48. Dunkle Wolken im Paradies

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Gerne hätte ich so eine Disziplin wie Adrian, denn dieser ist nach dem Weihnachtsessen gestern, heute früh gleich ins Fitnessstudio. Schmunzelnd halte ich unser Hochzeitsfoto in den Händen. Es wurde wohl kurz nach unseren Ja-Wort gemacht. Dabei sind wir in einen stürmischen Kuss verstrickt und meine Hand steckt vorne in Adrians Hose. Witzigerweise hängt genau dieses Foto von uns auch im Haus meiner Eltern, nur ohne den unteren Teil. Ich höre das Prasseln des Wassers aus dem Badezimmer und stelle das Bild zurück auf den Nachttisch.

Das Duschen erledigt Adrian nach dem Sport immer zuhause, was mir sehr recht ist, denn ich schaue ihm gerne dabei zu. Ich liebe es, wenn das Wasser seinen wohldefiniertem Körper hinunterläuft und sich die Wassertropfen in seiner Schambehaarung sammeln. Heute habe ich aber andere Pläne, als nur zu gaffen. Ich schleiche mich zu ihm unter die Dusche, was mit einem wohligen Brummen seinerseits quittiert wird, als ich meine Arme von hinten um seinen Oberkörper schlinge.

Dann beginne ich seinen Rücken einzuseifen, wandere langsam tiefer, zwischen seine Pobacken und fahre über seinen Schließmuskel. Umgehend hat er sich zu mir umgedreht und mein Handgelenk mit seiner Hand umschlossen. „Was machst du da?" „Dich vorbereiten?", sage ich lächelnd. „Vorbereiten wofür?" Ich beuge mich zu ihm rüber und flüstert ihm ins Ohr. „Damit ich in dich eindringen kann." Ehe ich mich versehe, drückt er mich mit dem Rücken an die kalten Fließen. „Nein, warum willst du mich dominieren?" „Das hat nichts mit Dominanz zu tun, ich kann dir zeigen..." Seine Hand wandert zu meinem Hals, auf den sie leichten Druck ausübt.

„Seit wann gefällt es dir denn nicht mehr, wie ich dich ficke?" Ein heiseres Keuchen verlässt meine Lippen, als er mit seinem Arm feste meinen Körper umschließt und seine Hand sich in meinen Hintern krallt. „Adrian, lass mich doch erklären." „Das willst du also nicht mehr?" Er presst seine Hüfte gegen meine und beginnt seine harte Länge immer wieder an meiner zu reiben. „Doch", stöhne ich nur, was ihn dazu veranlasst, einen Finger zwischen meine Pobacken gleiten zu lassen. Er fackelt nicht lange. Das tut er nie.

Ein paar Mal streicht er über meinen Eingang, bevor er einen Finger darin versenkt. „Das willst du alles nicht? Und das auch nicht?" Nachdem er sich aus mir zurückgezogen hat, beginnt er unsere Schwänze aneinander zu reiben, wobei er immer wieder mit dem Daumen über meine Eichel fährt. „Sag mir, dass du das nicht mehr willst!" „Ich will das." Die Worte verlassen nur so meinen Mund, ob ich es will oder nicht. Er hat mich mal wieder da, wo er mich haben will. Mit einer schnellen Bewegung hat er mich umgedreht. Ich drücke den Rücken durch und biete ihm gerade zu an, sich in mir zu versenken. Er packt meine Hüfte mit beiden Händen und stößt dann feste in mich. „Ich wusste es. Du bist ein guter Junge und kennst deinen Platz", raunt er mir ins Ohr. Ein Schauer läuft mir den Rücken runter, als er sich aus mir zurückzieht und in einem unerwarteten Moment wieder in mich stößt. Das Spiel treibt er so lange, bis ich ihn nur noch anflehe mich zu erlösen.

„Rachel bekommt also ein Mädchen?", fragt meine Mutter freudestrahlend. Ich ringe mir ein müdes Lächeln ab, während Adrian voller Begeisterung über den kleinen Menschen in Rachels Bauch spricht. Meine Gedanken hängen noch beim morgendlichen Sex und dem bitteren Beigeschmack, den dieser hinterlassen hat. Adrian hat mich manipuliert und ich war drauf angesprungen wie ein räudiger Köter. „Chester, Schatz. Möchtest du noch etwas von dem Rotkohl?", fragt meine Mutter nun. „Nein danke, ich habe genug." Ich habe genug von diesem gezwungenen Weihnachtsessen und ich habe genug von Adrians Spielchen. Ich bin erleichtert, als wir endlich aufbrechen, obwohl ich liebend gerne eine Spritztour mit dem Auto machen würde. Ganz alleine, um nachzudenken. Leider sind meine Fahrkünste immer noch nicht viel besser als im Frühjahr und so bringt Adrian uns mit dem Wagen nachhause, während ich nur stumm aus dem Fenster schaue.

„Was ist los? Du warst so still bei deinen Eltern?", fragt Adrian schließlich. Ich hatte mich aufs Bett gelegt, das Buch vom Nachttisch nur als Tarnung zur Hand genommen. „Ich war mit meinen Gedanken, bei dem, was heute morgen im Bad passiert ist." Er grinst mich frech an und krabbelt zu mir aufs Bett. „Oh ja, daran denke ich auch gerne zurück." Ich knalle das Buch auf den Nachttisch. „Das war nicht okay!" „Jetzt tu mal nicht so, als hättest du es nicht auch gewollt." „Ich habe dir gesagt, was ich will... aber du hast mich manipuliert."

Er steigt aus dem Bett und schüttelt den Kopf. Sein Verhalten tut mir einfach nur weh. „Was ist passiert, dass du unbedingt diese Macht über mich brauchst? War was auf der Arbeit?" „Du kapierst es nicht. Sex hat nichts mit Macht zu tun." „Mit was denn sonst?" „Mit Liebe." Er lacht abfällig und schießt damit Pfeile auf mein Herz. „Sex hat nur was mit Lust, Begierde und Macht zu tun und jetzt tu bitte nicht so, als wäre es nicht so." „Gut, wenn das dein letztes Wort ist... Ich schlafe im Gästezimmer." „Schön." „Schön."

Ich schlafe eine ganze Woche lang im Gästezimmer. Ich weiß, dass ich im Recht bin und dass Adrian für manche Dinge einfach ein wenig länger braucht, doch ich denke, bei diesem Punkt, wird er mir kein Zugeständnis machen. Wenn er nicht will, dass ich ihn penetriere, ist das vollkommen okay. Ich muss das nicht auf biegen und brechen haben, aber er muss verstehen, dass er mich nicht immer dominieren kann, auch wenn es nur noch im Schlafzimmer ist. Wir könnten uns so viel näher sein, wenn es nicht immer der wilde, dominante Sex wäre.

Ich wache jeden Morgen mit einem unguten Gefühl auf, denn ich fürchte, dass die Kontrolle und Dominanz, die er sonst nur noch beim Sex auslebt, wieder in andere Lebensbereiche ausufern. Und auch, wenn ich diesen furchtbar komplizierten Mann über alles liebe, weiß ich nicht, was ich dann tun werde.

Date the boss - don't fall in loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt