10 Dinge die... (Felix Lobrecht FF)

Kapitel 40

Lotti

Ich sitze wieder bei Raphael auf der Couch. Wir haben schnell mein Gepäck aus dem Hotel geholt und sind dann wieder in seine Wohnung gefahren.
Er hat mit dem Handy in der Hand vor einer Weile den Raum verlassen und irgendwas von wichtigstes Telefonat gebrummelt und mich alleine gelassen.

Zeit, auf mein Handy zu schauen.

Wieso? Ist was passiert? Geht es dir gut?

Hat Felix mir geschrieben.

Alles gut, hier dauert es nur etwas länger. Morgen bin ich gegen Nachmittag wieder da.

Antworte ich, lege das Handy auf den Tisch und krame mein Buch aus dem Rucksack, den ich neben die Couch gestellt habe.
Dann mache ich es mir mit dem Buch in der Hand gemütlich.

„Daran könnte ich mich gewöhnen." Reißt Raphaels dunkle Stimme noch nach einiger Zeit aus meiner Buchwelt. Ich schaue auf und er steht grinsend vor mir.

„Woran?" Hake ich nach, auch wenn ich mir die Antwort bereits denken kann.

„An dich auf meiner Couch. Mit einem Buch in der Hand. Sieht gut aus."

„Okaaaay..." antworte ich und klappe das Buch zu. „Unternehmen wir noch was? Oder hast du noch was zu tun? Ein heißes Date oder so?"

„Wenn du das Date bist... ne, habe jetzt alles erledigt. Worauf hast du Lust?" fragt er und hebt meine Beine hoch, dann setzt er sich hin und legt meine Beine auf seinen Oberschenkeln ab, massiert meine Füße ein wenig.
Ich bin zu überrascht um mich zu wehren und es fühlt sich auch zu gut an, um ihn zu stoppen.

„Ich würde gerne noch ein bisschen von Wien sehen. Vielleicht Riesenrad fahren?" Schlage ich vor und schaue ihn erwartungsvoll an.

„Ernsthaft?"

„Ernsthaft. Das Wetter ist toll, da hat man bestimmt einen tollen Blick."

Raphael schaut mich skeptisch an.

„Ich kann auch alleine losziehen. Kein Problem. Aber jetzt nur hier in der Wohnung sitzen..." sage ich, nachdem wir eine Weile geschwiegen haben.

„Ne, ich komm mit, muss mir nur ne Cap und Sonnenbrille mitnehmen." erklärt er.

„Meinst du, du wirst am Riesenrad erkannt?"

„Ich werde überall erkannt, Charlotte." er schaut mich mit diesem durchdringenden Blick an.

„Ok... ich geh kurz ins Bad und dann können wir los." antworte ich und durchbreche den Blick, indem ich aufstehe.

Eine halbe Stunde später laufen wir nebeneinander auf das Riesenrad zu.
Raphael hatte schon online Tickets gekauft, damit wir ohne anzustehen direkt in eine der Gondeln steigen können und somit die Wahrscheinlichkeit, dass er erkannt wird, minimiert wird.

An seine komischen „Sonnenbrillen" werde ich mich glaube ich nie gewöhnen, aber jedem das seine... Felix macht nie so einen Aufriss, wenn wir aus dem Haus gehen. Auch Harry und andere Künstler, für die ich in der Vergangenheit gearbeitet, waren das nicht so.

Felix... Ich seufze, während ich an ihn denken muss.

So langsam vermisse ich ihn und freue mich auf zu Hause trotz der blöden Sache zwischen uns. Dennoch bin ich immer noch sauer und verletzt, dass er mir nicht sofort alles erzählt hat, wenigstens am nächsten Tag.

„Und, wie findest du es? Werden deine Erwartungen erfüllt?" Reißt Raf mich aus meinen Gedanken.

Ich schaue mich um, wir gewinnen bereits an Höhe und der Blick über Wien ist überwältigend. Die Stadt sieht auch aus der Luft einfach nur wunderschön aus.