FelixEin paar Minuten zu spät komme ich bei dem kleinen Café an, in dem ich mich mit Elena verabredet habe. Ich habe absolut keine Lust auf dieses Treffen, aber wahrscheinlich hat Lotti recht und ich muss das ein für alle Mal klären, damit wir endlich unsere Ruhe haben.
Ich sehe, dass Elena an einem der kleinen Tische vor dem Café sitzt, zwei Tassen und zwei Schnecken stehen auf dem Tisch. Wir waren früher oft hier, sie wohnt direkt um die Ecke. Eigentlich eine dumme Idee, sich in unserem Stammcafé zu treffen, fällt mir auf. Aber jetzt ist es zu spät.
Elena hat mich entdeckt und strahlt mich an.
Sie steht auf. Langsam gehe ich auf sie zu, mustere sie.
Sie sieht gut aus. Ihre Augen strahlen und ihr Lächeln löst immer noch was in mir aus.
„Hi." Sage ich knapp und lasse mich auf den freien Stuhl fallen.
„Hey." Sagt sie und setzt sich, sieht irgendwie enttäuscht aus. Was dachte sie? Dass ich sie umarmen würde?
„Äh, ich hab dir Kaffee bestellt und die Pistazien Schnecke... die magst du doch so gerne." Erklärt sie.
„Jo, danke. Ick hab eigentlich schon gegessen aber... ne Schnecke geht immer."
„Dachte ich mir. Also... danke erstmal, dass du da bist." Fängt sie an.
Ich schiele zu ihr, merke, dass sie nervös ist und es ihr schwerfällt zu sprechen.
„Jo..." sage ich und nehme einen Schluck vom Kaffee. Ich werde es ihr nicht irgendwie leichter machen, also warte ich ab, bis sie weiter spricht.
„Also, wieso ich mit dir sprechen wollte... erstmal wollte ich mich für mein Verhalten zum Ende unserer Beziehung hin entschuldigen. Das war nicht ok von mir. Ich... keine Ahnung. Und auch, dass ich gesagt habe, dass ich mir nicht vorstellen könnte, so jemanden wie dich zu heiraten. Das... also das stimmte so nicht." Erklärt sie leise. Sie hat ihre Schnecke noch nicht angerührt, starrt einfach auf ihren Teller.
„Ok..." sage ich und beginne, meine Schnecke zu essen.
„Ich... ich hab auch keine Ahnung, wieso ich das gemacht habe. Naja, vielleicht doch. Ich hatte irgendwie Angst. Angst, dass es das jetzt gewesen ist, dass ich jetzt erwachsen werden muss. Nicht erwachsen, aber keine Ahnung, es kam mir alles so endgültig vor. Du und ich. Für immer. Das hat mir Angst gemacht. Es ... das war eine Kurzschlussreaktion, ich wollte dich heiraten. Ich hab dich geliebt. Ich liebe dich immer noch. Du glaubst nicht..."
„Du liebst mich?!" Unterbreche ich sie, schaue zu ihr. Sehe, dass sie Tränen in den Augen hat.
„Ja, ich liebe dich." Sagt sie mit zittriger Stimme.
Ich schlucke, mein Mund ist plötzlich sehr trocken und der Teig der Schnecke wird gefühlt immer mehr als weniger, obwohl ich kaue und schlucke.
„Ok..." sage ich und nehme mir die Tasse.
„Ich weiß, das muss jetzt total absurd sein für dich. Und ich verstehe auch, dass du nicht mehr mit mir reden wolltest, nachdem ich dir so weh getan habe. Das war einfach nur scheiße von mir."
„Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?"
„Ich kam mir so dumm vor. Ich hatte doch eigentlich alles. Den besten Freund... Verlobten, den ich mir hätte wünschen können. Eine tolle Zukunft... aber ich hab kalte Füße bekommen."
Ich seufze.
All die Gefühle kommen wieder hoch.
„Warum erst jetzt? Warum hast du mich über ein halbes Jahr zappeln lassen?" Frage ich und fahre mir mit der Hand durchs Gesicht.
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10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)
Fiksi PenggemarFelix macht eine schwere Zeit durch. Und bekommt zu allem Übel eine neue Mitarbeiterin vor die Nase gesetzt.... die er anziehender findet, als er sollte und will. An die RAF Camora Fans: er taucht ab Kapitel 30 auf und ist nur ein Nebendarsteller ;)