~ Annalenas Sicht
Die Rollläden sind alle auf Automatik gestellt, heißt das sie morgens um halb acht von alleine hochgehen und abends um halb sechs von alleine runter. Die Zwillinge haben ihr Spielsachen aufgeräumt, lächelnd schaue ich mich noch ein letztes Mal im Haus um.
„Mama los!", Mila steht im Türrahmen, lachend schüttle ich über den dargebotenen Anblick den Kopf. Mila steht mit der Kuscheldecke im Arm und dem pinkfarbene Nackenkissen um den Hals gebunden im Flur.
„Los geh ins Auto Kind", lachend schließe ich die Haustür ab und folge den Kindern zu Roberts Auto.
„Dann kann es ja losgehen, wollen wir ein Hörspiel anmachen?", sofort nicken die beiden, ich schnalle mich an und schaue dann zu Robert, dieser öffnet mir sein Handy und gibt mir dieses. Grinsend öffne ich Spotify und suche ein Disneyhörspiel aus.
„Findet Nemo?", nickend stimmen die beiden zu, ich wähle das erste Kapitel aus und starte dieses. Grinsend schaue ich zu meinem besten Freund und dieser schüttelt nur amüsiert den Kopf. Innerhalb weniger Minuten schlafen die beiden ein, schmunzelnd lehne ich mich mit dem Kopf gegen das Kissen welches ich ans Fenster klemme.
„Ich hab die Kindersicherung drin, also du kannst ohne Bedenken am Fenster und an der Tür schlafen", dankbar nicke ich, krame dann doch noch meine Decke aus dem kleinen Korb, welcher im Fußraum hinten bei den Kindern steht. Schnell decke ich mich zu und lehne mich dann wieder gegen das Kissen.
„Wenn du wechseln willst, dann wecke mich bitte. Ich kann auch fahren", nickend streichelt Robert mir kurz über den Oberschenkel und bremst dann ab da es sich zu stauen beginnt.
„Und das ist für mich jetzt der Zeitpunkt, an dem ich schlafen gehe" hinter uns kommt ein LKW zum Stehen, ich habe schon immer eine kleine Phobie vor LKWs im Stau. Das Hörspiel der Kinder macht mich müde, sodass ich innerhalb weniger Minuten dann doch einschlafe.
~Roberts Sicht
Lächelnd schaue ich zu Annalena, diese schläft wie ein kleines Kind. Auch die beiden Mädchen schlafen, die nervige Stimme von dem blauen Fisch erfüllt mein Auto. Da wir noch immer im Stau stehen, schreibe ich schnell Andrea.
>Hey, wir sind noch nicht mal aus Berlin raus. Stehen schon im Stau. Die beiden Mädels schlafen wie Steine und Annalena liegt hier im Auto wie ein kleines Kind. Lustige Bilder, wenn ich so darüber nachdenke. Ich freue mich, wenn wir endlich im Norden sind. Könntest du ab und an nach Daniel schauen? Ich denke, das würde Anna sehr helfen<
Ich schicke die Nachricht schnell ab und lege dann das Handy wieder weg, da wir zu rollen beginnen. Annalena dreht sich ein wenig und ihr Kissen rutscht auf den Boden. Sofort öffnet sie ihre Augen und schaut sich um, schmunzelnd deute ich auf den Boden.
„Jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen", murmelt Anna mir entgegen. Kopfschüttelnd bremse ich wieder ab und streiche Annalena sanft über den Oberschenkel, denn durch die Panik wenn wir zwischen LKWs fahren, wippt die zweifache Mutter neben mir nervös mit dem linken Bein auf und ab.
„Hey, schau mich an", nervös kaut Anna auf der Lippe herum, lächelnd schaue ich sie an und versuche irgendwie ihr die Angst zu nehmen.
„Weißt du, wir stehen zwar zwischen LKWs, aber das muss ja nicht heißen, dass etwas Schlimmes passieren muss, oder? Und nur weil man ab und an von Unfällen mit LKWs hört, heißt das nicht, dass das uns passieren muss, wir werden sicher im Norden ankommen. Schau nicht die LKWs an, sondern nur mich alleine, konzentriere dich nur auf meine Stimme", Annalena atmet noch immer etwas unregelmäßig, doch sie versucht sich auf meine Stimme und meinen Atem zu konzentrieren.
„Ich verstehe manchmal nicht, wieso ich so eine Angst vor allem habe, das nervt mich so", brummelt die Politikerin und schaut dann zu mir.
„Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Ich habe dich inzwischen so akzeptiert, wie du bist. Manchmal bist du einfach ein bisschen eigen, aber das habe ich gelernt zu lieben Annalena", seufzend nickt die Politikerin und schaut dann wieder aus dem Fenster, denn den Stau verlassen wir langsam.
„Ich hoffe, dass wir nicht mehr allzu lange im Stau stehen", seufzend nickt die dunkelhaarige und streicht sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, die Mädchen spiele ein bisschen an ihren Tabletts und ich bremse wieder einmal ab, schalte den Warnblinker ein und schaue entschuldigend zu Annalena.
„Ich kann es leider nicht umfahrend, wir fahren die nächste Raststätte runter. Das wird schon werden", nervös wippt Annalena noch immer mit ihrem Bein. Wir fahren wieder ein kleines bisschen nach vorne, neben uns ist eine Leitplanke und zu unserer Linken steht ein LKW.
„Da vorne kommt eine Raststätte. Aber ich denke nicht, dass wir darüber kommen, also werden wir die nächste runterfahren. Ich muss nämlich langsam auch auf Toilette", mit dem Gespräch versuche ich irgendwie die Aufmerksamkeit von der Straße und den LKWs auf mich zu lenken, sodass Annalenas Gedanken nicht mit einem möglichen Unfall oder sogar noch etwas Schlimmeres beschäftigt werden.
„Ich weiß, wieso ich viel lieber mit der Bahn fahre", schmunzelnd male ich Kreise auf Annalenas Oberschenkel, noch immer versucht sie irgendwie eine kleine Ablenkung zu finden.
„Ich kann nicht mehr... Robert... bitte", langsam rinnen die Tränen über die Wangen, die Panik wird immer größer, ich wechsle die Spur und schaue dann zu den Kindern nach hinten durch den Rückspiegel. Annalena versucht ihre Panik langsam zu veratmen und schaut dann auf meine Hand, welche auf ihrem Oberschenkel liegt. Ihr Atem wird immer schneller, die Tränen rinnen unkontrollierter, doch ihre Lippen verlässt kein Mucks. Die Mädchen schlafen, bekommen nichts von Annalenas Zusammenbruch mit, ich schlängle mich durch die Autos, sodass ich die nächste Raststätte runter komme.
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𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬✨
Fanfiction𝖨𝖼𝗁 𝗐𝖾𝗋𝖽𝖾 𝖽𝗂𝖼𝗁 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝖺𝗇𝖿𝗅𝖾𝗁𝖾𝗇 𝖻𝖾𝗂 𝗆𝗂𝗋 𝗓𝗎 𝖻𝗅𝖾𝗂𝖻𝖾𝗇. 𝖣𝗎 𝗐𝖾𝗂𝗌𝗌𝗍 𝗀𝖾𝗇𝖺𝗎, 𝗐𝖺𝗌 𝖽𝗎 𝖺𝗇 𝗆𝗂𝗋 𝗁𝖺𝗌𝗍 𝗎𝗇𝖽 𝗐𝗂𝖾𝗏𝗂𝖾𝗅 𝖽𝗎 𝗆𝗂𝗋 𝖻𝖾𝖽𝖾𝗎𝗍𝖾𝗌𝗍 𝗎𝗇𝖽 𝗐𝖾𝗇𝗇 𝖽𝗂𝗋 𝖽𝖺𝗌 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝗋...