Kapitel 36

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Nori Zola
by MusicalGirl200

Heute war ein Tag auf den ich mich schon sehr freute. Heute würden Enzo und ich mit unserer kleinen Hannah ans Meer fahren, zum ersten Mal. Immerhin steckte in unserer Tochter auch etwas Meerjungfrau und vielleicht könnte sie sich auch irgendwann verwandeln. Aber wir wussten das leider nicht sicher. Sie war immerhin auch zur Hälfte Werwölfin und in jeder Hinsicht einzigartig.

Enzo hatte auch gemeint, dass er einen Platz am Strand kannte, wo wir auch unter uns waren und ich mich so verwandeln konnte. Etwas im Meer zu schwimmen, klang traumhaft und zusammen mit meinem Verlobten und unserer Tochter würde es noch magischer sein. Ich zog Hannah gerade ein hübsches Sommerkleid über ihren blauen Badeanzug, ehe ich ihr ihre Sandalen anzog.

Ich selbst trug einen dunkelbraunen Bikini und ein locker fallendes ebenfalls braunes Kleid darüber. Meine rotbraunen Haare hatte ich nach oben gebunden. Ich schnappte mir noch die gepackte Tasche und nahm dann Hannah an die Hand, damit wir nach unten zu Enzo gehen konnten, der bestimmt schon auf uns wartete.

"Mist. Das bedeutet wie brauchen einen neuen Lieferanten. Nein, ich kann heute nicht. Das muss bis morgen warten. Ja das weiß ich auch, aber heute habe ich schon was vor. Es wird schon gehen. Ich komme am Abend vorbei und lasse mir was einfallen", hörte ich Enzo sprechen, ehe er das Gespräch beendete. Dann blickte er zu uns und lächelte uns zu. "Na? Wer freut sich schon aufs Schwimmen gehen?", fragte er und gab mir einen kurzen Kuss, während ich ihn etwas besorgt ansah, ehe er sich Hannah zuwandte, welche aufgeregt hüpfte.

„Meer! Meer!", rief Hannah ganz aufregt und ich lächelte leicht, ehe ich Enzo's Hand in meine nahm und ihn besorgt ansah. „Kannst du auch wirklich weg? Wenn es Probleme im Club gibt, können wir das auch verschieben. Hannah wird zwar traurig sein, aber sie wird es verstehen", meinte ich leise zu meinem Verlobten. Fragend sah Hannah zu uns hoch und spielte mit dem Rock ihres Kleides. „Gehen wir nicht schwimmen?", fragte sie irritiert. Ich wusste sie hatte sich schon, genau wie ich, sehr auf diesen Tag gefreut. Aber der Club ihres Papas war auch wichtig.

"Doch, wir gehen schwimmen. Davon kann uns nichts abhalten", erklärte Enzo Hannah und sie lachte freudig. Da hob er sie auf seine Arme hoch und strahlte. Ich fragte, ob er sich wirklich sicher war und er meinte es wäre in Ordnung. "Baby, wenn ich jedesmal losrennen würde, wenn es Probleme gibt, würdet ihr mich nie zu Gesicht bekommen. Außerdem habe ich mich auch schon auf unseren Ausflug gefreut und die Probleme können warten", erklärte er mir und drückte mir einen dicken Kuss auf die Lippen.

Ich strahlte Enzo glücklich an. Ich liebte es, wenn er mich Baby nannte. Gemeinsam gingen wir schließlich zu Enzos Auto und nachdem Hannah in ihrem Kindersitz saß, fuhren wir auch schon los. Ganz neugierig sah unsere Tochter während der gesamten Fahrt aus dem Fenster. Mein Verlobter streckte schließlich seine Hand über die Konsole und verschloss sie mit meiner.

Als wir an dem Strandstück ankamen, wo wir tatsächlich völlig unter uns waren, lief Hannah ganz aufgeregt über den Sand Richtung Meer. Sprach da die Meerjungfrau aus ihr? Ich fühlte auch, wie das Meer mich rief. „Hannah, nicht zu nah ans Wasser", erinnerte ich sie und schlang einen Moment meine Arme um Enzo's Hals, um ihn zu küssen. „Ich liebe dich. Hier ist es wirklich perfekt", hauchte ich ihm zu. Doch unsere Tochter wurde ganz ungeduldig. „Können wir ins Wasser?", fragte sie aufgeregt.

"Gleich, Prinzessin. Warte noch einen Moment", erklärte Enzo Hannah. Ich sah ihm an, dass er etwas nervös war. Bisher hatte sich noch nichts von Hannahs übernatürlichen Seite offenbart. Bei Werwölfen brach das Gen eigentlich ja erst um den 12. Geburtstag aus. Bei Meerjungfrauen war es von Geburt an. Wir wussten nicht, was es mit Hannah machen würde, wenn sie mit dem Meer in Berührung kam.

Wir breiteten unsere Decke am Sand aus und Enzo stellte den mitgebrachten Sonnenschirm auf. Dann holte er Schwimmflügel aus unserer Tasche. Ich hob irritiert eine Augenbraue. "Zur Sicherheit. Wir wissen nicht, ob sie im Wasser atmen kann so wie du", erklärte er mir.

Ich hoffte sehr, dass sich bei Hannah vielleicht die ersten Anzeichen der Meerjungfrau in ihr zeigen würden. Aber Enzo hatte recht, wir sollten auf Nummer sicher gehen, dass nichts passierte. „Mama verwandelst du dich?", fragte Hannah weiter ganz aufgeregt, während ich ihr ihr Kleid auszog und anschließend ihre Sandalen.

„Ja, das werde ich. Aber erstmal gehst du mit Papa und mir so ins Meer, ok?", antwortete ich und unser Mäuschen nickte. Ich zog mir nun auch mein Kleid aus und spürte deutlich den Blick meines Verlobten auf mir, was mir sehr schmeichelte. Als würde er nur in seiner Badehose nicht heiß aussehen.

Nachdem Hannah ihre Schwimmflügel anhatte, nahmen wir jeweils eine Hand von ihr und gingen Schritt für Schritt ins Meer. Kaum umfing mich das Wasser fühlte ich mich frei und geborgen. Es war als würde es mich willkommen heißen. Hannah lachte fröhlich und plantschte etwas. Ob sie auch etwas spürte? Oder verstand sie es vielleicht noch nicht so?

Enzo lächelte. Ich war glücklich im Meer zu sein. Es war auch mein Zuhause, auch wenn ich an Land bei meiner Familie lebte. Enzo sah auf das offene Meer und sah kurz zurück am Strand. Da schien ihm eine Idee zu kommen. "Was würdest du sagen, wenn wir diesen Strand kaufen würden? Also nur dieses Fleckchen hier? So hättest du immer einen privaten Strand wenn du ins Meer möchtest? Und wir könnten auch die Hochzeit hier feiern? Vielleicht sogar eine kleine Strandhütte bauen?", fragte mich mein Verlobter.

Mit großen Augen sah ich meinen Verlobten an. „Das ginge wirklich?", fragte ich nach und Enzo nickte grinsend. Eine Hochzeit am Meer und für immer ein Ort, wo ich im Meer schwimmen konnte. Enzo erfüllte mir dabei wahrlich einen Traum. „Oh Enzo, das fände ich wunderschön", sagte ich gerührt und musste meinen zukünftigen Ehemann voller Liebe küssen, ehe ich mir eine Freudenträne wegwischte.

„Mama, verwandeln", rief Hannah erfreut. Und da sie so aufregt war, drückte Enzo unser Mädchen an sich, ehe ich mich auszog und die Verwandlung zuließ. Ganz begeistert sah Hannah meine Schwanzflosse an und strich mit ihren kleinen Fingern über die Schuppen. „Mama ist so schön. Kann ich das auch mal?", fragte Hannah fasziniert ihren Papa.

Enzo streichelte unserer kleinen Maus liebevoll über ihr Haar. "Das werden wir sehen, wenn du älter bist. Du bist einzigartig, Hannah. Vergiss das nicht. Egal was du einmal kannst oder nicht kannst, du bist perfekt wie du bist", erklärte er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Wie sieht's aus? Wollen wir ein wenig schwimmen? Aber du musst dich ganz fest an mir festhalten, Prinzessin", meinte er und unsere Tochter nickte. Enzo nahm sie auf seinen Rücken und dann gingen sie tiefer ins Wasser und er begann zu schwimmen. Ich schwamm neben ihnen her.

Der Tag am Meer war wirklich einmalig und das wir hier nun wirklich unsere Hochzeit feiern würden, erfüllte mein Herz voller Freude. Ich liebte nun mal das Meer und es sah ganz danach aus, dass es Hannah ebenso ging und das bedeutete mir viel. Enzo und ich nahmen uns vor regelmäßig hierher zu kommen und auch unsere Freunde und Familie mitzunehmen. Ich hatte den besten Verlobten, den man sich nur wünschen konnte und ich zählte schon die Tage, bis ich seine Frau wurde.

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt