Kapitel 15

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Kapitel 15

Lotti

Ich kann nur noch an seine Fingerspitzen auf meiner Haut denken, seine eine Hand hat ihren Weg von meinem Po unter mein Tshirt auf meinen unteren Rücken gefunden.

Doch denken ist eigentlich das falsche Wort, ab dem Moment, in dem seine Hand meinen nackten Rücken berührt, denke ich gar nichts mehr, ich fühle nur noch und möchte nie mehr damit aufhören, ihn zu küssen, seine Hand auf meiner Haut zu spüren, auch wenn das bedeuten sollte, dass ich sonst nichts mehr kann.

Ich strecke mich ihm mehr entgegen, lasse meine Hände unter sein Shirt wandern und seinen muskulösen Rücken hochfahren.

Felix zu küssen bedeutete, dass er mich, obwohl ich dachte, wir würden uns schon so nah wie es nur ginge aneinander pressen, soweit an sich zieht, dass ich die raue Wand nicht mehr an meinen Schulter spüre.

Felix zu küssen ist gleichzeitig langsam und zart doch auch intensiv und wild.

Felix zu küssen heißt plötzlich so viel zu fühlen, wie ich es noch nie in meinem Leben getan habe, ich vergesse, wo oben und unten ist.

Felix zu küssen bringt Chaos, Zweifel und meine Mauer, die ich um mich errichtet hatte, bekommt Risse.

Felix zu küssen ist alles.

„Felix?!"

Erschrocken fahren wir schwer atmend auseinander, keine Sekunde zu früh.

Julian kommt um die Ecke, als Felix und ich gerade genügend Abstand zwischen und gebracht haben.

„Hier seid ihr! Felix, du musst auf die Bühne! Das Interview kannst du vergessen, keine Zeit mehr. Lotti, sonst sorgst du doch immer dafür, dass er pünktlich ist. Was macht ihr überhaupt hier unten?" Fragend schaut Julian uns an.

Felix und ich starren uns an, ich sehe, dass er genauso schwer atmet wie ich. Er hat einem fragende Gesichtsausdruck und ich spüre, dass meine Lippen geschwollen sind.

„Äh... ich... wir... also... ich hab Felix gerade hier gefunden und wollte ihn hochbringen..." stammel ich und versuche dabei, mein wild pochendes Herz zu beruhigen.

„Jo, Lotti hat mich grad zu Sau gemacht, weil ich hier geraucht hab." Stimmt Felix zu. „Dann mal los... die Bühne ruft." Wie kann er nur so ruhig bleiben nach dem, was gerade zwischen uns passiert ist?

Mit schnellen Schritten geht Felix den Flur entlang, Julian läuft neben ihm.

Ich bleibe stehen und schaue den beiden hinterher.

Was war das denn gerade bitte?

Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding und in meinem Bauch sind tausende Schmetterlinge unterwegs.

„Alter, was für eine Scheiße! Die erste Hälfte können wir doch komplett vergessen!" Felix kommt wütend von der Bühne, wirft seine angefangene Wasserflasche gegen die Wand.

Er hat tatsächlich zwei seiner Bits vergessen kurz nachdem er auf die Bühne gekommen war.

„Morgen ist ja auch noch ein Tag." Werfe ich ein.

„Morgen... was mischt du dich da überhaupt ein!? Immerhin ist es deine Schuld, dass ick verkackt hab!" Fährt er mich an.

Erschrocken schaue ich ihn an, mein Herz rutscht mir in die Hose.

„Na, da kann Lotti ja wohl nix für wenn du deine Bits vergisst..." sagt Julian.

Ich schaue Felix an. Er funkelt mich wütend an. Ich ertrage das heute nicht.

10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt