„Was glaubst du, warum er dir so auf die Nerven geht?", fragte Nathalie vorsichtig, als ich mich wieder beruhigt hatte.
„Weil er ein ganz bestimmtes Loch ist", schimpfte ich. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass Justin mich nur im BH gesehen hatte!
„Oder...weil...", Nathalie sprach nicht fertig.
„Weil was?!", fragte ich.
„Vielleicht...gefällst du ihm...vielleicht liebt er dich", antwortete sie zögernd.
Ich bekam einen Lachanfall. „Der Typ liebt nichts- außer heiße Körper."
Nathalie verzog das Gesicht.
„Themawechsel", verlangte ich.
Zwei Stunden später war ich endlich zuhause. Meine Beine schmerzten und ich hatte Durst. Die Uhr zeigte halb fünf.
Das restliche verlängerte Wochenende verbrachte ich mit essen, schlafen, laufen oder spazieren gehen und mit meinem Computer.
Am Dienstag kam ich müde in den Festsaal, und der Gedanke an das Projekt munterte mich nur wenig auf. Der einzige Pluspunkt daran war, dass wir keinen Unterricht hatten. Die Minuspunkte waren vor allem Justin und die langweilige Arbeit.
Der Aufsichtslehrer verkündete, wir würden in Gruppen mit je sechs Personen eingeteilt werden.
Meine Chancen standen nicht schlecht.
„Ich werde die Namen ziehen, sie alle stehen auf Zetteln in dieser Box", erklärte der Lehrer und zeigte auf eine Plastikschale.
Bereits zwei Gruppen waren schon eingeteilt, als ich aufgerufen wurde.
Ich war mit Claire Walson, Annika Krems, Phillip Bend und John Lets die fünfte unserer Gruppe. Eine Person fehlte noch, dann waren wir vollständig.
„Jim Fenson." Puh.
Aber ich war kein Glückspilz.
Claire und Jim gingen in meine Parallelklasse, Annika und Phillip in irgendwelche Achten.
Als alle weiteren Gruppen ausgelost waren, wurde uns je ein Maturant zugeteilt, der unsere Arbeit leiten sollte.
Wir bekamen einen Jungen, der Moritz Klopp hieß. Er hatte krauses braunes Haar und eine eckige Brille. Der typische Moritz-Streber.
Er erklärte uns, was genau wir die nächsten zwei Tage gemeinsam machen würden, und wir legten los. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Arbeitstisch, und Moritz meinte, hier sollten wir uns nach jeder Mittagspause versammeln. Andere Pausen gäbe es nicht, aber man durfte immer kurz verschnaufen, wenn man es nötig hätte.
Unsere Gruppe war für die Luftballons und Girlanden zuständig. Zwei von uns sollten Ballons kaufen gehen, der Rest würde Schmuck basteln und aufhängen. Juhu.
Annika und Phillip wurden für die Einkäufe eingeteilt.
Ich durfte ausschneiden und aufhängen.
Juhu.
Ein anderer Maturant kam zu uns und besprach irgendwas mit Moritz. Ich verstand nur Fetzen aus ihrer Unterhaltung.
„Ja, aber ihr braucht am Ehesten helfende Hände", „keine Ahnung, ich hab die Zettel nicht geschrieben", „Na gut." Letzteres war von Moritz gekommen, und darauf verschwand sein Gesprächspartner und kam kurze Zeit später zurück. Nicht alleine.
Erschießt mich.
„Ähm, Leute, dieser Typ...wie heißt du nochmal? Oh, danke, ähm, Justin Baker wird mit uns arbeiten", erklärte Moritz.
„Warum?", schoss es aus mir wütend heraus.
Ein arrogantes Grinsen huschte über Justins Gesicht. „Weil die Idioten, die die Loszettel geschrieben haben, meinen Namen vergessen haben. Oh, deine Freude kann man dir sehr gut ansehen, Schätzchen", spottete er.
Mein Glück ließ mich ziemlich im Stich.
„Hör auf, mich Schätzchen zu nennen", fauchte ich. Darauf grinste er nur.
„Ihr zwei, geht ein paar Girlanden aufhängen", befahl Moritz, „wenn ihr negativ auffällt, werde ich das dem Direktor mitteilen."
Also schnappte ich mir eine grün-weiße Papiergirlande und Justin nahm eine Leiter.
Ich war diejenige, die hinaufkletterte und den Schmuck befestigte. Traurig schielte ich zu meinen Freundinnen hinüber. Ihre Arbeit schien mir nicht so langweilig zu sein.
Währenddessen stand Justin unter mir und hielt die Leiter fest, damit sie -und mit ihr ich- nicht umkippte.
„Weißt du, woran ich gerade denke?", flüsterte Justin mir zu.
„Nein, und ich glaube nicht, dass ich es wissen will", entgegnete ich. Warum konnte er nicht einfach seine Klappe halten?
Er lachte. „Aber ich denke, es könnte dich interessieren. Ich muss mich die ganze Zeit an unsere kleine Begegnung beim Einkaufen erinnern", erzählte er mir leise, sodass es nur ich hören konnte.
„Sei leise!", zischte ich wütend und wurde rot.
„Dein Outfit war der Hammer", -haha, ich hatte keines an-, „ich muss die ganze Zeit an deine Figur denken."
Jetzt reichte es mir. Sein Lachen war unerträglich.
Ich versuchte außer sich hinunterzuklettern und ihm eine zu scheuern, doch er hatte die Leiter losgelassen und ich geriet ins Wanken.
Im letzten Moment bevor ich hinunterfiel nahm mich Justin bei der Taille und hob mich mit seinen muskulösen Armen hinunter.
„Lass mich los!" Ich war fuchsteufelswild. Zuerst machte er seine bescheuerten Scherze und dann fing er mich wie ein Held auf.
„Jetzt sind wir quitt, Süße", verkündete Justin, wie immer, direkt in mein Ohr flüsternd, „ich hab dich vor Allen und vor diesem Sturz gerettet, du hast mir mit meiner Schwester geholfen. Ich schulde dir nichts mehr."
„Ich will auch nichts von dir, du Idiot, lass mich in Ruhe", fauchte ich aufgebracht.
„Sicher?" Er hatte sich mal wieder zu mir gebeugt und ich spürte seinen Atem auf meinem Ohr, dann lachte er und ging, ohne auf eine Antwort zu bestehen, weg.
Arschloch!
xxHi! Weil ja frei ist, und noch dazu die nächsten paar Kapitel ziemlich kurz sind, dachte ich, ich mache wieder ein Special und update täglich. Die Bedingungen dafür sind wie letztes Wochenende! -Youtulipxx
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Bad Boy-Bad Love?
Teen FictionWas macht man, wenn aus einem ganz normalen Leben plötzlich ein Chaos wird? Und wie wehrt man sich gegen gnadenlose Herzensbrecher? Ist es möglich, jemanden abgrundtief zu hassen und gleichzeitig unsterblich in diese Person verliebt zu sein? Und was...