Alexander 'Alex' Kane
by MusicalGirl200Während ich zurück zu unserer WG fuhr, dachte ich viel nach und meinem Bruder schien es nicht anders zu gehen. Ich musste alles erstmal verarbeiten, was wir erfahren hatten. Man erfuhr immerhin nicht jeden Tag, dass man schon immer ein Werwolf hätte sein sollen, eigentlich unsere ganze Familie. Es war Killian und mir vorbestimmt gewesen.
Doch diese Bailee hätte uns die Entscheidung unser Gen zu aktivieren nicht einfach abnehmen dürfen. Es wäre unsere Entscheidung gewesen, unsere ganz alleine. Ich hätte für mich das hier niemals gewünscht. Ich hasste es so zu sein und würde alles dafür geben, es rückgängig zu machen. So viel war in die Brüche gegangen und dieser Alpha Oliver hatte mir nur wieder gezeigt, wie gefährlich diese Welt war.
Ich wusste, dass es nicht das letzte Mal gewesen war, dass wir ihm begegnet waren. Er hatte damals nichts getan, um uns zu helfen. Ich glaubte nicht daran, dass er nichts hätte tun können, wo wir die Kane Brüder doch offensichtlich so berühmt waren. Das passte nicht zusammen. Und jetzt plötzlich begegneten wir Kevin, der uns zu dem Alpha brachte, der bei unserer Verwandlung dabei war. Das waren mir zu viele Zufälle, auch wenn Kevin gewirkt hatte, als würde ihn das alles überraschen.
Vielleicht hatte Oliver das alles genausten geplant und er wollte Killian. Er wollte, dass mein großer Bruder Teil seines Rudels wurde, warum auch immer. Vielleicht lag das ja auch an unserer Familiengeschichte. Was aber aus mir wurde, war Oliver offensichtlich egal. Bestimmt hatte er gemerkt, dass ich von der Werwolfsache nicht begeistert war. Ich hatte für ihn also keinen Nutzen.
Doch mir war heute noch etwas klar geworden. Diese neue Welt, von der ich nun Teil war, war gefährlich. Dieser Alpha war gefährlich. Und ich hatte mein Wesen nicht gut im Griff, noch wusste ich wie ich die schützen konnte, die ich liebte. Und eine Person geriet dabei in große Gefahr.
Ich parkte schließlich meinen Wagen vor dem Gebäude, indem unsere WG lag. Und da stand sie. Die Person, die ich gemeint hatte. Meine Janina und gleich würde ich ihr das Herz brechen. Aber ich hatte keine Wahl. Es war einfach zu gefährlich und ich war nicht mehr der Alex, der ich einst war. Janina hatte etwas besseres als mich verdient. Sie hatte ein normales Leben verdient. Dann kam sie auch schon entschlossen auf Killian und mich zu.
"Hey", sagte Janina leise als sie bei uns beiden ankam. Bestimmt sah sie, dass wir beide durch den Wind waren. „Ähm, hey. Ich gehe schon mal hoch", meinte Killian und ließ Janina und mich alleine auf dem Parkplatz zurück.
„Hey", meinte ich ebenso leise und fuhr mir mit meiner Hand über mein dunkles Haar, ehe ich beide Hände nervös in meine Jackentaschen steckte. In der WG zu sprechen, war wohl keine gute Idee. Aber wenn ich es jetzt nicht tat, würde ich es nie tun und das war für Janina nicht fair. „Was machst du denn hier?", fragte ich sie schließlich, weil ich nicht wusste, wie ich anfangen sollte. Janina zog irritiert ihre Brauen zusammen auf meine Frage hin. Ja, normalerweise freute ich mich jede Sekunden mit ihr zu verbringen, aber da war ich auch noch ein anderer gewesen.
"Ist das dein ernst, Alex? Ich bin vielleicht ein schüchternes Mädchen, aber ich bin nicht blöd. Du reagierst nicht auf meine Nachrichten und Anrufe, und wenn du es doch tust, dann weichst du mir aus. Ich weiß das irgendetwas mit dir und deinem Bruder passiert ist, die Frage ist nur was. Warum sprichst du nicht mit mir darüber? Vertraust du mir etwa nicht?", fragte sie mich direkt und wollte nach meinem Arm greifen, aber ich wich zurück.
Ich wandte meinen Blick ab und biss fest die Zähne zusammen. Ich hasste mich dafür Janina so weh zu tun. Doch alles diente nur ihrem Schutz. Zum Schutz vor mir und dieser gefährlichen Welt, zu der ich nun gehörte oder eher schon immer unbewusst gehört hatte.
„Ich kann nicht darüber sprechen, Janina. Es ist zu gefährlich, zu gefährlich für dich. Ich bin gefährlich", brachte ich aus zusammengebissenen Zähnen hervor und hatte Angst die Kontrolle zu verlieren. Mein Werwolf wollte sich an die Oberfläche kämpfen. Aber das durfte er nicht. Janina durfte nichts geschehen.
"Alexander Kane. Ich dachte du wüsstest, dass ich dich über alles liebe. Und ich dachte du liebst mich auch. Und wenn man sich liebt, dann steht man alles zusammen durch. Ich bin nicht so zerbrechlich, dass du mit mir nicht sprechen könntest. Und ich würde dich auch niemals verurteilen, ganz egal um was es geht", erklärte Janina mir und Tränen der Verzweiflung stiegen ihr hoch.
Wieso musste sie weiter nachbohren? Oh Janina, siehst du denn nicht, dass ich dich nur beschützen möchte? Und gerade verlor ich den Kampf gegen den Wolf in mir. Ich drehte mich zu ihr um meine Augen leuchteten dabei in einem bedrohlichen gelb. „Ich bin ein Monster, Janina. Ein gefährliches Monster", knurrte ich und fuhr Janina dabei unabsichtlich an.
Sofort bereute ich es wieder und meine Augen wurden wieder normal. Ich wollte Janina keine Angst machen. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anfahren. Aber das mit uns beiden, es geht einfach nicht mehr. Deine Sicherheit ist für mich das Wichtigste und sicher bist du nicht bei mir", erklärte ich ihr mit fester Stimme. „Machst du hier etwa gerade mit mir Schluss?", fragte Janina mich perplex.
Es drückte mir Tränen in die Augen, weil es so furchtbar weh tat. Aber was hatte ich für eine Wahl? Mit gequälten Gesicht drehte ich mich zu Janina. „Es ist das Einzig richtige, wenn ich sichergehen will, dass es dir gut geht. Das hat für mich oberste Priorität. Du hast es selbst gesehen, ich bin ein Monster ohne Kontrolle. Der Wolf in mir, er verändert mich und diese neue Welt, sie ist gefährlich.
Es tut mir leid Janina. Ich werde dich immer lieben. Aber ich muss dich los lassen, damit du leben kannst und das Leben führst, dass du verdienst. Es gibt keinen anderen Weg", erklärte ich ihr und wischte mir die Tränen weg. „Bitte fahr nach Hause", fügte ich hinzu und drückte ihr nochmal einen vorsichtigen Kuss auf den Kopf, ehe ich ins Gebäude eilte. Mein Herz zerbrach dabei in tausend Stücke.
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Brothers for Eternity - Curse of the Moon
FantasyDas Band zweier Brüder kann unglaublich stark sein, doch kann es allen Gefahren trotzen? Killian und Alex dachten, dass sie niemals etwas entzweien könnte, doch als sich ihre Bestimmung erfüllt, kommt alles anders als sie denken. Der Biss eines Wol...