Kapitel 6

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Pablo

Gestresst fuhr ich mir mit meinen Händen übers Gesicht, von dort aus weiter hoch zu meinem schwarzen Haar. Es war schon spät abends, besonders etwas geschafft hatte ich nicht, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren und trotzdem saß ich weiterhin hier. Boss zu sein, besaß eindeutig Vorteile, aber eben auch Nachteile. Man war in noch größerer Gefahr als man ohnehin schon war und man besaß viel Verantwortung, musste sich um viel kümmern.

Mein Onkel zog sich immer mehr aus den Geschäften zurück, ließ mich alles machen, so haftete seine restliche Arbeit immer mehr an mir. Mein bester Freund, meine rechte Hand, der mich eigentlich unterstützen sollte, machte sich sein Leben momentan etwas gemütlich. Wenn das so weiter ging, musste ich dem ganzen auf die Sprünge helfen.

Es war nicht nur das Leben als Boss, sondern auch dieser Lockenkopf. Wie ihre Locken, als sie mit offenen Haaren tanzte, schwirrte sie mir die ganze Zeit vor meinen Augen herum. Das war der Hauptgrund, warum ich mich nicht richtig konzentrieren konnte. Sie. Dieses Biest machte mich verrückt, in vielerlei Hinsichten.

Ihr Gesicht war wunderschön. Ihre Augen, ihre vollen Lippen, die bestimmt so einiges anstellen konnten, ihre Naturlocken und ihr Körper, er war göttlich. Große Brüste, praller Hintern, ihre Kurven. Sie war kein dünner Stock, wie so viele Frauen, die ich bis jetzt flachlegte und es war einfach nur heiß.

Es war aber nicht nur ihr Körper, obwohl er mich von der ersten Sekunde an in den Bann zog, sie an sich. Auf der Bühne, wie sie selbstbewusst auf diese trat und einen Hammer auftritt ablegte. Wie sie sich an der Stange bewegte, auf dem Boden der Bühne rekelte, sich an ihre Pussy faste, über ihren Körper fuhr, mit ihrem Arsch wackelte und mich dabei nicht aus den Augen ließ. Es wirkte so für mich, als tanzte sie in diesem Moment, auf der Bühne nur für mich.

Von Anfang an, zog sie ihre Aufmerksamkeit auf mich, ließ mich alles rundherum ausblenden und nur sie ansehen. Noch nie schaffte es eine Frau bei mir, ob es eine weitere irgendwann schaffte, konnte ich nicht einschätzen.

Endgültig schaffte es Kiara bei der Privataufführung. Ich sollte ehrlich sein, ich wollte sie in diesem Raum nur ficken, wie jede andere, aber in dem Augenblick, als sie auf meinem Schoß saß, nicht auf meine Versuche und Worte einging, war dort etwas, was ich nicht beschreiben konnte.

Noch nie wurde ich abserviert, wirklich noch nie. Mein Aussehen und mein Charme, welchen ich gerne mal spielen ließ, half mir ganz leicht dabei. Meist kamen die Frauen von sich aus zu mir, ein paar Worte darauf reichten, um sie egal wo flachzulegen. Sie wurden mit einem Wort willig, auf Dauer wurde es irgendwann langweilig. War das vielleicht der Grund, warum ich den Lockenkopf nicht mehr aus meinem Kopf bekam, sie sich wie ein heißes Hufeisen in meine Haut einbrannte?

Sie war stur, selbstbewusst, provozierte gerne und wusste, was sie wollte. Zudem war sie alles andere als leicht zu haben. Sie schaffte es sogar mich so weit zu bringen, sie an einen Ort zu bringen, den mir meine Madre früher zeigte, wir liebten diesen Ort. Was mich überhaupt dazu verleitete Kiara dort hinzubringen, war mir genauso ein Rätsel.

Ich gab einen genervten Laut von mir. Diese Frau nistete sich in meinem Kopf ein, wie eine Spinne. Sie machte mein Kopf genauso wirre, wie es die Spinnennetze waren. Sie brachte mich innerhalb von Tagen dazu, Dinge zu machen, die ich noch nie in meinen fast 33 Lebensjahren tat.

Kiara war gefährlich für mein kaltes Herz, ich sah es schon kommen. Es regte sich schon längst etwas in diesem, das wurde mir, so länger ich darüber nachdachte, immer mehr klar. Wie sie mich förmlich zu sich anzog, wie, als sei ich von ihr hypnotisiert worden. Meine Einladung zu diesem Date, noch nie lud ich eine Frau zu einem Date ein. Ich nannte sie mein Mädchen, mein. Ich kündigte sie, weil ich wütend wurde, nur durch den Gedanken, Männer wurden weiter durch ihr tanzen, ihren Körper, hart. Sie machte Kohle, viel Kohle, aber das war mir egal, niemand sollte sie so sehen außer ich. Und nicht zu vergessen, dieser Ort ...

KIARA - Wenn Rache süß istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt