Kapitel 6

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Anthony Heatherfield
by MusicalGirl200

Nachdem ich völlig verzweifelt in Enzo's Club gekommen war, hätte ich niemals gedacht mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Ich hatte gelernt meinen Vampir in Schach zu halten, mein inneres Monster, auch wenn es manchmal immer noch anstrengend war. Und ich hatte ein zu Hause gefunden, mit wundervollen Leuten. Allen voran Kiki und ihrem süßen Sohn Christian.

Die Höllenhündin Kiki und ich hatten uns auf Anhieb verstanden. Während ich ihr durch die Schwangerschaft geholfen hatte, half sie mir mit meinem Hunger. Es entstand eine wundervolle Freundschaft und sogar bei Christians Geburt durfte ich an ihrer Seite sein. Doch meine Gefühle für Kiki waren so viel tiefer als nur Freundschaft.

Dennoch hatte ich Angst ihr meine wahren Gefühle zu offenbaren. Was wenn sie nicht so empfand und ich so unser Band der Freundschaft zerstörte? Das würde mir das Herz brechen. Aber daran wollte ich im Moment nicht denken. Kiki und ich wollten nämlich mit Christian etwas in einem Park spazieren gehen und ich freute mich schon sehr Zeit mit den beiden zu verbringen. Sie beide hatten einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

Kiki legte Christian in den Kinderwagen und dann gingen wir auch schon los. Zum Glück konnte ich Dank eines Tageslichtrings auch am Tag raus. Wir gingen in den Park, wo ich mich immer wieder umsah. Es waren immerhin viele Menschen hier. Christian war im Kinderwagen eingeschlafen. Doch dann plötzlich passierte etwas. Ein Kind fing zu weinen an und meine Augen färbten sich rot.

Das Kind war bestimmt hingefallen und ich konnte sein Blut riechen. Kiki konnte es als Höllenhund bestimmt ebenso mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn wahrnehmen. Ich begann mit mir zu kämpfen, da ergriff Kiki schnell meine Hand und legte ihre andere an meine Wange, damit ich sie ansah. "Ganz ruhig, du kannst dem widerstehen. Konzentriere dich nur auf mich, Anthony", redete sie mir sanft zu.

Ich schloss meine Augen und hörte nur auf Kiki's Stimme. Ich wollte niemanden Schaden zufügen. Ich wollte kein schlechter Mann sein. Ich wollte kein Monster sein. Schließlich atmete ich tief durch und ich spürte, wie meine Augen wieder normal wurden.

Als ich sie wieder öffnete, sah ich Kiki dankend an. „Danke", hauchte ich ihr leise zu und dachte gar nicht nach, als ich ihr einen Kuss auf die Wange gab. Kiki und ich sahen uns einen Moment in die Augen und ich blieb weiter nahe bei ihr stehen. Ich hörte, wie ihr Herz begann immer schneller zu schlagen. Kikis Gesicht näherte sich dem meinen und ihre Lippen landeten langsam auf meinen.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Monster wie ich es war, erfuhr tatsächlich einen Moment voller Liebe. Kiki war eine ganz besondere und starke Frau. Das hatte ich bereits bei unserer ersten Begegnung gesehen. Schon lange hatte ich gefühlt, dass da etwas war, aber es war wichtiger gewesen, dass es Kiki und ihrem Sohn gut ging.

Und dieser Kuss, der von ihr ausging, fühlte sich wie die pure Erlösung an. Ich erwiderte ihn ganz sanft und schloss meine Augen. So musste sich wahrer Frieden anfühlen. Ich war dabei ganz vorsichtig, immerhin wollte ich Kiki nicht weh tun. Als wir dann langsam wieder unsere Lippen voneinander lösten, lächelten wir uns verlegen an.

Aber dann hörten wir, wie Christian sich meldete und etwas quengelig war, als er aufwachte. Kiki und ich lachten etwas und die wunderschöne Höllenhündin wandte sich ihrem Sohn zu. "Hey, alles gut mein Kleiner", sagte sie liebevoll und gab ihm seinen Schnuller und wippte danach etwas mit dem Kinderwagen, wo Christian sich auch gleich wieder beruhigte.

Es war wirklich eine Wohltat Kiki so glücklich mit ihrem Sohn zu sehen. Christian war aber auch ein wirklich süßes Baby. „Du bist eine wundervolle Mutter", schmeichelte ich ihr und lächelte sie an und dachte an unseren Kuss. Er war wirklich wundervoll gewesen. Ob Kiki ihn wiederholen wollte? Sie war zu meinem Anker geworden und half mir mit meiner Kontrolle am meisten.

"Danke. Aber soll ich dir was sagen? Ich finde es wirklich mehr als schön, wenn ich dabei zusehe wie du ihn hältst oder beruhigst. Du dachtest ich würde schlafen, aber ich konnte sehen mit wie viel Liebe du Christian ansiehst. Es würde mich nicht wundern wenn er eines Tages Daddy zu dir sagt. Ich hätte nichts dagegen", erklärte sie mir verlegen und ergriff meine Hand.

Mit großen Augen sah ich Kiki an. Ja, ich hatte Christian wirklich sehr in mein Herz geschlossen. Er war ein zauberhafter Junge und da ich niemals Vater werden konnte, durch mein Wesen, hatte ich dennoch für ihn Vatergefühle entwickelt. „Bist du dir sicher?", fragte ich sie sanft und als sie nickte, lächelte ich glücklich. „Das fände ich sehr schön. Ich wäre wirklich stolz Christian auch meinen Sohn nennen zu dürfen. Aber diese Liebe empfinde ich nicht nur für deinen Sohn, sondern auch für dich Kiki", sagte ich zu ihr liebevoll und legte ihr mein Herz offen.

Kikis Herz machte einen großen Sprung. Ich konnte es deutlich hören. „Du hast mir schon vor einer Weile mein Herz gestohlen. Ich liebe dich", erklärte diese wundervolle Höllenhündin mir und musste scheinbar einfach ihre Lippen wieder auf meine legen. Und dann hörten wir wie Christian etwas fröhlich brabbelte, was uns in unseren Kuss schmunzeln ließ.

Ich liebe dich. Drei so wunderschöne Worte von einer wunderschönen Frau und das an mich. „Ich liebe dich, Kiki und das schon so lange", offenbarte ich ihr und lächelte ihren wundervollen Sohn an. Christian hatte mit seiner Mutter ganz großes Glück. Ich fühlte mich geehrt, dass ich an Kiki's Seite sein durfte, während ihr Sohn heranwuchs. Es schien so, als hätte ich den Platz gefunden, wo ich hingehörte.

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt