Kiara
Domenigo. Domenigo. Domenigo. Das konnte nicht wahr sein. Einfach alles konnte nicht wahr sein. Er liebte. Alvaro lebte und bekam als seinen Fake Zweitnamen ausgerechnet den von Domenigo Ortega. Die Person, welche mit seiner Tochter für alles schuld war.
In zügigen Schritten, ohne mich nochmal umzudrehen, verließ ich das Grundstück. Gonzalez, nein Alvaro, mein leiblicher Vater oder doch mein Onkel. Wie auch immer man ihn nennen sollte, ich guckte ihn nicht nochmal an, auf den Weg weg von ihm. Wenn man so darüber nachdachte, war es bizarr zu wissen, Alvaro war nicht nur mein Vater, sondern auch mein Onkel. Dasselbe galt auch für meinen Vater. Mierda, warum musste das alles so verwirrend sein. Iván und Alvaro waren kurz und knapp gesagt, beide meine Väter und gleichzeitig meine Onkel. Somit erledigte sich das verwirrende Thema, wie ich wen nannte, obwohl ... Iván blieb egal, was kam immer mein richtiger Vater. Er zog mich groß, brachte mir das Boxen, Schießen, das Laufen an sich, reden. Mein erstes Wort war Papá, dies wusste ich durch Erzählungen. Schon immer war ich mehr ein Vaterkind als ein Mutterkind.
Zu weihnachten, seinen Geburtstagen bastelte oder malte ich ihm etwas. Wir spielten gemeinsam, besonders viel mit Puppen. Wenn ich eine Neue haben wollte, dadurch den Kopf der Barbiepuppe abriss oder sie mit Stiften verunstaltete, kaufte er mir eine Neue. Eine bessere. Mamá schimpfte dadurch immer mit uns beiden, aber das war ihm egal. Er kaufte mir alles, was ich haben wollte, verwöhnte mich, als wäre ich eine echte Prinzessin.
Komme, was wolle. Iván Ramiro Hernández blieb für mich immer mein richtiger Vater. Natürlich hatte Alvaro nie eine Chance dazu und ändern konnte man das nicht, trotzdem blieb ich bei meiner Aussage.
Ich atmete tief durch. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Ein ziehen, entstand in meiner Brust.
»Das ist doch alles scheiße«, murmelte ich zu mir selbst. Ich stand den Tränen nahe. Ich musste mich auf etwas anderes konzentrieren, durfte mich nicht ablenken lassen. Meine Wut auf Pablo musste zurückkommen. Sie sollte wieder wie eine Gewitterwolke über mir schweben. Das lenkte mich von den Schmerzen in meiner Brust, die ziehend in meinen Hals zogen, ab.
Schneller als gedacht hielt ich bereits vor dem Haus. Tief in Gedanken versunken verging die Zeit schneller als gedacht. Hoffentlich konnte ich mich in meinem aufgewühlten Zustand zusammenreißen. Das Schlimme, eher Schwierige daran: Roldan und Roja. Sie zogen Pablo groß, standen daher mit den Ortegas in Kontakt. Gut möglich daher, dass sie von Gonzalez alias Alvaro wussten. Ich drückte auf die Klingel. Sekunden verstrichen, bis sich die Haustür öffnete. Nicht Pablo und auch nicht Roldán taten das, sondern Roja. Was machte sie hier?
»Kindchen, da bist du ja, ich habe mir Sorgen gemacht. Mein Mann hat mich angerufen und erzählt was los ist.« Sie hatte sich Sorgen um mich gemacht? Wers glaubte. Wir kannten uns nicht einmal, sprachen nur wenige Sätze miteinander. Sie griff nach meiner Hand, zog mich nach drinnen. Am liebsten hätte ich meine ihrer entrissen. Statt das zu machen, ließ ich mich von ihr den Flur entlang, in die Küche führen.
»Mach dir nichts aus Pablos Verhalten. Er ist es einfach nicht gewohnt, dass eine Frau nicht auf ihn hört. Ihm gleich dazu die Stirn bietet.« In der Küche angekommen ließ sie mich endlich los. Ich konnte mir gut vorstellen, warum wir uns hier befanden. Um Pflaumenkuchen zu backen. Mein Inneres konnte sich gerade nicht entscheiden, ob es lieber bei Pablo oder ihr wäre. Adoras Sohn oder einer Frau, die seit fast 3 Jahrzehnten ein Geheimnis mit sich trug.
»Ich wollte gerade damit beginnen Pflaumen für einen Kuchen zu entkernen und schneiden. Wenn du Lust hast, kannst du mir helfen.« Um mehr über Pablos leben zu erfahren. Warum nicht?
»Ich helfe gerne, so kann ich Pablo gleichzeitig aus dem Weg gehen. Er hatte mir versprochen mir keine Angst mehr zu machen. Nicht mal 48 Stunden später ist genau das eingetroffen.« Dios, was laberte ich hier für einen Stuss. Ich war nicht mehr die junge Naive 18-jährige Kiara welche, falsche Entscheidungen traf. Sich verknallt von ihrem 5 Jahre älteren Bodyguard entjungfern ließ. Er lebte noch, - glaubte ich zumindest – und arbeitete irgendwo im Ausland.
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KIARA - Wenn Rache süß ist
RandomNew Generation 1: Band 1 Rache ist bekanntlich süß, genau das dachte sich auch Kiara. Aber was noch besser als Rache war, war Rache an der Familie zunehmen, welche ihre Leiblichen Eltern ermordete. Seit Kiara wusste warum und von wem sie umgebracht...