22. Freunde?

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Ab Donnerstag ging ich wieder in die Schule. Ich hasste den letzten Tag vor Schulschluss, weil kein einziger Lehrer wusste, was er mit uns anstellen sollte. Manche zeigten uns Filme, die eh viel länger als die Stunden waren, also zahlte sich das gar nicht aus, manche versuchten, uns einen Einblick ins nächste Jahr zu geben, was ebenso wenig nützte. Niemand hörte ihnen zu, selbst die Oberstreber nicht.

Endlich hatten wir den Tag überstanden, und Clara schlug vor, uns morgen vor dem Sommerfest bei ihr treffen.

Das Sommerfest war das jährliche Abschlussfest unserer Schule, eigentlich nur der Oberstufe, von Schülern organisiert. Früher gab es das auch offiziell in der Schule, aber es wurde mehrmals Alkohol auf solchen Feiern getrunken, also hatte unsere Schule das verboten.

Wir feierten auf dem riesigen Platz vor der Schule, denn sie hatte nicht nur einen großen Garten, sondern auch eine ausreichende Fläche vor sich.

Vor zwei Jahren wurde das das erste Mal so eine Art von Party veranstaltet. Damals wurden alle gebeten, nach Klappsesseln und -tischen zu fragen, und falls jemand welche hatte, die er nicht mehr brauchte, sollte er sie mitnehmen und dem Fest spenden. Da nicht so viel zusammengekommen war, mussten alle, die kommen wollten, etwas Geld abgeben. Alles, was dafür gekauft wurde, wurde bis heute irgendwo aufgehoben.

Das Essen und die Getränke werden weiterhin von den Verbrauchern finanziert, aber jetzt zahlte jeder nur mehr noch 2€ anstatt den 10€, die man vor zwei Jahren zahlen musste.

Auf jeden Fall war diese Party ein total beliebtes Event, und es wurde inzwischen –ja, in den langen zwei Jahren- eine Tradition, dass die Maturanten es organisierten.

Und weil manche dort noch nicht 16 waren und demnach kein Alkohol trinken durften, war es auch verboten, welches mitzunehmen.

Trotzdem war die Party total beliebt. Warum?

1. Man konnte für nur sehr wenig Geld eine richtig coole Party mit seinen Schulfreunden feiern (vielleicht traf man ja zufällig auf die große Liebe)

2. Die Musik war total gut und sehr variiert.

3. Es gab Essen und Getränke.

4. Und keine Schule mehr (zumindest für zwei Monate).

Ich denke, das waren genug Gründe.

Jedenfalls freute ich mich total auf morgen.

Und da kam er auch- der heiß geliebte Zeugnistag (auch als letzter Schultag und als Partyabend bekannt).

Mein Zeugnis war recht erfreulich: Mein Notendurchschnitt lag bei 2,083..., also ein paar Einser und Zweier und auch Dreier.

Meine Eltern würden stolz sein.

Was man nicht von meinem Bruder behaupten konnte. Er hatte die einzige Eins in Sport, ansonsten mit etwas Glück Zweier, der Rest waren Dreier und Vierer. Aber er war immer positiv, trotz so einiger Frühwarnungen.

Genauso, wie Justin.

Ich wusste, wie das Zeugnis vom Bad Boy aussah, weil er es voller Stolz auf Instagram und Twitter gepostet hatte.

Jedes Mädchen der Schule folgte ihm auf Instagram, also war das nichts Besonderes, das auch ich es tat.

Egal, was Lina oder Clara sagten.

Nachdem wir endlich aus der Klasse entlassen worden waren, ging zuerst jede von uns vieren zu sich nachhause, anschließend trafen wir uns bei Clara, wie am Tag vorher ausgemacht.

Nathalie, Lina und ich hatten uns ein cooles Outfit mitgenommen, das wir zur Party anziehen würden, und halfen Clara, eines auszusuchen. Anschließen stylten wir unsere Haare und schminkten uns.

Bad Boy-Bad Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt