Erfreut über meinen erfolgreichen Einbruch kehrte ich in Zimmer 205 zurück.
„Wir haben gesagt, du hättest Migräne", meinte Chloe bissig, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.
„Hoffentlich hattest du eine schöne Zeit, in der du was auch immer getan hast", fügte Paula hinzu. Beide waren sichtlich total genervt.
„Okay, danke", gab ich zurück und setzte mich auf mein Bett. Eine Weile herrschte angespannte Stille.
„Wir haben gehört, du hast vor Sophies Augen mit Justin rumgeknutscht", meinte Paula.
„Ich dachte nicht, dass du so wärst", gab Chloe von sich. Ich drehte mich wütend zu ihnen um.
„Er hat mich geküsst! Ich habe nichts gemacht! Er ist ein Arschloch!", schrie ich und merkte plötzlich, wie Tränen meine Wangen hinunterliefen.
Beide sprangen auf und umarmten mich.
„Es tut mir leid", meinte Paula, „wir konnten es bloß nicht mehr ertragen, dass du die ganze Zeit etwas vor uns verbirgst."
„Also, was war die ganze Zeit los?", fragte Chloe, als ich mich beruhigt hatte.
„Ja, Schluss mit der Geheimnistuerei", stimmte Paula ein.
„Leute, ich...", begann ich, doch Chloe unterbrach mich.
„Was? Du willst es uns nicht erzählen? Jenny, ich bin enttäuscht." Sie drehte sich um und ging hinaus, Paula folgte ihr.
Aber ich konnte es ihnen nicht erzählen. Zum einen nicht, weil ich selbst keine Ahnung hatte, was gerade vorging, und zum anderen, weil Chloe mit Brian zusammen war und ich nicht wusste, welche Rolle er in dem ganzen spielte.
Na toll. Keine Freundinnen, kein Justin. Ich war auf mich allein gestellt.
Als Chloe kurz vor der Nachtruhe wiederkam, sprach sie kein Wort mit mir, sondern legte sich ins Bett und schloss die Augen. Ich seufzte.
Am nächsten Morgen beschloss ich wider meiner Pläne essen zu gehen, da ich auf Grund des verpassten Abendessens sehr hungrig war.
Chloe und Paula saßen zwar an meinem Tisch, redeten aber nach wie vor nicht mit mir. Allmählich ging mir das auf die Nerven. Sauer sein- okay, aber ignorieren?
Nach dem Essen teilte uns Karin mit, dass es heute am Nachmittag eine Schnitzeljagd geben würde. Alle sollten sich um fünfzehn Uhr vor dem Haupthaus versammeln.
Das heißt ich sollte Maes nächsten Eintrag schnellstmöglich finden. Leider hatte ich keine Ahnung, wie ich die Mädchen davon überzeugen konnte, mich ihr Zimmer durchsuchen zu lassen.
Als wir fertig waren, hatte ich keine Lust in mein Zimmer zu gehen, damit Chloe und Paula mich weiter ignorierten.
Keine Ahnung warum, aber ich schlenderte zum Gemeinschaftsraum. Niemand war dort, niemand würde mich nerven. Perfekt.
Ich setzte mich aufs Sofa und starrte Löcher in die Luft.
Denk nach, befahl ich mir.
Ich würde die Mädchen auf keinen Fall fragen können, ob ich ihr Zimmer durchwühlen dürfte, ohne ihnen die Umstände zu erklären, und das wollte ich nicht.
Aber was sollte ich sonst tun? Vielleicht könnte ich...
In diesem Moment ging die Tür auf und Justin platzte hinein. „Jenny... wie ich sehe, hast du Maes nächsten Eintrag ohne mich gelesen. Wo ist er? Ich würde ihn auch gerne lesen." Er lächelte.
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Bad Boy-Bad Love?
Teen FictionWas macht man, wenn aus einem ganz normalen Leben plötzlich ein Chaos wird? Und wie wehrt man sich gegen gnadenlose Herzensbrecher? Ist es möglich, jemanden abgrundtief zu hassen und gleichzeitig unsterblich in diese Person verliebt zu sein? Und was...