Kapitel 8

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Felix

Als ich nach Hause kam sah ich, dass die Tür zur Einliegerwohnung einen Spalt breit aufstand, genau wie heute Morgen. War Lotti noch nicht wieder da?

„Lotti?" fragte ich leise, öffnete die Tür ein wenig mehr und schaltete das Licht an. Keine Antwort. Ich spinste ins Schlafzimmer, alles leer.

Also war sie wohl noch mit diesem komischen Typen unterwegs.

Lackierte Fingernägel hatte der gehabt. Klar, jeder wie er wollte. Aber irgendwie waren bunte Fingernägel bei Männern doch ein bisschen lächerlich.

Auf dem gemachten Bett mit bunter Bettwäsche lag Unterwäsche. Ich trat heran und hob den Slip hoch. Schwarze Spitze. Nice.

Ich schaltete das Licht im Schlafzimmer wieder aus.

Es sah ein wenig anders aus hier als noch vor ein paar Tagen, viel gemütlicher und wohnlicher, stellte ich fest.

Sie war erst so kurz hier und hatte dem Ganzen schon ihren Stempel aufgedrückt.

Langsam schlenderte ich zu den Bilderrahmen mit verschiedenen Fotos.

Auf jedem Dritten war Harry Styles zu sehen. Auf einigen auch dieser Lloyd und einige Leute die ich nicht zuordnen konnte. James Cordon? Was zum Teufel...

Im nächsten Bilderrahmen war wohl ihre Familie und Freunde von Norderney. Sie strahlte über das ganze Gesicht, ihre Eltern standen auf beiden Seiten neben ihr und umarmten sie auf dem größten Foto in der Mitte. Sie sah richtig süß aus, wenn sie so strahlte.

Ich schaute mich weiter um und sah „Sonne und Beton" auf dem kleinen Schreibtisch liegen, ein Lesezeichen ragte mittig raus. Aha, interessant.

Als ich die Wohnung gerade verlassen wollte hörte ich den Schlüssel im Schloss. Fuck!

Ehe ich verschwinden konnte, stand sie im Flur.

„Was machst du in meiner Wohnung?" fragte sie und funkelte mich wütend an. „Schonmal was von Privatsphäre gehört?"

„Technisch gesehen ist das meine Wohnung." erwiderte ich, weil mir nichts besseres einfiel.

„In der ich momentan wohne und in der du nichts zu suchen hast. Was ist, war dein Date so mies, dass du schon wieder hier bist?"

„Ne, ick bin voll und ganz auf meine Kosten gekommen, danke der Nachfrage." ich fasste mir leicht in den Schritt und schaute sie provokant an.

„Dann wirst du mich wohl heute Nacht nicht wieder mit einer Gespielin aufwecken?"

„Ne, schätze nicht."

Wir standen uns gegenüber und funkelten uns wütend an.

Eigentlich wusste ich gar nicht so recht, was ich gegen sie hatte.

Sie war süß, hatte einen perfekten Arsch und schien ihren Job gut zu machen, soweit ich das nach einem Tag beurteilen konnte.

„Gehst du bei Seite? Ich bin müde und würde gerne ins Bett." sie deutete mit ihrem Kinn in meine Richtung, ich stand immer noch in der Tür.

„Jo. Gute Nacht. ... ach und, schicke Unterwäsche. Vielleicht darf ich dir die ja mal ausziehen."

Schnellen Schrittes verschwand ich am anderen Ende des Flurs.

„Du bist echt ein Arsch, Lobrecht! Sicher nicht!" hörte ich sie wütend antworten, bevor ich die Tür hinter mir schloss.


10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt