Kapitel 2

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Alexander 'Alex' Kane
by MusicalGirl200

Ich genoss es Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ja, manchmal übertrieb es Mum etwas mit ihrer mütterlichen Fürsorge aber so war sie nun mal und Killian und ich konnten stolz sein solche Eltern zu haben, die uns in allem unterstützten. Und während ich es mit lieben Worten über mich ergehen ließ, war mein großer Bruder, naja immer etwas büffelig.

Aber so kannten wir ihn ja. Er liebte uns, das wussten wir, auch wenn er sich scheinbar schwer tat es zu zeigen. Mum stellte schließlich das Essen auf den Tisch und wir nahmen Platz. „Hast du dich inzwischen nach einem Job umgesehen?", fragte Mum dann Killian, wie er bereits erwartet hatte.

„Mum, er ist doch gerade erst mit dem Master fertig. Er findet schon noch einen Job. Perfektion braucht halt Zeit", setzte ich mich für meinen großen Bruder ein, wie ich es versprochen hatte. Bei mir hingegen dauerte das Kommunikationsstudium noch etwas. Ich war immerhin erst im vierten Semester. Es fehlten also noch drei bis zum Bachelor.

Mum und Dad sahen prüfend zwischen Killian und mir hin und her. "Mag sein, aber in ein paar Wochen stehst du auf eigenen Füßen, Killian. Du brauchst eine Arbeit", fügte Dad mit Nachdruck hinzu und Killian ließ frustriert sein Besteck auf den Teller fallen.

"Ich habe heute die letzte Prüfung geschrieben und ich weiß ja noch nicht mal die Ergebnisse. Vielleicht bin ich ja durchgefallen, schon mal daran gedacht?", meinte er provozierend und unsere Eltern sahen uns mit großen Augen an und Dad schien wütend zu werden.

Oh! „Charles! Killian! Keinen Streit. Wir sind immerhin eine Familie", wies Mum Dad und meinen Bruder gleich zurecht, bevor es eskalierte. Dann sah sie Killian sanft an. „Schatz, wir machen uns nur Gedanken, das ist alles und ich denke nicht, dass du durchgefallen bist", meinte Mum dann ganz sanft und wollte ganz offensichtlich die Wogen glätten.

„Ich werde mir ein Auto kaufen. Ich habe endlich durch meinen Nebenjob genug gespart", erzählte ich dann, um auch etwas von meinem Bruder abzulenken. Ich wusste immerhin, dass er es hasste wenn sie mit dem Job Thema anfingen.

"Siehst du? Alex studiert und geht nebenher noch zusätzlich arbeiten." Killian sah Dad zornig an. Das hatte ich mit meiner Aussage eigentlich nicht beabsichtigt. Mist! „Ich glaube ich sollte gehen. Sorry Mom, ich wollte euch den Abend nicht ruinieren", erklärte Killian und stand auf, aber plötzlich schlug Dad mit der Faust auf den Tisch. „Du gehst jetzt nicht!", schrie er Killian aufgebracht an.

Da war ich wohl wieder voll ins Fettnäpfchen getreten. „Dad, komm schon. Killian macht das schon", versuchte ich unseren Vater zu beruhigen, während Mum einfach nur verzweifelt wirkte. „Charles, hör auf herum zu schreien. Wir sind eine Familie, jetzt hört auf euch so aufzuführen. Wir wollten hier immerhin ein schönes Essen als Familie verbringen, um den Abschluss unseres Sohnes zu feiern, weil wir stolz sind.

Charles, wir müssen akzeptieren, dass Killian erwachsen ist. Er trifft seine eigenen Entscheidungen und wir können nichts weiter tun, als für ihn da zu sein. Bitte geh nicht Liebling. Ich möchte nicht, was wir im Streit auseinander gehen", sagte Mum sanft aber auch bestimmend. Ich setzte einen Moment meine Brille ab und rieb mir die Augen. Ein ganz typischer Abend bei den Kanes.

Dann sah ich aber meinen großen Bruder eindringlich an und es war der Blick, dass er sich doch wenigstens für Mum wieder setzen sollte. Es würde ihr immerhin viel bedeuten. Killian setzte sich brummend wieder und warf unserem Dad einen strengen Blick zu, der so viel bedeuten sollte wie, das tat er nicht wegen ihm.

Er liebte Dad, keine Frage. Aber er hatte seine Wutausbrüche schon immer gehasst. "Ich meine es nur gut. Ich will, dass Killian ein gutes Leben hat. Er hat keine Ahnung was es bedeutet für sich selbst zu sorgen", sagte Dad zu unserer Mum, aber jetzt wieder völlig ruhig. „Können wir hier so schnell es geht wieder abhauen?", flüsterte mir mein Bruder so leise zu, dass nur ich es hören konnte.

Ich konnte mir vorstellen, dass mein Bruder genug hatte. Aber Mum hatte sich so gefreut uns hier zu haben. „Bleiben wir für Mum noch eine halbe Stunde und dann gehen wir, versprochen", entgegnete ich Killian ganz leise und sah dann mit festen Blick zu unserem Dad.

„Dad, Killian kommt schon zurecht. Er macht das gut und ist ein super Bruder. Er hat Courtney an seiner Seite und er wird schon einen Job finden", setzte ich mich weiter für meinen großen Bruder ein. Hoffentlich war damit das Thema mal vom Tisch und Mum lächelte mich sanft an.

Mum flüsterte Dad noch irgendetwas zu und dann nickte er mir zu und schien damit das Thema fallen lassen zu wollen. Wir aßen weiter und dann richtete unser Vater das Gesprächsthema ganz auf mich. „Und weißt du auch schon was für ein Auto du dir kaufen möchtest? Denk daran, dass die Versicherung und das regelmäßige Service auch Geld kosten. Ich kann dich gerne bei dem Kauf begleiten wenn du willst", erklärte er und Killian verkrampfte sich.

Ich fühlte mich sichtlich unwohl, als unser Dad mich so in den Mittelpunkt stellte. Ich hasste das und Killian wusste das. Ich hasste es egal wo im Mittelpunkt zu stehen. Mir war es lieber in der Menge unterzutauchen, einfach nicht viel Aufsehen erregen. So war nun mal meine Natur.

„Nein Dad, aber ich werde mich da noch ausführlich erkundigen und ja ich habe daran gedacht, keine Sorge. Cody wird mich beim Kauf begleiten. Alles gut", meinte ich und sah entschuldigend zu meinem großen Bruder. Wir blieben noch etwas, ehe wir das Haus unserer Eltern verließen und zu Killians Auto gingen.

„Hey, mir tut es leid wie der Abend gelaufen ist und das auch Dad sich dann so auf mich fixiert hat. Du weißt, ich mag es nicht im Mittelpunkt zu stehen. Ich fand das nicht ok von ihm", entschuldigte ich mich ehrlich bei Killian und stieg in sein Auto.

Killian setzte sich hinter das Steuer seines Autos und stieß leise die Luft aus. "Schon okay. So ist Dad einfach. Nicht umsonst sind wir damals so schnell ausgezogen", erklärte er mir und steckte den Schlüssel in das Zündschloss und ließ den Motor an. „Keine Ahnung wie Mum es mit ihm aushält. Aber naja, lass uns den Abend vergessen und jetzt ein wenig Spaß haben. Petro wartet bestimmt schon auf uns", fügte er hinzu und fuhr los zum Club.

Ich sah Killian an, dass ihn das alles mehr mitnahm, als er zeigen wollte. Ich kannte meinen großer Bruder nun mal wirklich gut. Deshalb musste ich einfach noch etwas sagen, damit er sich besser fühlte. „Für mich wirst du immer der beste große Bruder auf der Welt sein. Vergiss das nie, Killian", sagte ich vollkommen ehrlich zu ihm.

Ich wusste, er würde immer für mich da sein, so wie ich es für ihn war. Eine bessere Stütze wie ihn gab es nicht. Ich wusste, dass ich mich ohne meinen Bruder einfach nicht vollständig fühlen würde. Unser Band war einzigartig und ich wollte das niemals verlieren.

Brothers for Eternity - Curse of the MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt