# 14 - Korsettschnüre

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- Celia -

Welch ein kurioser Traum...

Mit noch immer geschlossenen Augen drehe ich mich unter geräuschvollem Holzknarzen von der Seite auf den Rücken und verweile in dieser Position.

Wahrlich, ein mehr als kurioser Traum...

Allein die Annahme, dass Cedric sich trotz Vaters mehrfachen Ermahnungen von einem dahergelaufenen Trunkenbold zu einem völlig irrsinnigen Kurswechsel unseres Schiffes hinreißen lassen würde, ist schlicht und ergreifend lächerlich.
Ganz zu schweigen von der daran anschließenden Kaperung durch diese mehr als ungewöhnliche Crew.
Diese mehr als ungewöhnliche Crew...und ihr mehr als ungewöhnlicher Captain...
Diese...Piratenprinzessin...
Dieses...wundervolle...ozeanblaue...Augenpaar...
Und diese zarten...Liebkosungen...ihrer kundigen...Lippen...

Der Gedanke an diese so lebhaft wirkende Illusion aus meinem Traum lässt meinen Atem einen Herzschlag lang stocken, ehe ich meine noch geschlossenen Augen ein wenig fester zusammenkneife und über mich selbst den Kopf schüttle.

Genug von diesen trügerischen Vorstellungen und fehlgeleiteten Fantasien!

Es sollte schließlich nicht mehr allzu lange dauern, bis Margret erscheint, um mich zu wecken und mir beim Ankleiden behilflich zu sein.
Und dann wäre es alles andere als förderlich, wenn meine Gedanken mit derartig frivolen Vorstellungen gefüllt sind...

In stiller Übereinkunft mit dem von mir gefassten Entschluss verharre ich noch für einen Augenblick unter der wohlig warmen Decke, ehe ich meine Arme zögerlich darunter hervorziehe und diese mit einem zaghaften Gähnen über meinen Kopf hinweg strecke.

Ob Margret Kenntnis darüber hat, wann wir in den nächsten Tagen auf Vaters Handelspartnern treffen werden?
Schließlich habe ich bislang noch nicht die Zeit gefunden, um die genaue Menge der gegebenen Bestände in unseren Frachträumen zu begutachten und einen dementsprechend angepassten Rahmen zu konstatieren, in welchem Cedric mit Vaters Partnern verhandeln kann.
Auch wenn er Vaters Charisma und Verhandlungsgeschick geerbt hat, hoffe ich doch sehr, dass Cedric sich dieses Mal den gefassten Rahmen zu Herzen nimmt und diesen bei seinen
Geschäften beachtet.
Ein erneutes Malheur, so wie mit Reginald Burton, darf sich nämlich nicht noch einmal ereignen, wenn Cedric Vaters Zorn nicht noch weiter auf sich ziehen mag...

„Ich nehme an, Ihr hattet eine geruhsame Nacht, Miss Celia?"

- Bonnie -

Ich schmunzle über die ruckartige Bewegung, mit welcher Miss Celia aus meinen Laken aufschreckt, ehe mein Hals nur einen Wimpernschlag später völlig austrocknet, als sich die junge Lady in nunmehr halbsitzender Haltung zu mir wendet.

Oh...zum Teufel...

Ich schlucke hart und presse meine Kieferhälften fest aufeinander, um diese am Aufklappen zu hindern, wobei meine Augen jedoch vermutlich nicht die wachsende Erregung in mir verbergen können.

Denn während ich in der Nacht fröstelnd erwacht bin und es nach mehreren erfolglosen Versuchen bewerkstelligt habe, mir mein Hemd wieder überzustreifen und grob zusammenzuschnüren, muss Miss Celia unterdessen ebenfalls tätig geworden sein und sich, ohne mein Wissen, ihres Kleides entledigt haben.

Zumindest lässt ihre korsettumschlossene Brust, welche am Vorabend noch von der feinen
Spitze ihres Kleides geziert gewesen ist, in meinen Augen keinen anderen Rückschluss übrig.

Zum Teufel aber auch...

Die blonde Schönheit erwidert mein zugegebenermaßen hemmungsloses Starren mit einem ungläubigen Blinzeln, so als wäre sie von meiner Anwesenheit vollkommen verblüfft, bevor sie an sich hinab sieht.

Salzwasserküsse (Celia & Bonnie - Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt