Alexander 'Alex' Kane
by MusicalGirl200Ich warf meine Sporttasche auf die Rücksitze meines Wagens, genau wie meine Kappe und schloss die Tür, während ich auf Cody wartete. Gleich würden mein bester Freund und ich für längere Zeit Oak City verlassen. Dieser Schritt war mir nicht einfach gefallen, da sich hier immer mein Leben abgespielt hatte. Killian und ich waren hier aufgewachsen, hier lebten unsere Eltern und hier fand eigentlich mein Studium statt.
Killian. Es war inzwischen über eine Woche her, dass zum ersten Mal ein Streit zwischen uns beiden eskaliert war. Mein großer Bruder fehlte mir schrecklich. Von klein auf hatte ich zu ihm aufgesehen. Immer wieder hatte er mich beschützt und jetzt gingen wir getrennte Wege. Wir wollten nun völlig unterschiedliche Dinge. Niemals hätte ich gedacht, dass es soweit kommen würde.
Ich hatte Killian endgültig an die Dunkelheit verloren, egal wie sehr ich versucht hatte ihn davor zu bewahren. Ich hatte meinen Bruder verloren und so wie es aussah, würde ich ihn niemals zurückbekommen. Es brach mein Herz und es tat furchtbar weh. Dieses Werwolfsgen hatte alles zerstört. Ich wünschte wir wären niemals zum Camping gefahren, dann wäre alles noch gut. Killian und ich wären noch richtige Brüder, ich wäre noch mit Janina zusammen und Killian mit Courtney.
Als ich unseren Eltern gesagt hatte, dass ich das Studium erstmal pausieren würde, um mit Cody fort zu fahren, waren sie entsetzt gewesen, genauso als sie mitbekamen, wie sehr Killian und ich uns zerstritten hatten. Aber ich musste gehen. Ich musste alles in Erfahrung bringen, was es über Werwölfe gab. Vielleicht gab es ja doch einen Weg wieder normal zu werden. Vielleicht fand ich einen Weg meinem Bruder wieder zurück zu bekommen.
Dabei kam mir einen Erinnerung in den Sinn. Ich war gerade mal sieben gewesen und in die erste Klasse gekommen, während Killian bereits in der dritten Klasse war.
Unsicher stand ich alleine auf dem Pausenhof und sah mich um. Ich kannte hier keinen außer meinen Bruder. Aber ich sah ihn nirgendwo. Nervös richtete ich meine Brille. Ich hasste dieses Ding. Ich hatte die Brille erst seit wenigen Monaten und ich sah damit so doof aus. Warum musste ich so schlecht sehen?
„Guck mal, der sieht aus wie Harry Potter. So ein Streber", machte sich eine Gruppe Jungs über mich lustig. Beschämt nahm ich die Brille ab und setzte mich abseits auf eine Bank. Ich hasste die Schule jetzt schon. Wütend starrte ich auf meine Brille, als sich jemand neben mich setzte. Ich sah auf und blickte in die Augen meines großen Bruders.
„Was ziehst du denn für ein Gesicht? Was ist los?", fragte er mich. Ich wusste, dass ich ihm alles sagen konnte. Das wir zwei Jahre auseinander waren, spielte für uns keine Rolle. Killian war nicht nur mein Bruder, sondern auch mein bester Freund.
Ich seufzte tief aus und sah meinen großen Bruder traurig an. „Die anderen wollen nichts mit mir machen und machen sich über meine Brille lustig. Sie nennen mich Harry Potter und Streber. Ich hasse diese blöde Brille", erzählte ich Killian ehrlich und sah wieder traurig auf die Brille in meiner Hand, als er mir seinen Arm umlegte.
"Hey, ich weiß, dass das nicht gerade schön ist, aber Harry Potter ist ein starker Zauberer und wahnsinnig schlau, genau wie du. Und alle die meinen gemein zu dir sein zu müssen, haben es gar nicht verdient mit dir befreundet zu sein. Und abgesehen davon wissen sie noch nicht, dass du mein kleiner Bruder bist.
Wenn sich erstmal herumspricht, dass du ein Kane bist, werden sie sich sowas nicht mehr trauen, weil sie es sonst mit mir zu tun bekommen. Also, kleiner Bruder, wen soll ich vermöbeln?", fragte Killian mich amüsiert und ich begann zu lächeln.
Mein großer Bruder war einfach der Beste. Ich setzte meine Brille wieder auf und umarmte ihn fest. „Du bist der Beste, Killian. Ich habe dich so lieb", sagte ich zu ihm. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen. Nicht jeder hatte so einen tollen Bruder, der immer auf einen aufpasste. Aber ich schon und ich würde Killian für nichts auf der Welt hergeben.
"Ich hab dich auch lieb, Kleiner. Aber jetzt genug gekuschelt. Uns könnte jemand sehen", meinte Killian verlegen. Ja, ich wusste, dass er sowas nicht mochte, aber ich konnte nicht anders. Killian fuhr sich verlegen durch sein Haar, als wir uns wieder lösten. Ich lachte kurz, dann sah mein Bruder seinen Kumpel Petro und er winkte ihn zu uns.
Das war typisch Killian. Petro kam zu uns und klatschte mit meinen Bruder ein. Ich wollte auch so einen tollen Freund haben. Aber vielleicht schaffte ich das noch. Durch Killian fühlte ich mich nicht mehr verloren und sicher.
Damals schon hatte ich zu ihm aufgesehen. Er hätte alles für mich getan, damit ich sicher und glücklich war. Und jetzt war alles kaputt. Eine Träne verließ meine Augen, doch ich wischte sie schnell weg und riss mich wieder zusammen. Dann kam Cody mit seinen Gepäck und verstaute es im Kofferraum.
Ich nahm auf der Fahrerseite Platz und Cody neben mir. „Bereit?", fragte ich ihn nochmal. Niemals würde ich es ihm übel nehmen, wenn er doch lieber hier bleiben wollte. Immerhin verließ er auch seine Eltern, sein zu Hause.
"Bin ich. Ich überlege es mir nicht anders, keine Angst. Du kannst dich immer auf mich verlassen, Alex", entgegnete mir mein bester Freund. Wir wussten nicht was die Zukunft bringen würde und ob wir wirklich eine Lösung für unser Problem finden würden.
Ich sah meinen besten Freund dankbar an und umarmte ihn kurz. „Danke und ich weiß. Du kannst dich auch immer auf mich verlassen, komme was wolle", erklärte ich ihm. Wir lösten uns wieder voneinander und ich startete den Motor. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir weg sein würden und wohin uns noch unser Weg führen wurde, aber ich war bereit es herauszufinden. Und vielleicht würden es Killian und ich wieder schaffen zueinander zu finden und wieder richtig Brüder zu sein. Ich würde es mir mehr als alles andere auf der Welt wünschen.
Fortsetzung folgt....
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Brothers for Eternity - Curse of the Moon
FantasyDas Band zweier Brüder kann unglaublich stark sein, doch kann es allen Gefahren trotzen? Killian und Alex dachten, dass sie niemals etwas entzweien könnte, doch als sich ihre Bestimmung erfüllt, kommt alles anders als sie denken. Der Biss eines Wol...