Kapitel 17

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Felix

Erschrocken schaue ich auf.

Lotti steht vor mir.

Ihre Haare sind verwuschelt, ein bisschen Mascara ist unter ihrem linken Auge verschmiert und von dem Lippenstift, den sie tagsüber getragen hat, ist nicht mehr viel übrig.

Sie sieht müde und fertig aus, aber wunderschön.

Ich räuspere mich, habe plötzlich einen Kloß im Hals.

„Hi..."

„Darf ich?" Fragt sie und zeigt auf die Couch.

„Ähm, klar... Möchtest du was trinken?" Ich stehe auf und stehe plötzlich so nah vor ihr, dass ich ihre Wärme spüre und mir ihr Duft in die Nase steigt.

Sofort schlägt mein Herz schneller.

„Ich glaub, ich hab genug getrunken." Murmelt sie, lässt ihren Rucksack auf den Boden gleiten und sich auf die Couch fallen.

Dennoch gehe ich in den Küchenbereich und hole ihr ein Glas Wasser.

„Danke." Sagte sie, trinkt einen Schluck und stellt das Glas auf dem Couchtisch ab.

Ich stehe unschlüssig vor ihr.

„Ich-„ „Können wir-„ fangen wir gleichzeitig an.

„Du zuerst." Sage ich und setze mich mit etwas Abstand neben sie.

„Können wir kurz reden?" Fragt sie und schaut mich mit großen Augen an.

„Klar..." sage ich.

Ich sehe, wie sie tief Luft holt.

„Okay... oh Gott... ich, hm... ich hab keine Ahnung wie ich anfangen soll aber ich denke, wir müssen das vor Morgen geklärt haben. ... Wenn du wirklich wegen mir deine Bits heute verkackt hast, dann tut mir das echt leid. Ich... das wollte ich nicht... ich ... keine Ahnung, ich weiß gar nicht, wie das vorhin passieren konnte..." fängt sie an.

„Naja, ick würd sagen, dass da eine ziemlich krasse Anziehung zwischen uns war." Werfe ich ein.

„Ja... und... also, auch wenn ich mich jetzt hier total zum Affen mache... ich... sowas habe ich noch nie erlebt. ... Jetzt ist es raus. Mach dich ruhig lustig aber..."

„Wieso sollte ich mich lustig über das, was du fühlst, machen?"

„Na, weil du mich ja ganz offensichtlich eigentlich nicht magst." Sagt sie leise und schaut auf ihre Knie.

„Wie kommst du dadrauf? Dass ich dich nicht mag?"

Sie schaut mich mit einem Blick an, der „Willst du mich veraschen?!" Zu sagen scheint.

„Du bist die meiste Zeit nicht gerade sehr freundlich zu mir. Egal, wie sehr ich mich bemühe meinen Job gut zu machen und dich dabei nicht zu sehr zu bevormunden oder ob ich dir Essen koche oder dir deinen verdammten Lieblingskuchen backe." Sprudelt es aus ihr heraus.

„Das hat aber doch nichts mit dir zu tun." Sage ich leise. Sie schaut mich an, ich sehe, dass ihre Augen glänzen.

„Das fühlt sich aber anders an." Antwortet sie ebenso leise.

„Ick war glaub ich ein ziemlicher Wichser in den letzten Wochen, was?" Sage ich und streichle sanft über ihr Knie. Sie schaut mich mit einem Blick an, der mich dazu bringt, meine Hand sofort wieder wegzuziehen.

„Warst du. Und wenn du mich jetzt feuern willst... ich würde es verstehen."

„Wie kommst du denn auf die verrückte Idee, dass ich dich feuern wollen könnte?" Frage ich, obwohl mir eigentlich schon klar ist, wieso.

10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt