Lotti
1.9.2025, Norderney
Ich stehe am Strand und schaue auf die Wellen.
Sie kommen und gehen, das Weiß sprudelt wieder und wieder hervor.
Der Wind zerzaust mir meine Haare.
Ich habe das raue Wetter auf meiner Heimatinsel vermisst.
Auch wenn ich seit zwei Jahren wieder in Deutschland arbeite war ich eigentlich viel zu selten hier.
Dabei ist es immer wieder so schön nach Hause zu kommen.
Ich lasse mich in den Sand fallen, vergrabe die Füße, nehme eine Hand voll hoch und lasse den Sand langsam wieder zum Boden rieseln.
Es ist ruhig hier und doch laut.
Ein paar Möwen fliegen elegant über die Wellen und halten Ausschau nach einem unaufmerksamen Touristen.
In mir sieht es ähnlich aus wie es um mich herum ist.
Die Gefühle toben in mir.
Die letzten zwei Jahre waren wild.
Mein Job bei Felix hat mich teils wirklich an meine Grenzen gebracht.
Wie ein Mensch auf der einen Seite so ein perfektionistisches Arschloch, aber auf der anderen Seite so lieb sein kann, verstehe ich bis heute nicht.
Nachdem mein Vertrag zum Ende des Jahres bei ihm ausgelaufen ist, ging es für mich auf Tour mit RAF Camora, einmal durch Deutschland, inklusive Vor - und Nachbereitung.
Felix hat das nicht gepasst. Er war eifersüchtig auf Raphael.
Es war eine unfassbar anstrengende Zeit.
Nachdem wir uns wieder zusammengerauft hatten, bin ich mit Clueso auf Tour gegangen und das Spielchen ging wieder von vorne los.
Wir haben uns so oft gestritten, meistens am Telefon, da einer von uns immer unterwegs war.
Schlussendlich habe ich vor ein paar Monaten meine letzten Sachen aus seiner Wohnung geholt und bin seitdem hier.
Arbeite in der kleinen Eisdiele am Kurplatz und überlege, was ich möchte.
Vom Leben. Von Felix. Von mir.
Meine Eltern haben sich riesig gefreut, dass ich in mein altes Kinderzimmer eingezogen bin und nach der jahrelangen Rastlosigkeit tut es gut, zu Hause zu sein und sich verwöhnen zu lassen.
Ich fühle mich ausgeglichener und ruhiger, mache wieder jeden Morgen Yoga am Strand und bin viel an der frischen Luft, unterwegs mit meinen Freunden aus der Kindheit, die fast alle wieder zurückgekommen sind auf die kleine Insel.
Es ist schön.
Aber etwas fehlt.
Felix fehlt.
Ich vermisse ihn.
Sehr.
Auch wenn wir nicht im Guten auseinander gegangen sind, war die Zeit mit ihm die schönste in meinem Leben.
Wir wären wahrscheinlich perfekt, wenn nicht einer von uns immer unterwegs wäre...
Ich seufze und werfe die Muschel, die ich im Sand gefunden habe und mit der meine Finger gespielt haben, wütend weg.
„Ey, ick werte das als Anschlag auf Leib und Leben!"
Erschrocken schaue ich hoch.
Da steht er.
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10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)
FanfictionFelix macht eine schwere Zeit durch. Und bekommt zu allem Übel eine neue Mitarbeiterin vor die Nase gesetzt.... die er anziehender findet, als er sollte und will. An die RAF Camora Fans: er taucht ab Kapitel 30 auf und ist nur ein Nebendarsteller ;)