Kapitel 42

4 4 0
                                    

Alexander 'Alex' Kane
by MusicalGirl200

Durch mein Dasein als Werwolf entdeckte ich den Sport für mich. Er schaffte mir Ausgleich und brachte mich etwas runter. Deshalb wollte ich Killian überreden mit mir ins Fitnessstudio zu gehen. So könnten wir auch sehen, wie stark wir waren und er könnte auch einen Ausgleich brauchen, wo er in letzter Zeit so oft in die Luft ging.

Ich klopfte an seiner Zimmertür und trat ein, als er mich rief. „Magst du mit ins Fitnessstudio? Ich glaube, dass würde uns beiden etwas gut tun?", schlug ich ihm vor und hoffte, dass er Ja sagte. Es war im Moment wegen all dem sowieso viel zu angespannt zwischen uns. Aber so sollte es nicht sein.

Killian schien wirklich überrascht, als ich ihn fragte, ob er mitgehen wollte. Aber dann nickte er. „Klar, warum nicht. Etwas Dampf ablassen schadet ja nicht. Ich pack mir nur schnell Sportkleidung ein", meinte er zu mir und schaltete seinen Computer aus, an dem er gerade gesessen war.

Ich wartete geduldig, bis Killian so weit war, ehe wir die Wohnung verließen und zu meinem Auto gingen. Ich war wirklich mehr als froh, dass wir endlich mal wieder Zeit zusammen verbrachten und etwas halbwegs Normales machten. „Ich bin übrigens wirklich froh, dass du mitkommst. Du hast mir gefehlt", sagte ich dann ehrlich zu meinem großen Bruder und fuhr los.

Killian verschränkte seine Arme und nickte als Antwort. „Ich habe Courtney übrigens nichts gesagt. Aber aus einem anderen Grund, als du glaubst", offenbarte Killian mir auf einmal und sah traurig aus dem Fenster. Ich warf einen kurzen Blick auf meinen älteren Bruder und überlegte, was ich sagen sollte. „Willst du naja darüber sprechen, warum du nichts gesagt hast?", fragte ich ihn dann vorsichtig. Früher hätte ich mir nichts dabei gedacht bei ihm nachzuhaken, was los war.

Aber seit er immer wieder so schnell aggressiv wurde und immer wieder wütend auf mich war, weil ich wieder normal sein wollte, hatte ich Angst, dass es wieder in einem Streit endete, wenn ich den Mund aufmachte. Killian schien einen Moment zu überlegen, doch dann schüttelte er den Kopf.

Ich schluckte. So weit war es zwischen uns beiden also nun gekommen. Killian sprach nicht einmal mehr über seine Probleme mit mir. Dabei hatten wir beide immer über alles gesprochen. Es tat furchtbar weh und brach mir das Herz. Ich wollte nicht, dass wir uns so entfremdeten. Wir waren doch immer ein Team gewesen.

Also erwiderte ich darauf nichts und konzentrierte mich weiter auf die Straße. Dann kamen wir auch schon beim Fitnessstudio an und ich parkte meinen Wagen im Parkhaus. Weiterhin schweigend holten wir unsere Sporttaschen aus meinem Kofferraum und betraten das Fitnessstudio.

Wir gingen zunächst zu den Umkleiden, um uns unsere Sportsachen anzuziehen. Danach steuerte ich gleich den Bereich mit dem Laufband und den Gewichten an, aber Killians Aufmerksamkeit ging ganz nach vorne, wo der Boxring stand.

"Lass uns dort hin", meinte mein großer Bruder zu mir und ging schon mal los. Zwei Kerle trainierten dort, wobei der eine weitaus besser als der andere war, aber ich war erstaunt, als ich seinen Duft wahr nahm. Er roch... Genau wie Killian. Auch der Kerl im Ring sah kurz zu uns und schien überrascht zu sein, aber wich trotzdem gekonnt einer Attacke seines Trainingspartners aus. Er schien ein Profi zu sein.

Aber dieser Geruch. Ein weiterer Werwolf. Eine Chance mehr über uns zu erfahren. Fragend sah ich zu Killian. Er hatte es auch gerochen. Schließlich zog ich ihn zur Seite und senkte meine Stimme. Ich wusste immerhin, wie gut Werwölfe hören konnten und das aus eigener Erfahrung. „Sollten wir ihn ansprechen? Er weiß sicherlich auch, was wir sind. Vielleicht kann er uns einige Fragen beantworten", meinte ich zu meinem großen Bruder.

"Okay. Ich weiß auch schon wie", meinte Killian zu mir und begann zu grinsen. Aber ich verzog das Gesicht, weil ich genau wusste was sein Plan war. Er wollte ihn herausfordern und das war ein ganz mieser Plan. Also ging Killian wieder auf den Ring zu und sprang hinein. Der Kampf war vorbei, wobei der andere Werwolf nicht mal außer Atem war. Ich wusste, dass auch Killian ein guter Kämpfer war und das mit einem sehr großen Ego. Aber dennoch.

„Killian", sagte ich zu meinem Bruder, doch er ging einfach weiter. Das war eine ganz schlechte Idee. „Verdammt Killian", grummelt ich leise und eilte ihm hinterher. Konnte man nicht einfach nur normal miteinander sprechen? Was wenn Killian bei dem Kampf seine Kräfte offenbarte? Hier waren neben dem anderen Werwolf auch Menschen.

Der fremde Werwolf musterte Killian eingehend, als er vor ihm stand und sah auch einen Moment zu mir. Keine Ahnung, was er gerade dachte. „Was willst du?", fragte der andere Werwolf und lockerte etwas seinen Nacken. Ich sagte doch, dass das keine gute Idee war. Killian grinste seinen Gegenüber an und stellte sich bereit hin. „Wonach sieht es denn aus? Ein wenig trainieren, also was meinst du?", entgegnete mein Bruder ihm und schien sich schon zu freuen.

Der Werwolf musterte Killian eingehend und sein Mund verzog sich zu einem amüsierten Grinsen. Er strich sich sein braunes Haar aus der Stirn. „Mutig, gefällt mir. Denkst du denn, du hast eine Chance?", meinte der Werwolf amüsiert und mein ungutes Gefühl wurde nur noch größer.

Ja, Killian war stark und ein guter Kämpfer. Und ja als Werwölfe hielten wir einiges aus. Aber wir waren noch nicht lange so. Wer wusste, wie viel Erfahrung dieser Werwolf hatte? Und jetzt wo er wusste, dass er gegen keinen Menschen antrat, würde er sich auch nicht zurückhalten. Das konnte doch nur ein böses Ende nehmen und ich konnte nichts tun, um meinen Bruder von dieser Dummheit abzuhalten.

Brothers for Eternity - Curse of the MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt