf meine untere Brötchenhälfte, drücke die obere Hälfte auf die Schokolade und beiße ebenfalls genüsslich ins Innere.


~Annalena's Sicht

Robert beißt in das mit Streusel belegte Brötchen, das meiste fällt zwar aus dem Brötchen raus, aber die wird er, so wie ich ihn kenne, nachher noch essen. Denn das macht er schon immer, ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche und öffne Instagram. Grinsend filme ich Robert unbemerkt, wie er genüsslich in sein Brötchen beißt.

>>Ein gemütliches Frühstück vor einer langen Sitzung. Die Tage bis zur Ostsee sind gezählt... Drei Tage Brainstorming... mit @robert.habeck

Ich freue mich auf gute Ideen, markiert mich auf den Posts eures Wochenendes, was macht ihr, wenn ihr mal über etwas ungestört nachdenken müsst?<<

Ich poste das Video und schließe dann Instagram wieder, schalte das Handy aus und lege es mit dem Display auf die Tischplatte. Robert schiebt sich das letzte Stückchen Brot in den Mund, ich lächle und esse mein Brötchen ebenfalls, doch die untere Hälfte schiebe ich dem Politiker rüber.

„Du bist satt, nach einem halben Brötchen, Anna, was ist los?", schulterzuckend trinke ich meine Teetasse aus, lächelnd schenke ich uns den Rest in die Tassen. Gemeinsam räumen wir den Tisch wieder ab, schauen uns dann an und beginnen beide zu lachen. Grinsend schüttle ich den Kopf, gehe zum Fenster und schaue raus, langsam kommt Leben in Berlin an die Oberfläche.

„Du wirkst heute total komisch, was ist denn los?" seufzend kippe ich das Fenster und erkenne, dass die Sonne langsam wieder aufgeht. Seufzend saue ich nach draußen, die warmen Sonnenstrahlen scheinen mir leicht ins Gesicht, wärmen mich.

„Ich denke ich brauche einfach mal ein paar Tage Urlaub, das ständige erreichbar sein, das tut mir einfach nicht gut... Also ich liebe meinen Job, aber manchmal bereue ich es einfach, das Auswärtige zu übernehmen. Naja, das und das zu Hause, ich brauche mal einfach ein Wochenende, wo ich abschalten kann...", grinsend löse ich meinen Dutt, wuschle mir durch die Haare und schaue dann in die blauen Augen meines besten Freundes.

„Dann lass uns das Wochenende einfach über nichts reden, was mit dem Thema Arbeit zu tun hat, lass uns das einfach mal auf einen Abend verschieben, hier in Berlin... Können wir gerne machen. Ich denke, dass auch mir das recht guttun würde" ich schaue Robert einfach nur in die Augen, atme durch und nicke dann langsam.

𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt