Felix
Ich hing auf der Couch rum, da hörte ich, wie die Tür zu meiner Wohnung aufging.
„Was sollte das denn?!" hörte ich meinen Bruder fragen. Ich hob meinen Blick vom Handy. Schon stand er vor mir.
„Was?"
„Na, noch unfreundlicher hättest du Charlotte ja wohl kaum begrüßen können." stellte er fest und ließ seinen Blick kritisch durch mein Wohnzimmer schweifen.
Auf dem Tisch sammelten sich leeren Bier- und Wodkaflaschen. Der Aschenbescher lief über und passend dazu gesellten sich leeren Verpackungen von Take away Food.
„Alter, wie sieht's denn hier aus? Seit wann rauchst du drinnen?"
„Hab halt keinen Bock auf ne Aufpasserin. Wie albern sah denn bitte diese Jacke aus? Love on Tour? Haben die da nur gefickt oder was?"
„Man Felix, keine Ahnung, musst du sie fragen, wieso die Tour so hieß. Mich interessiert mehr, was mit dir los ist. Ich dachte, es würde dir besser gehen."
„Siehste doch." brummte ich und angelte nach einer Kippe.
Julian schüttelte den Kopf, schnappte sich den Aschenbecher, einige leere Flaschen und verschwand in der Küchenecke.
„Ey, ick wollte rauchen." protestierte ich.
„Ja, kannste draußen machen, es stinkt hier. Das magst du doch eigentlich nicht. Wann kommt deine Putzfrau?"
„Morgen." ich seufzte und schluffte auf meine Terrasse, zündete die Zigarette an und ließ meinen Blick in die Ferne schweifen. Das dichte Grün der Bäume wurde nur durch die hindurchscheinenden Hochhäuser durchbrochen. Manchmal konnte ich regelrecht ausblenden, dass ich mitten in der Stadt wohnte.
Drinnen hörte ich Julian kramen und fluchen. Mein schlechtes Gewissen meldete sich ganz leise.
Als ich meine Zigarette ausdrückte, kam er raus.
„Ick hab mal n bisschen Ordnung gemacht. Bist du sicher, dass alles ok ist?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Geht schon."
„Es ist ein halbes Jahr her, Felix..."
„Ick weeß... glaub mir. Dit weiß ick."
Julian nickte und klopfte mir auf die Schulter.
„Gut... Ick mach mich dann mal auf den Weg. Anna wartet... sorry."
„Schon ok. Wir sehen uns..."
„Und Felix, gib ihr eine Chance, sie ist echt ok."
Ich nickte und mein Bruder ging.
Alleine. Schon wieder.
Ich seufzte und ging wieder rein.
Es sah viel ordentlicher aus. Und roch auch besser. Julian hatte wohl auch den Müll mit runter genommen.
Antriebslos schlurfte ich zum Kühlschrank und nahm ein Bier raus. Mit Alkohol im Blut schlief es sich leichter.
Ich ließ mich auf die Couch fallen, da hörte ich ein Klopfen an der Tür.
„Jaaa..." rief ich und richtete mich halb auf, schaute zur Tür.
Charlotte kam wachsam rein.
Sie trug eine schwarze Adidas Jogginghose und ein Tshirt auf dem treat people with kindness stand. Seid lieb zueinander. Das war eigentlich meine Devise.
„Hi... ich... ich hoffe, ich störe nicht. Ich wollte mich nochmal kurz richtig vorstellen und... ja... ich hab zwei Bier dabei aber ich sehe, du hast schon eins."
„Kannst dich setzen wenn du möchtest."
Mit der freien Hand wedelte ich in Richtung des anderen Endes der Couch. Keine Ahnung, wieso ich das angeboten hatte. An sich hatte ich absolut keine Lust auf ihre Anwesenheit. Es nervte mich immer noch, dass Becci und Julian über meinen Kopf hinweg entschieden hatten.
Sie lief mit kleinen Schritten an mir vorbei und während sie sich umdrehte, um sich hinzusetzen, hatte ich einen guten Blick auf ihren Po. Rund und fest. Nice.
„Also, ich bin Charlotte, viele nennen ich auch Lotti. Ähm, ja kannst du dir aussuchen. Ich... ich freu mich auf das, was kommt und bin schon gespannt, was wir so alles erleben werden." sagte sie schnell, öffnete die eine Flasche mit Hilfe der anderen und nahm einen großen Schluck.
„Ahja... Felix, aber das weißt du ja. Und ick hab ehrlich gesagt keinen Bock auf dich."
Sie schluckte. Ich sah, wie sie tief einatmet.
„Das ist Ok. Ich glaube, du hattest noch nie eine persönliche Assistentin? Du wirst dich schon an mich gewöhnen und am Ende wirst du mich anflehen, dass ich bleibe."
„Glaub ich kaum." antwortete ich und prostete ihr zu.
„Hast du irgendwelche Fragen?"
„Ja, wann verpisst du dich und lässt mich in Ruhe?" kam es aus mir raus.
Ich schaute zu ihr. Ihr Mund stand offen.
Langsam ließ sie ihren Blick über mich gleiten. Mitleidig sah sie mich an.
„Jetzt. Das muss ich mir nicht geben. Wir sehen uns am 1. wieder. Ich dachte echt, es wäre nett, wenn wir uns vorher ein bisschen näher kennenlernen würden aber ok... hab einen schönen Abend und viel Spaß beim Suhlen im Selbstmitleid." sprachs und stand auf.
Mit beiden Bierflaschen verließ sie meine Wohnung.
Die Tür fiel laut ins Schloss.
Endlich wieder alleine.
Wobei... fuck...
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10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)
FanfictionFelix macht eine schwere Zeit durch. Und bekommt zu allem Übel eine neue Mitarbeiterin vor die Nase gesetzt.... die er anziehender findet, als er sollte und will. An die RAF Camora Fans: er taucht ab Kapitel 30 auf und ist nur ein Nebendarsteller ;)