𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒

260 26 22
                                    

~ Annalenas Sicht

Nachdem ich die Kaffeetasse wieder vor mich auf den Tisch gestellt habe, lehne ich mich zu Robert rüber und löse langsam aber gekonnt seine Krawatte.

„Wenn du hier jetzt noch anfängst dich auszuziehen, wird die Presse explodieren", lachend schüttle ich den Kopf und schaue dann in die blauen Augen des Mannes neben mir, seufzend wickle ich mir die Krawatte ums linke Handgelenk.

„Gehen wir in der Mittagspause etwas essen? Oder hast du was dabei?" Ich schüttle den Kopf, krame in meiner Handtasche herum und ziehe eine Thermoflasche aus dem Inneren, drehe diese auf und schenke in die leere Kaffeetasse von Robert den heißen Kaffee.

„Danke, dass du an mich gedacht hast", er nimmt die Tasse, nippt genüsslich an diesem und schließt die Augen.

„Hm, der schmeckt wirklich sehr gut, vor allem weil er schön warm ist", grinsend nicke ich, greife nach der Tasse, lachend schauen wir uns an. Er gibt mir grinsend die halb leere Tasse, ich schlage ihm lachend gegen den Oberarm und atme beleidigt aus, schaue ihn an und schüttle grinsend den Kopf.

„Du bist ein kleiner Idiot. Das will ich mal gesagt haben" Claudia kommt zu uns, zieht sich den Stuhl zurück und sinkt auf diesen neben mir.

„Wieso sitzt ihr eigentlich nebeneinander? Normal sitzt ihr das ja nicht, also, wer von euch beiden hat das Namensschild vertauscht?", lachend deute ich auf Robert, dieser tritt mir beleidigt, nicht fest, auf den Fuß, grinsend beiße ich mir auf die Lippen und schüttle lachend den Kopf.

„Ihr beide seid mir welche. Aber wieso ich hier bin, Anna, deine Rede war unglaublich gut und sie hat wirklich angeregt über das alles mal so wirklich nachzudenken. Ich finde es wirklich gut", lächelnd nicke ich Claudia zu.

„Wir wollten essen gehen, möchtest du mit kommen? Vielleicht zum Italiener rüber?", zustimmend nickt die Bunt angezogene Frau und verlässt uns dann wieder, ich schreibe Daniel eine schnelle Nachricht.

>>Hey, ich gehe mit Robert und Claudia essen, zum Italiener runter. Ich denke, dass es heute Abend wieder etwas später wird, kannst du den Kindern einen Kuss von mir geben? Und Ihnen sagen, dass ich nachher bei den beiden reinschauen werde<<

„Naja, Mittagessen kann man das ja schon nicht mehr nennen, ich würde es eher als Abendessen ansehen, bis wir hier raus sind, ist locker halb sechs, ich würde auch lieber reservieren, warte mal", ich stehe auf, gehe rüber zu den Reihen der Linke und komme vor Frau Wagenknecht zum Stehen.

„Hallo, ähm... Einige Kollegen und ich würden nachher noch zum Italiener Gehen, haben Sie Lust, gerne mit ihrer Frau, mit uns mitzukommen?", Sahra schaut von ihrem Handy hoch, ich lächle sie an und schaue dann abwartend in die braunen Augen der Politikerin.

„Ich würde meiner Frau eben schreiben und es Sie dann wissen lassen, würde die Antwort in 10 Minuten auch noch reichen?", zustimmend nicke ich und lade dann auch noch Christian Linder ein und einige aus den anderen Parteien ein.

Insgesamt bestelle ich für 12 Leute einen Tisch bei meinem Lieblingsitaliener.


Die Regentropfen rinnen an der Fensterscheibe des Restaurants hinunter. Immer und immer wieder ertönt die kleine Klingel an der Tür, welche darauf hinweist, dass wieder jemand das kleine, gemütliche Restaurant betritt. Ich schaue mich um, noch nirgends erkenne ich meinen besten Freund, wie immer kommt er zu spät. Seufzend schaue ich auf mein Handy, auch dort keine kurze Nachricht. Wie immer kommt der Mann zu spät, inzwischen bin ich schon nichts anderes mehr gewohnt.

„Woran denkst du denn jetzt schon wieder?", ich zucke zusammen und blicke in ertappt in das grinsende Gesicht meines besten Freundes.

„Ich habe mich nur gefragt, ob du es heute schaffst, pünktlich aufzutauchen, aber ich sehe immer wieder dieses eine Treffen vor meinem inneren Auge" beleidigt verschränkt Robert die Arme vor der Brust. Ich lehne mich zu ihm rüber und hauche ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

~Roberts Sicht

Annalena öffnet die obersten zwei Knöpfe meines Hemdes, insgeheim weiß sie, dass ich mich so unglaublich wohlfühle.

„Du ziehst morgen wieder dein normales Shirt an, trag auch das, worauf du gerade Lust hast. Man kann sich ja darauf einigen, dass man in den Ministerien immer Anzug und Kleid für öffentliche Auftritte und sowas, ach keine Ahnung. Ich finde das alles einfach nur komisch" lachend schüttle ich den Kopf und schaue dann nach vorne, wo gerade Christian Linder über den Markt und all das redet, ich schließe die Augen, lehne mich zurück und meditiere.

„Gott, eigentlich strahlt dieser Mann einen gewissen Daddy Vibes aus, aber irgendwie auch nicht. Wenn er nicht immer so viel komisches Zeug reden würde" ich öffne ein Auge und ziehe wissend die Augenbraue hoch.

„Was für Daddy Vibes... Gott, Annalena, welche Drogen hast du denn bitte genommen?", lachend schüttle ich den Kopf und stelle Annalena eine Wasserflasche vor die Nase.

„Du bist ein Idiot, ich habe keine Drogen genommen, ich kenne dich einfach nur gut Herr Habeck", lachend schüttle ich den Kopf und beginne dann an meinem Candy Crush Level stand zu arbeiten.

***

Gegen halb Sechs verlassen wir alle schleppend, hungernd den Sitzungssaal, ich schaue zu Annalena, diese hat das Telefon zwischen Ohr und Schulter geklemmt, hört die Tonaufnahme ihrer Töchter an. Schmunzelnd öffne ich ihr die Bürotür, dort streift sie sich die Sneakers von den Füßen und sinkt ausatmend auf die Couch nieder.

„Kannst du mir das Deo aus dem Schrank geben, bitte" nickend öffne ich den kleinen Schrank, schau dann zu Annalena und halte ihr im nächsten Augenblick ein Deo mit Meeresduft hin.

„Hier du kleines Monster", lachend schauen wir uns an, Annalena benutzt das Deo und sie tauscht die Sneakers gegen ihre schwarzen, komischerweise dazu passenden, High Heels.

„Dir steht die Jeans mit den schwarzen High Heels", Anna löst den Pferdeschwanz, knetet ihre Haare ein wenig auf, sodass ihr die Haare in sanften Locken über die Schultern fallen, ich beiße mir auf die Lippen und öffne dann Annalena die Bürotür, gemeinsam gehen wir aus dem Büro, die Laptops lassen wir hier zurück. Ich lege meine Hand an ihren unteren Rücken, lächelnd schaut sie mich an, wir gehen die lange, gerade Straße entlang, meine Hand noch immer an ihrem untern Rücken ruhend.

𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐝𝐞𝐬 𝐍𝐨𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt