Jemand rüttelte an meiner Schulter und weckte mich damit auf. Chloe. Ich öffnete die Augen und stieß die Bettdecke von meinem Körper. Bett? Ich war in meinem Zimmer, 205.
Schnell sprang ich auf und lief ins Badezimmer, wo ich mich ins Klo übergab.
„Gestern bisschen zu viel getrunken, stimmt's?", fragte Chloe grinsend aus dem anderen Zimmer.
Gestern. Ich war auf der Party, habe mit den anderen gespielt, dann waren Justin und ich alleine geblieben...und dann? Nichts, nur schwarz.
„Was ist gestern alles passiert, also nachdem ihr alle gegangen seid? Haben Justin und ich weitergespielt?", fragte ich und kam zu Chloe, setzte mich aufs Bett. Während ich auf ihre Antwort wartete, rieb ich mir meine schmerzenden Schläfen. Kopfschmerzen.
„Hast du ein Blackout?", fragte Chloe neugierig.
„Ja", meinte ich müde.
Chloe übergab mir eine Packung Aspirin, ich nahm mir eine Tablette raus und verschwand im Bad, um Wasser zu holen.
„Also, was war alles?" Ich befürchtete das Schlimmste. Ich war betrunken gewesen wie noch nie, und auch Justin war nicht nüchtern gewesen. Es hätte theoretisch alles passieren können, wirklich alles.
„Ich weiß nicht, ob du es wirklich wissen willst." Chloe biss sich auf die Lippe.
„Oh mein Gott, haben wir...?"
„Alles was ich weiß, ist, dass ihr zwei irgendwann gekommen seid, beide voller Erde, die Haare zerzaust...ihr habt euch auch beim Tanzen die ganze Zeit die Zungen in die Hälse gesteckt, mehr weiß ich nicht..." Das war genug, um meine Fantasie verrückte Szenen zeigen zu lassen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Kommst du frühstücken?", fragte Chloe, die fertig bei der Tür stand.
„Nein, mir geht's scheiße."
„Sehe ich. Ich werde Rotschopf sagen, dass du Migräne hast. Bis dann." Sie verschwand hinter der Tür, und ich legte mich hin und versuchte, mich auszuschlafen. Es gelang mir kaum, denn meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um den gestrigen Abend.
Irgendwann kam Chloe und brachte mir ein Croissant und einen Teebeutel mit. Ich lächelte sie dankend an, dann ging sie zu Gruppe B.
Den ganzen Vormittag verbrachte ich entweder im Bett oder über der Toilette. Zum Mittagessen erschien ich und aß normal. Danach baten mich Rotschopf und Karin, kurz dazubleiben.
Als alle außer mir und Justin den Raum verlassen hatten, meinte Karin, „Ihr beide habt gestern zu viel gefeiert und deshalb werdet ihr heute im Stall mithelfen und außerdem streiche ich euch die heutige Party." Yvonne warnte uns, wir sollten zu den Kursen auftauchen. Sie führte uns zum Stall und überließ uns den Besitzern des Bauernhofs, einem verheirateten Pärchen, beide Mitte vierzig.
Eigentlich hatte ich vor, Justin über die vergangene Nacht auszufragen, aber wir wurden getrennt: ich musste helfen, die Kühe auf die Weide zu führen, sie dann wieder zurückzuholen und zu melken, er musste Heu schaufeln.
Alles dauerte zwei Stunden, danach war ich völlig fertig. Erstens: ich mochte keine Kühe, und zweitens musste ich viel laufen.
Das Fotografieren entspannte mich ein bisschen. Unser Thema für diese Stunde hieß „Blumen knipsen". Dabei zeigte uns Julia ein paar Tricks, wie man das Bild lebendiger und farbenfroher machen konnte.
Beim Schwimmen kühlte ich mich ab, danach ging Abendessen. Alles lief eigentlich ganz normal ab, doch nachdem alle fertig waren, hielt uns die Leiterin des Camps auf.
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Bad Boy-Bad Love?
Teen FictionWas macht man, wenn aus einem ganz normalen Leben plötzlich ein Chaos wird? Und wie wehrt man sich gegen gnadenlose Herzensbrecher? Ist es möglich, jemanden abgrundtief zu hassen und gleichzeitig unsterblich in diese Person verliebt zu sein? Und was...