25. The day after the party

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In der Früh –oder besser gesagt zu Mittag- wachte ich mit höllischen Kopfschmerzen auf und ging direkt zu unserer kleinen Hausapotheke. Doch ich konnte die Aspirin-Tabletten nicht finden. Kyle.

Ich musste lachen, wenn ich mir meinen Bruder betrunken vorstellte.

Mir fiel auf, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, wie ich ins Bett gekommen war. Egal.

Mein Magen meldete sich, und so ging ich in die Küche, wo ich dann Kyle vorfand.

„Musst du so einen Krach machen?", fragte er mich genervt.

Ich musste lachen und machte uns beiden Frühstück.

„Ähm...kannst du dich an Kristina von gestern erinnern?", fragte er irgendwann.

„Bist du dumm? Erstens: ich kann mich kaum an etwas erinnern und zweitens hat kein einziges Mädchen seinen Namen genannt", lachte ich.

„Das war die blonde mit grünen Augen, die ein geblümtes Kleid getragen hat", beschrieb Kyle.

„Achso, die war voll hübsch."

„Sie ist jetzt meine Freundin."

„WAS? Aber nicht per WhatsApp, oder?", fragte ich und starrte sein Handy an, „wie lang kennst du die überhaupt?"

„Nein, ich hab sie gestern gefragt und heute per SMS, ob ihre Antwort immer noch gültig ist, und ich kenne sie seit fünf Monaten."

„Okay. Und seit wann stehst du auf Blondinen?" Eigentlich war Kyle der Meinung, Blondinen wären hohl.

„Sie ist einfach verdammt sexy. Außerdem sind ihre Noten besser als meine", meinte er, als könnte er meine Gedanken lesen.

„Gratuliere", murmelte ich, weil mir nichts mehr einfiel.

Kyle lachte.

Nach dem Essen begann er, das Haus aufzuräumen, was mich sehr wunderte, denn Kyle zögerte immer alles hinaus. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Schon mal gehört, Schwesterchen?"

Gut für ihn, denn meine Eltern kamen früher nach Hause. „Wir konnten dich doch nicht einfach so für zwei Wochen wegfahren lassen, ohne uns zu verabschieden", meinte meine Mutter. Sie kam gleich mit mir in mein Zimmer und half beim Packen, wobei sie sich aufregte, wie wenig ich bis jetzt getan hatte.

„Wie geht's Tante Caro?", fragte ich.

„Caroline? Ihr geht es gut. Aber ihre Kleine, Kim, ist krank. Sie ist einfach nicht fertig geworden mit den ganzen Kindern."

Meine Tante Caroline („nennt mich bitte Caro, dann fühle ich mich direkt wieder jung") war zwei Jahre jünger als meine Mutter, also 42, und hatte vier Kinder, Kim, Marko und die Zwillinge Josh und Harry. Ihr Mann hat sie verlassen, als sie die Zwillinge bekommen hat. Er hatte angeblich gesagt, „er wäre noch zu jung für so viele Kinder", hatte sich eine Neue gefunden und war abgehauen. Das war vor viereinhalb Jahren, da war Caro 37 und ihr Mann 34.

Kim war ein Jahr älter als ich, deshalb wunderte es mich sehr, warum meine Mutter sie „kleine" nannte.

„Ach, sie ist ungefähr einen Kopf kleiner als du", erklärte sie.

Okay, ich war nicht gerade die Größte. Arme Kim.

Um halb zehn war mein Koffer gepackt.

„Und jetzt ab ins Bett, morgen musst du um sechs aufstehen!", meinte mein Vater streng.

Ich stöhnte. „Um sechs?"

„Ja, damit du um dreiviertel sieben aus dem Haus kannst und wir um halb acht dort ankommen."

Wohl oder übel duschte ich und legte mich ins Bett.

Ich war mir nicht sicher, ob ich mich aufs Camp freute. Einerseits waren die Fotos unglaublich, die meinen Eltern per Email geschickt worden sind, andererseits war da noch Justin. Er konnte zwar nett und lustig sein, aber die meiste Zeit war er ein Arschloch. Und im Moment- keine Ahnung. Er war so seltsam. Er hatte eindeutig ein Geheimnis, was ihn noch anziehender machte. Verdammt, er würde mir so schlimm das Herz brechen, das wusste ich jetzt schon. Und ich war machtlos- entlieben konnte ich mich nicht. Er hatte mich zur freien Verfügung, er konnte unbestraft mit mir spielen.

Die Tränen kamen, und ich ließ sie fließen, denn erstens: so wurde ich müde, zweitens sah mich eh keiner.

Inzwischen versuchte ich es nicht mehr, Gedanken über ihn zu verscheuchen, denn sie überwältigten mich sowieso.


xxDieses Kapitel ist nicht so spannend und es passiert auch nichts tolles, aber ab dem nächsten Kapitel haben alle mindestens 1000 Wörter und werden besser :* -Youtulipxx

Bad Boy-Bad Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt