10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)

Kapitel 28

Felix

Ich bin völlig überrumpelt.

Will mich von ihr lösen, doch irgendwie lullt mich das Vertraute ein.

Ihre Zunge stupst gegen meine Lippen und automatisch gewähre ich ihr Einlass.

Unsere Zungen treffen sich und ich fühle ... nichts.

Erschrocken löse ich mich von ihr.

„Was sollte das denn?!" Frage ich und schaue sie böse an, trete zwei Schritte zurück.

„Ich wollte nur sehen, ob du nicht vielleicht doch noch..." fängt sie an.

„Was hast du nicht verstanden an: ich liebe dich nicht mehr?!" Fahre ich sie an und sie zuckt ein wenig zusammen.

„Du hast mich umarmt und so angeschaut..."

„Das ist kein Grund mich einfach zu küssen. Ich sage es dir jetzt ein für alle Mal: das mit uns ist vorbei. Und wird auch nie wieder was werden. Ich liebe Lotti." Erkläre ich mit Nachdruck. Schaue mich dabei um. Ein paar Leute laufen an uns vorbei.

„Felix..." sagt sie leise und schaut mich bittend an.

„Also, machs gut..." sage ich und entferne mich langsam von ihr, laufe in Richtung U-Bahn und freue mich schon darauf, Lotti gleich in meine Arme schließen zu dürfen.

Ich bin fast an der U-Bahn, da geht mein Handy.

Bruder steht auf dem Display.

„Julian, was gibts?" Frage ich.

„Jo, hab dich grad bei Hey Schnecke mit Elena sitzen sehen... alles gut?"

„Wo bist du?"

„Stehe hier im Halteverbot, du müsstest gleich am Auto sein, soll ick dich mitnehmen?"

„Jo, gute Idee.... Ah, ich seh dich."

Mit großen Schritten laufe ich auf das Auto meines Bruders zu, öffne die Beifahrertür und lasse mich auf den Sitz fallen.

„Alles gut?" Fragte er und mustert mich. Er kennt mich zu gut.

„Ne." Antworte ich und atme entnervt ein.

„Habt ihr euch geküsst?"

Entsetzt schaue ich ihn an.

„Wie...?"

„Ick bin vorbeigefahren..." erinnert er mich und fährt los.

„Ja. Nein. Also Elena hat mich geküsst als wir uns verabschiedet haben." Erzähle ich.

„Und?"

„Nix und. Ick hab ihr klar gemacht, dass ich nichts mehr von ihr will."

„Was war denn ihre Erklärung?"

Kurz fasse ich meinem Bruder unser Gespräch zusammen.

„Was ein upfuck..." sagt er, als ich fertig bin.

„Kannst du laut sagen." Seufze ich.

„Ich will dich nicht beunruhigen... aber es könnte sein, dass ihr fotografiert worden seid, als sie dich geküsst hat. Ich konnte das nicht so ganz sehen... aber es sah so aus."

„Fuck... Lotti wird mich umbringen. Meinst du echt?"

„Weiß nicht... konnte das nicht so ganz erkennen aber kann sein..."

„Scheiße... was mach ick denn jetzt? Die glaubt mir doch niemals, dass da nichts war von meiner Seite aus..."

Julian zuckt mit den Schultern.

„Ich würds ihr sagen..."

„Wir streiten uns eh ein bisschen viel in letzter Zeit..." gebe ich zu.

„Wieso? Jetzt schon?" Julian schaut mit überrascht um.

„Es geht darum, wie lange ihr Vertrag noch gehen soll und wie viel sie zu tun haben wird in den nächsten Monaten. Sie meint, sie will sich nicht fürs Nichtstun bezahlen lassen." Erkläre ich.

„Ok, kann ich verstehen. Aber irgendwas ist ja immer? Also wir arbeiten ja nie nicht."

„Eben! Das sage ich ihr ja die ganze Zeit..."

„So oder so... sag's ihr. Nachher erfährt sie es über zehn Ecken und ist stinksauer." meint Julian.

Ich nicke und überlege, wie ich Lotti am besten sagen kann, dass Elena mich geküsst hat. Eigentlich gibt es dafür keine gute Erklärung und Art, wie ich es ihr beibringen könnte...

Kurze Zeit später lässt Julian mich in der Nähe meines Hauses raus. Ich beschließe, noch schnell einkaufen zu gehen um was für Lotti zu kochen.

Als ich zu Hause bin, schaue ich auf mein Handy. Eine Nachricht von Elena..

Es tut mir leid.

Ich beschließe, sie zu blockieren. Gedankenlos scrolle ich durch die anderen Chats. Keine Nachricht von Lotti.

Hey Süße, bin wieder zu Hause und koche was für uns. Wann kommst du? Schreibe ich ihr und lege das Handy weg. Ich schalte das Radio an und beginne zu kochen.

Eine Stunde später ist das Essen fertig, der Tisch gedeckt aber von Lotti ist weit und breit nichts zu sehen. Eine Antwort auf meine Nachricht habe ich auch nicht bekommen, also rufe ich sie an.

Sie geht nicht dran.

Langsam mache ich mir Sorgen und rufe Nadja an.

Sie geht auch nicht dran.

Gerade als ich kurz davor bin, zu Nadja zu fahren, höre ich ein Geräusch an der Haustür.

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Und, was meint ihr? Hat Felix gut reagiert?