Paula, Chloe und ich gingen in unser Zimmer.
„Hast du schon mit Brian geredet?", fragte Paula.
Chloe biss sich auf die Lippe. „Er hat gemeint, dass er total auf mich steht. Er wollte nicht über seine Vergangenheit reden, er meinte, dass war sieben Jahre her und dass sich seitdem viel geändert hat. Er...versucht alles zu vergessen."
Sieben Jahre...ich überlegte.
Paula schien nicht ganz zufrieden zu sein. „Naja...ich hoffe das klappt bei euch."
Chloe nickte.
„Ich muss mit Justin reden", murmelte ich abwesend. Paula und Chloe sahen mich verwundert an. „Jenny, in letzter Zeit verbringt ihr echt viel Zeit miteinander...ich will ja nichts sagen, aber das letzte Mal habe ich dich heulend mitten im Wald gefunden...", meinte Chloe vorsichtig. Auch Paula sah besorgt aus.
Ich blickte auf die Uhr und meinte, es sei Mittagszeit, dann verschwand ich aus dem Zimmer. Ich wollte nicht über Justin reden, mit niemandem. Ich war verdammt nochmal in ihn verliebt, aber ich ignorierte es, so gut ich konnte. Es ging gerade um Mae und nicht um uns. Ach ja?
Das Wetter wurde nicht besser. Ich seufzte. Der Himmel war schwarz, es war ziemlich kalt und nass, weshalb ich glücklich war, dass ich meine Weste dabeihatte.
Ich war eine der ersten im Speisesaal. Wie immer holte ich mir etwas zu trinken, nahm einen Teller Suppe und setzte mich auf unseren Tisch. Justin war noch nicht da, Nils auch nicht und Chloe und Paula ebenso. Von den Betreuern saßen ein Mann, den ich nicht kannte, und Julia dort. Ich löffelte meine Gemüsesuppe.
Chloe und Paula tauchten auf. Sie stellten keine Fragen zu meinem Abgang, ebenso wenig sahen sie wütend oder verletzt aus. Beide plauderten ganz normal mit mir, als wäre nichts passiert.
Langsam trudelten auch die anderen Jugendlichen ein.
***
Nach dem Essen meinte Karin, „Die heutige Nacht wird warm, deswegen ist sie perfekt für eine Übernachtung in der Scheune. Dieser Programmpunkt war schon von Anfang an geplant, obwohl wir nicht wussten, ob wir ihn wirklich durchziehen. Heute Abend, um zwanzig Uhr, treffen wir uns vor der Scheune, jeder mit Polster und Decke ausgestattet, notfalls haben wir auch ein paar Schlafsäcke. Es wird eine Nachtwanderung geben, also zieht euch bitte entsprechend an." Ich hörte freudige Ausrufe.
„Ich wusste nicht, dass die Scheune schon repariert wurde", meinte Paula. Ich stimmte ihr zu.
In der Mittagspause suchte ich Justin. Dieser Spast trieb sich irgendwo herum, genau als ich ihn brauchte. Ich wollte zum See gehen und die Fortsetzung von Maes Geschichte wissen. Letztendlich verbrachte ich die gesamte Mittagspause damit, im Gelände herumzurennen und mich nach ihm umzuschauen. Genervt ging ich zum Haupthaus, wo sich nach und nach unsere Gruppe versammelte. Justin erschien als letzter mit abwesend-nachdenklicher Miene. Yvonne führte uns heute wieder durch einen Wald, was meiner Meinung nach eine ziemlich dumme Idee war, weil es ja den ganzen Vormittag lang geregnet hatte und somit der Waldboden nass und rutschig war. Aber Rotschopf schien das kein bisschen zu stören, sie war wie immer hochmotiviert.
Auch bei unserem Spaziergang konnte ich nicht mit Justin reden, denn wann immer ich ihn irgendwo entdeckte, im nächsten Moment war er verschwunden. Ging er mir aus dem Weg? Nein, warum sollte er?
Es wurde schon dunkel, als wir den Rückweg ansteuerten, und ehrlich gesagt hatte ich Angst. Niemand hatte daran gedacht eine Taschenlampe mitzunehmen, und die meisten Handys spendeten nur sehr wenig Licht, deshalb gingen wir alle bei beinahe vollkommener Dunkelheit, stolperten über Wurzeln und rutschten jedes Mal, als wir ein Geräusch hörten, näher zusammen. Ich war froh, dass Nils und Paula an meiner Seite waren.
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Bad Boy-Bad Love?
Teen FictionWas macht man, wenn aus einem ganz normalen Leben plötzlich ein Chaos wird? Und wie wehrt man sich gegen gnadenlose Herzensbrecher? Ist es möglich, jemanden abgrundtief zu hassen und gleichzeitig unsterblich in diese Person verliebt zu sein? Und was...