20. Projekttage

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Schon bald schrieb ich meine letzte Schularbeit und danach auch den letzten Test. Beides fiel relativ gut aus und ich war mit dem Ergebnis zufrieden. Drei Wochen vor den Ferien bekamen wir einen Plan für die Projekttage. Das war Montag bis Mittwoch der letzten Schulwoche in unserer Schule. Unser Klassenvorstand beschloss, schwimmen zu gehen, und ehrlich gesagt hatte ich gar keine Lust darauf. Wenn ich mit Freundinnen baden ging, fand ich es lustig, aber mit der ganzen Klasse war es mir unangenehm.

Alle anderen Klassen machten coole Sachen wie Übernachtungen, Schnitzeljagten und so, aber nein, wir gingen schwimmen und in irgendwelche Museen.

Juhu.

Die Zeit bis dorthin verging ziemlich schnell. Justin grinste mich manchmal an und winkte mir zu, aber ich ignorierte ihn, sodass er mich im Endeffekt in Ruhe ließ.

Am Montag in der letzten Schulwoche gingen wir auf die Donau schwimmen.

Ich gab Prof. Kanner, unserer Sportlehrerin, eine Entschuldigung ab, dass ich nicht mitschwimmen würde. Ich hatte das ganze Wochenende lang Bauchschmerzen gehabt, vielleicht würde ich ja die Tage bekommen.

Ich zog mir an dem Tag Hotpants und ein enges weißes Tanktop mit der Aufschrift „I love you, Idiot" an.

In der Schule versammelte unsere Klasse sich in der Aula, und ich war relativ früh dran, also setzte ich mich auf eine Bank und wartete auf alle anderen. Eigentlich hasste ich ja diese ganzen Teenies, die, sobald sie auch nur ganz kurz alleine sind, ihr Handy zücken und darauf irgendwas herumtippen müssen, aber mir war einfach zu langweilig, um es nicht zu tun.

Nach einiger Zeit schrie ich fast auf, als mich eine Stimme erschreckte: „An wen ist diese Botschaft? Ich wette die halbe Schule würde sich freuen, wenn sie gemeint wäre."

Justin.

„Sicher nicht an dich", fauchte ich, immer noch mit vor Schreck klopfendem Herzen.

Darauf lachte er nur und ging. Dieses Lachen war typisch Justin, einerseits regte es mich total auf, weil ich den Spott darin hasste, andererseits liebte ich es, weil ich diesen dämlichen Idioten liebte.

Während alle anderen eine Stunde später im Wasser planschten, saß ich im Gras und bräunte mich in der warmen Sonne.

Ich sah die Blicke einiger Jungs, die auf mir ruhten. Sie machten mir Angst.

Ein paar Jungs jagten Mädchen im Wasser, manche andersrum, doch niemand schwamm alleine.

Ich war die Einzige, die das kühle Nass nicht genoss.

Mir egal. Manchmal brauchte man eben Privatsphäre.

Der Tag war so auch nicht viel spannender.

Am Dienstag wollte unsere Klasse in ein Kunstmuseum gehen. Etwas Langweiligeres konnte unserem Lehrer nun wirklich nicht einfallen. In der Früh bekam ich keinen Bissen herunter, ich hatte einfach keinen Appetit.

Ich wartete wieder in der Eingangshalle, und der an mir vorbeigehende Justin grinste mich mal wieder frech an.

Verzieh dich.

Etwas später kam unser Klassenvorstand, wie immer erst nachdem sich alle Schüler schon längst versammelt hatten, und diesmal nicht alleine. Der Klassenvorstand von der 8d, mein Englischlehrer, besprach etwas mit ihm.

„Warum bitte? Jede Klasse hat ihr eigenes Projekt", meinte mein Klassenvorstand.

„Ja, aber er hat das Formular nicht abgegeben, also hat er keine Erlaubnis, mitzufahren. Ihr seid die einzige Klasse, die keine Bestätigung bracht, und außerdem ist er nur eine Klasse darüber. Nächstes Jahr wird er sowieso bei ihnen sitzen", erklärte mein Englischlehrer.

Und da kam auch schon die Person, die gemeint war.

Wieso? Ich hätte es mir denken können.

Justin Baker. Er kommt mit uns, weil seine Klasse eine Übernachtung macht und dieser Idiot keine Unterschrift bekommen hat.

Als er mich unter der Menge entdeckte, lächelte er auf und winkte mir zu.

Ignorieren.

Im Museum mussten wir uns in Gruppen aufteilen und bekamen einen Fragebogen, die Antworten zu welchem wir gemeinsam suchen mussten.

Justin wurde in einer Jungsgruppe eingeteilt.

Ich ging mit meinen Mädels.

Nach einer Stunde spürte ich, wie mir mulmig zumute wurde. Ich bekam schreckliche Bauchschmerzen und sackte beinahe zusammen. Lina stützte mich bis zu einer Bank und ich suchte verzweifelt nach essen, aber ich hatte meine Jause auf dem Küchentisch liegen lassen.

Bravo.

Geschätzte zehn Minuten lang saß ich da, dann rappelte ich mich vorsichtig auf.

Auf die besorgten Gesichter meiner Freundinnen meinte ich nur „jaja, es geht schon."

Doch es ging nicht. Mir war schwindelig.

Wir betraten einen großen Raum, in dem nur wir und die Gruppe mit Justin waren. War doch klar, dass er dort ist, wo ich bin.

Er ging gerade hinter mir vorbei, um den Raum zu verlassen, als mich die Kräfte verließen und ich umkippte.

Super. Genau in seine Arme.

Als ich wieder zu mir kam, trug er mich im Brautstyle an die frische Luft. Ich wollte ihn anfauchen, aber dazu fehlte mir die Kraft.

Erst später fiel mir auf, dass ich ein tief geschnittenes Tanktop anhatte und dass er ohne Mühe in meinen Ausschnitt glotzen konnte.

Als er mich vorsichtig auf einen Sessel gleiten ließ, flüsterte er in mein Ohr: „Jetzt schuldest du mir etwas. Drei zu zwei, meine Süße. Aber keine Sorge: Ich werde meinen Gefallen nicht verschwenden, ich hebe ihn mir gut auf."

„Verzieh dich, du Arsch!", keuchte ich.

Er lachte nur. „So dankst du demjenigen, der dich davor bewahrt, auf das harte Parkett zu knallen?"

Dann kam auch schon mein Lehrer angelaufen. Er gab mir ein Glas Wasser und schickte mich dann nachhause.

Während ich im Bett lag und aß, kamen wir Justins Worte noch einmal in den Sinn. „Keine Sorge, ich werde meinen Gefallen nicht verschwenden, ich hebe ihn mir gut auf."

Verdammtest Arschloch. Keiner hat ihn gebeten, mich zu tragen.

xxHi! Erstmal, danke an alle die voten und kommentieren<3 Zweitens: Ich habe entdeckt, dass man sich YouTube-Trailer für seine Geschichten machen kann. Soll ich auch einen machen? Ich fände es ganz lustig und würde es gerne versuchen. -Youtulipxx

Bad Boy-Bad Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt